ZF und Schunk - Zusammenarbeit bei Condition Monitoring von Stromübertragungssystemen
07.10.2022
Friedrichshafen | Berlin: ZF und Schunk verkünden auf der InnoTrans 2022 ihre Absicht zur Zusammenarbeit bei Condition Monitoring von Stromübertragungssystemen. Ziel ist die digitale Zustandsüberwachung von Infrastruktur und Fahrzeugtechnik. Schunk stellt mit OnTrack die Hardware und das Know-How im Bereich der Stromabnehmer. ZF liefert ein userfreundliches Dashboard zur Datenvisualisierung, das Teil des digitalen Condition Monitoring Systems connect@rail ist. Rund 90 Prozent des deutschen Zugverkehrs wird elektrisch angetrieben – entsprechend wichtig ist die Sicherheit und Zuverlässigkeit dieses Teils der Bahn-Infrastruktur. Für beide Unternehmen ist die Kooperation ein wichtiger Schritt, um ein umfassendes Technologie-Ökosystem für die Bahnbranche zu etablieren und damit die Digitalisierung auf der Schiene voranzubringen.
Foto: ZF und Schunk haben auf der InnoTrans 2022 eine Absichtserklärung über die Zusammenarbeit für die umfassende Zustandsüberwachung von Stromübertragungssystemen, einem wichtigen Teil der Bahn- Infrastruktur, unterzeichnet.
Im Bild: Daniel Härter, Leiter des Geschäftsfelds Marine & Sonder-Antriebstechnik bei ZF und Paulo Santos, Geschäftsführer von Schunk Transit Systems (v.l.n.r.). Foto: © ZF Friedrichshafen AG, Schunk GmbH
Spricht man von der Infrastruktur der Bahnbranche, sind in der Regel damit die Gleise gemeint. Doch wer an der Haltestelle den Blick nach oben richtet, merkt: Die Schiene mag den Weg weisen, den Zug auf den Weg bringen hingegen die Oberleitungen. Knapp 61 Prozent, oder umgerechnet rund 23.500 Kilometer des deutschen Schienennetzes sind elektrifiziert, circa 90 Prozent des Zugverkehrs nimmt erst dank Strom Fahrt auf.
Solche Zahlen verdeutlichen: Sollen Passagiere oder Frachtgut zuverlässig ans Ziel kommen, müssen sowohl die Fahrleitungen als auch die am Fahrzeug angebrachten Stromabnehmer (Pantografen) fehlerfrei funktionieren. Schunk hat dazu OnTrack Monitoring entwickelt – ein auf Stromabnehmern nachrüstbares Zustandsüberwachungs-system, das nun durch die Kombination mit der Plattform connect@rail von ZF komplettiert wird. Ihre Kooperationsabsicht haben die Unternehmen nun bei der InnoTrans 2022 in Berlin im Rahmen einer Absichtserklärung festgehalten.
connect@rail und OnTrack: Condition Monitoring unter Strom
OnTrack misst die dynamische Interaktion zwischen Oberleitung und Stromabnehmer. Dazu werden Sensoren unter anderem an der Wippe und dem Grundrahmen des Pantografen montiert. Diese erfassen kontinuierlich Daten zum Zustand der Schleifleisten, der Anpresskraft sowie der Zickzack-Geometrie und decken mögliche Störstellen (Hard Spots) an der Oberleitung auf. Diese Messwerte werden während des Regelbetriebs des Fahrzeugs gesammelt und in die Cloud zur Auswertung übermittelt.
Grafik: ZF Friedrichshafen AG
Doch Daten erfassen und analysieren ist nur ein Teil der Rechnung. Damit diese Informationen in konkrete Wartungspläne einfließen können, müssen sie auch nutzerfreundlich aufbereitet werden. Und hier kommt ZF ins Spiel: Dank weitreichenden Kompetenzen in Vernetzung und der in connect@rail integrierten Datenvisualisierung können Anwender im kundenspezifischen Dashboard potenzielle Störungen erkennen und die richtigen Entscheidungen für vorausschauende Instandhaltung treffen. So helfen die beiden Unternehmen, Verspätungen und Zugausfälle zu vermeiden, Stillstandzeiten zu minimieren und den Fahrplan aufrechtzuerhalten.
„Partnerschaften wie zwischen ZF und Schunk bieten Verkehrsverbünden und Fahrzeugherstellern einen echten Mehrwert“, so Daniel Härter, Leiter des Geschäftsfelds Marine & Sonder-Antriebstechnik bei ZF. „Dank des modularen Aufbaus von connect@rail lassen sich die Funktionen von OnTrack Monitoring optimal in unsere Plattform integrieren. Unsere Kunden profitieren davon – denn ihnen steht nun eine Komplettlösung aus einer Hand zur Verfügung. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit und Effizienz der Bahnmobilität.“
„Digitalisierung ist für uns kein Megatrend, sondern ein Mittel, um die aktuellen Herausforderungen der Bahnindustrie zu meistern. Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit ZF unsere Kunden dabei unterstützen können und so dazu beitragen, die Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit des Bahnsystems zu erhöhen“, ergänzt Paulo Santos, Geschäftsführer von Schunk Transit Systems.
Die Zusammenarbeit ist ein weiterer wichtiger Schritt in der ZF-Strategie, ein umfassendes Technologie-Ökosystem für den Bahnsektor zu etablieren – für eine zuverlässige, sichere und saubere Mobilität auf Schienen.
Die Schunk Group ist ein globaler Technologiekonzern. Das Unternehmen ist ein führender Anbieter von Produkten aus Hightech-Werkstoffen – wie Kohlenstoff, technischer Keramik und Sintermetall – sowie von Maschinen und Anlagen – von der Umweltsimulation über die Klimatechnik und Ultraschallschweißen bis hin zu Optikmaschinen. Die Schunk Group hat rund 9.000 Beschäftigte in 27 Ländern und hat 2021 einen Umsatz von 1,3 Mrd. Euro erwirtschaftet.
ZF ist ein weltweit aktiver Technologiekonzern und liefert Systeme für die Mobilität von Pkw, Nutzfahrzeugen und Industrietechnik. ZF lässt Fahrzeuge sehen, denken und handeln: In den vier Technologiefeldern Vehicle Motion Control, integrierte Sicherheit, automatisiertes Fahren und Elektromobilität bietet ZF umfassende Produkt- und Software-Lösungen für etablierte Fahrzeughersteller sowie für neu entstehende Anbieter von Transport- und Mobilitätsdienstleistungen. ZF elektrifiziert Fahrzeuge unterschiedlichster Kategorien und trägt mit seinen Produkten dazu bei, Emissionen zu reduzieren, das Klima zu schützen und die Mobilität sicherer zu machen.
Im Jahr 2021 hat ZF mit weltweit rund 157.500 Mitarbeitern einen Umsatz von 38,3 Milliarden Euro erzielt. Das Unternehmen ist an 188 Produktionsstandorten in 31 Ländern vertreten.

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