Wintershall Dea: Ergebnisse für das 2. Quartal 2022
26.07.2022
Kassel: In einem Media Video Call hat der Vorstandsvorsitzende der Wintershall Dea AG, Mario Mehren, 26.07.2022 die Lage auf dem Energiemarkt als „extrem angespannt“ bezeichnet.
Wintershall Dea arbeitet weiter intensiv daran, das liefern zu können, was unsere Gesellschaften und Volkswirtschaften brauchen: eine sichere, bezahlbare und zunehmend saubere Energieversorgung. Hierfür baut das Unternehmen sein Portfolio aus und investiert in Carbon-Management und Wasserstoff.
Die operative Entwicklung der Wintershall Dea ist weiterhin robust und aufgrund des Rückenwinds durch die Rohstoffpreise bleibt die finanzielle Performance des Unternehmens auf dem Niveau des ersten Quartals 2022. „Diese gute Basis ermöglicht es uns, weiter zu investieren – in Diversifizierung und Dekarbonisierung – um auf Kurs zu bleiben“, sagte Mehren.
Der durch nichts zu rechtfertigende Angriffskrieg der russischen Regierung gegen die Menschen in der Ukraine ist ein Epochen-Bruch. „Wir stehen vor einem gravierenden Dilemma: wir müssen als Gesellschaften der russischen Aggression beherzt und mutig entgegentreten“, führte Mehren aus. „Gleichzeitig muss die Energieversorgung für Haushalte und Wirtschaft weiter gesichert werden.“
Ausbau der Energiepartnerschaft mit Norwegen
Norwegen ist bisher der zweitwichtigste Gasexporteur für die EU. Allein seit dem Merger hat Wintershall Dea 2,8 Milliarden Euro in Norwegen investiert. „Wir entwickeln unsere Arbeit auf dem norwegischen Schelf strategisch weiter“, so Mehren. „Wir planen für dieses Jahr drei Produktionsstarts: in den Projekten Nova, Dvalin und Njord.“ Diese Projekte werden künftig täglich weitere bis zu 80.000 boe pro Tag Energie für Europa sichern, mehr als die Hälfte davon ist dringend benötigtes Gas.
Algerien liegt auf dem bisherigen Platz drei der Gasexporteure für die EU and ist der größte Gasproduzent Afrikas. „Wir investieren in Algerien“, erklärte Mehren. „Zum Beispiel im Projekt Reggane Nord. Wir wollen unser Engagement verstärken und weiter wachsen. Deshalb planen wir, unseren Projektanteil zu erhöhen, und haben entsprechende Vereinbarungen über den Kauf von Teilen des Edison-Anteils an dem Feld unterzeichnet.“
Mehren sprach die Notwendigkeit an, in Deutschland wieder stärker auf die heimische Förderung zu setzen: „Wir müssen klug und verantwortlich die Trümpfe ausspielen, die wir längst in der Hand haben: indem wir Erdgas – und auch Öl – möglichst daheim produzieren. Dass wir innerhalb der EU produzieren, ist eine Notwendigkeit, wenn wir unsere Importabhängigkeit verringern wollen.“
Neue Unternehmensstrategie: Fokus auf Dekarbonisierung
Neben der Diversifizierung der Produktion ist für Wintershall Dea Carbon Management und Wasserstoff das zweite entscheidende strategische Thema. „Das ist eine neue Strategie für unser Unternehmen, die logisch weiterentwickelt, was wir sind, was wir können und was wir wollen“, sagte Mehren. „Wir sehen hier ein immenses Marktpotenzial: bis zum Jahr 2040 bis zu 20 Milliarden Euro pro Jahr für CCS (Carbon Capture and Storage) und bis zu 40 Milliarden Euro für kohlenstoffarmen Wasserstoff.“
Foto: Wintershall Dea GmbH
Wintershall Dea, Europas führendes unabhängiges Erdgas- und Erdölunternehmen, hat 26.07.2022 die Zahlen zur Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal 2022 vorgelegt.
ZUSAMMENFASSUNG 2. QUARTAL 2022:
Stabiles operatives Geschäft mit einer Quartalsproduktion in Höhe von 623.000 boe/Tag, 2 % höher als im Vorjahreszeitraum, Gesamtjahresziel von 610.000-630.000 boe/Tag auf 620.000-640.000 boe/Tag erhöht;
Starke Finanzkennzahlen, gestützt durch anhaltend gute operative Leistung und makroökonomischen Rückenwind:
- EBITDAX im Jahresvergleich um 187 % auf 1,8 Mrd. € gesteigert;
- Anstieg des bereinigten Nettoergebnisses auf 608 Mio. €, ein Zuwachs von 262 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum;
- Investitionen in Produktion und Entwicklung (Capex) im Vergleich zum Vorjahr um 4 % auf 214 Mio. € reduziert; auf Kurs, um das Gesamtjahresziel zu erreichen;
- Free Cashflow auf 1 Mrd. € gesteigert, Anstieg um 156 % im Vergleich zum Vorjahr;
- Flüssige Mittel in Höhe von 4,5 Mrd. €, davon umgerechnet 1,6 Mrd. € in Russland;
- Nettoverschuldung in Höhe von -0,1 Mrd. €, Leverage von -0,0x;
- Rückkauf und Annullierung von 99,4 Millionen € der 0,452 %- Anleihen mit Fälligkeit 2023;
Starkes Kreditprofil - Bestätigung des Moody's-Ratings Baa2 mit stabilem Ausblick;
Kontinuierliche Portfolio-Optimierung:
- Norwegen: Verkauf des eigenoperierten Ölfelds Brage, der gesamten Beteiligung am Ölfeld Ivar Aasen und eines 6 %-igen Anteils am Entwicklungsprojekt Nova an OKEA ASA (unter Vorbehalt der behördlichen Genehmigung);
- Verstärkte Präsenz in Algerien durch Erhöhung des Anteils am Projekt Reggane Nord (unter Vorbehalt der behördlichen Genehmigung);
Projektentwicklung verläuft planmäßig:
- Norwegen: Genehmigung für die Inbetriebnahme des Nova-Projekts erhalten, Produktionsstart wird noch diesen Sommer erwartet;
- Die Projekte, Njord und Dvalin in Norwegen werden voraussichtlich im vierten Quartal die Produktion aufnehmen;
Explorationserfolge mit zwei infrastrukturnahen Fündigkeiten in den Gebieten Gjøa und Skarv mit Ressourcen i.H.v. 30-50 Mio. boe, bzw. 25-80 Mio. boe;
Weiterentwicklung der unternehmensweiten Carbon Management & Hydrogen-Strategie – mit dem Ziel, schrittweise ein komplementäres Geschäft aufzubauen, das in der Lage ist, bis zum Jahr 2040 20-30 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen.
Wintershall Dea verfügt über die nötigen Erdgasreserven, das technologische Know-how und ausgeförderte Lagerstätten, die zur Speicherung von CO2 genutzt werden können, insbesondere in Nordeuropa. „Wir arbeiten an einem Kohlenstoffmanagement und Wasserstoff-Geschäft, das bis 2040 die jährliche CO2-Menge um 20 bis 30 Millionen Tonnen verringern kann.“ Studien gehen davon aus, dass allein unter der Nordsee 50-mal so viel CO2 gespeichert werden kann, wie die gesamte EU noch im Jahr 2020 emittiert hat. „Um diese Klimaschutz-Potenziale zu nutzen, muss sich aber auch beim Thema CCS manch einer aus seiner ideologischen Komfortzone herausbewegen“, fügte Mehren hinzu. Das gilt für Gesellschaft und für Politik: „Die politischen Entscheidungsträger müssen einen verlässlichen Rahmen schaffen, damit sich Unternehmen für CCS engagieren können.“
Das zweite wichtige Standbein für Wintershall Deas Beitrag zur Dekarbonisierung ist Wasserstoff. Auch hier leistet das Unternehmen mit Pilotprojekten wie BlueHyNow Pionierarbeit. „Wir analysieren die Machbarkeit des blauen Wasserstoffprojekts in Wilhelmshaven an der deutschen Nordseeküste. Mit BlueHyNow könnten wir möglicherweise schon im Jahr 2028 damit beginnen, umweltfreundlichen Wasserstoff aus Erdgas zu gewinnen. Mit einer Kapazität von über 200.000 Kubikmetern pro Stunde.“
Wintershall Dea ist Europas führendes unabhängiges Erdgas- und Erdölunternehmen mit mehr als 120 Jahren Erfahrung als Betriebsführer und Projektpartner entlang der gesamten E&P-Wertschöpfungskette. Das Unternehmen mit deutschen Wurzeln und Sitz in Kassel und Hamburg sucht und fördert in 13 Ländern weltweit Gas und Öl auf effiziente und verantwortungsvolle Weise. Mit Aktivitäten in Europa, Russland, Lateinamerika und der MENA-Region (Middle East & North Africa) verfügt Wintershall Dea über ein weltweites Upstream-Portfolio und ist mit Beteiligungen im Erdgastransport zudem im Midstream-Geschäft aktiv. Mehr in unserem Geschäftsbericht.
Als europäisches Gas- und Ölunternehmen unterstützen wir das Ziel der EU, bis 2050 klimaneutral zu werden. Dafür haben wir uns anspruchsvolle Ziele gesetzt: Bis 2030 wollen wir die Treibhausgasemissionen der Kategorien Scope 1 und 2 in allen unseren eigenoperierten und nicht eigenoperierten Explorations- und Produktionsaktivitäten in Höhe unseres Anteils auf netto null reduzieren. Wintershall Dea will die eigene Methanintensität bis 2025 auf unter 0,1 Prozent senken und weiterhin das routinemäßige Abfackeln von Begleitgas komplett vermeiden. Darüber hinaus planen wir, die Emissionen aus der Nutzung von Kohlenwasserstoffen durch den Einsatz von CCS und kohlenstoffarmen Wasserstofftechnologien zu reduzieren und uns so als Unternehmen weiterzuentwickeln, das 20-30 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr bis 2040 einsparen kann. Mehr hierzu finden Sie in unserem Nachhaltigkeitsbericht.
Wintershall Dea ist 2019 aus der Fusion der Wintershall Holding GmbH und der DEA Deutsche Erdoel AG hervorgegangen. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 2.500 Mitarbeitende aus nahezu 60 Nationen.

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