Wirtschaft

Wie wird das Wetter im Norden am Freitag - 10.10.2014 in Bremen, Hamburg, MV, Niedersachen und Schleswig-Holstein

10.10.2014

DWD Deutscher Wetterdienst Deutscher Wetterdienst für den Norden: Nordsee teils stürmische Böen mit Schauern, vereinzelt Gewittern, sonst wechselhaft und mild.

Wetter für Niedersachsen/Bremen: Am Freitag ist es recht freundlich mit kurzen Schauern im Nordwesten. Die Luft erwärmt sich auf 16 bis 19 Grad. Der Wind weht meist schwach aus südwestlichen Richtungen.
In der Nacht zum Sonnabend kommt im Südosten wieder Regen auf, sonst ist es meist nur locker bewölkt. Dann bildet sich Nebel bei Tiefstwerten von 7 bis 10 Grad. Auf den Inseln wird es mit 12 Grad nicht so kühl. Der Südwind weht meist nur schwach.

Wetter für Schleswig-Holstein/Hamburg: Am Freitag ziehen von der Nordsee einige Schauer ins Land. Im Südosten ist es recht freundlich. Bei Höchstwerte um 18 Grad bleibt es mild. Der Wind weht meist schwach aus südlichen Richtungen.
In der Nacht zum Sonnabend lockert die Bewölkung vielerorts auf und es kann sich im schwachen Südwind und Temperaturen um 9 Grad Nebel bilden.

Wetter für Mecklenburg-Vorpommern: Am Freitag ist es wolkig, hin und wieder auch aufgeheitert. Vor allem in den südlichen Landesteilen ziehen anfangs auch dichtere Wolken mit geringem Regen durch. Zum Nachmittag bleibt es dann weitgehend trocken. Mit Höchsttemperaturen zwischen 16 und 19 Grad ist es für die Jahreszeit weiter zu warm. Der Südwestwind weht schwach, in Küstennähe vorübergehend mäßig.
In der Nacht zum Sonnabend ist es in der Südosthälfte wolkig, teils stark bewölkt mit zeitweiligem Regen. Zur See hin ist es teils gering bewölkt und weitgehend niederschlagsfrei. Stellenweise bilden sich Nebelfelder. Die Temperatur geht auf 12 bis 8 Grad zurück. Der Wind weht schwach und dreht auf Südost.

Wetter - Deutschlandvorhersage: Das Wetter in Deutschland zeigt sich in den kommenden Tagen sehr differenziert. Während sich die Bürger im Küstenumfeld bei einem windigen Mix aus Sonne und Wolken mit Schauern sowie auch einzelnen Gewittern in den April zurückversetzt sehen, führt im Süden und Südosten ein fast wolkenloser Himmel und sommerliche Temperaturen zu vollen Biergärten und Liegewiesen. Dazwischen in einem breiten Streifen vom Saarland und Rheinland-Pfalz über Hessen und Thüringen hinweg bis nach Brandenburg scheint das Jahr dagegen schon etwas voraus zu sein. Teils länger anhaltender Regen und dichte Wolken wirken dort dunkel und kalt wie im tiefsten November.

Verantwortlich für diesen doch sehr unterschiedlichen Wettercharakter ist das ausgeprägte und großräumige Tiefdrucksystem Katrin über den Britischen Inseln. Im Zusammenspiel mit Hoch Nikolai mit Zentrum über Russland, dessen Einfluss bis nach Süditalien reicht, hat sich über Deutschland eine kräftige südwestliche Strömung eingestellt. In diese ist eine Luftmassengrenze (Front) eingebunden, die sich leicht wellt, allerdings bis auf geringe räumliche Abweichungen quasistationär von der Iberischen Halbinsel über Zentralfrankreich und der Mitte Deutschland hinweg bis zum Baltikum erstreckt. Diese Luftmassengrenze trennt sehr warme Luft im Südosten von kühlerer Luft im Nordwesten.

An der Grenze selber schieben sich die teilweise sehr unterschiedlich temperierten Luftmassen unter- bzw. übereinander und induzieren somit Hebung. Die Luft steigt daher in diesen Gebieten auf und kühlt sich dabei ab. Nachfolgend bilden sich Wolken und schließlich auch Regen. Da die Luftmassengrenze, wie oben aufgeführt, nahezu ortsfest ist, regnet es in den gleichen Regionen wiederholt schauerartig verstärkt. Die Folge sind recht hohe Niederschlagsmengen. Bis heute, Donnerstagmorgen, fielen innerhalb von 48 Stunden von der Eifel bis ins Rothaargebirge verbreitet 20 bis 40, lokal sogar bis 55 Liter pro Quadratmeter.

Südöstlich dieser Linie fließt warme Mittelmeerluft ein. Durch die südwestliche bis südliche Strömung konnte sich zudem an den Alpen Föhn einstellen, der die Wolken bis weit ins Land hinein auflöst und die Temperaturen zusätzlich anfeuert. Der Föhn-Effekt entsteht dabei beim Überströmungen von Gebirgen. Während auf der Luv-Seite sich die Luft bei Regen "feuchtadiabatisch" also mit etwa 0,65 Grad pro 100 Meter abkühlt, erwärmt sich diese auf der trockenen Lee-Seite um bis zu 1 Grad auf 100 Meter. Dadurch wird ein zur Luv-Seite deutlich erhöhtes Temperaturniveau erreicht.

Zum Schluss noch ein Blick in Richtung Nordwesten zum Aprilwetter. Dort fließt auf der Tiefvorderseite kühlere Atlantikluft ein. Da diese teilweise labil ist, also am Boden höhere Temperaturen aufweist als in der Höhe, kommt es zu vertikalen Umlagerungen. Diese führen zur Wolkenbildung und Schauern. Durch die kräftige Strömung ziehen diese recht schnell und machen rasch Platz für sonnige Lücken.

Insgesamt bleibt diese Verteilung bis zum Wochenende erhalten. Erst am Sonntag deutet sich eine deutliche Abschwächung der Luftmassengrenze an. Der Regen dürfte nachlassen oder vielerorts sogar komplett abklingen. Durch die feuchte Grundschicht erhöht sich dann jedoch wieder das Nebelrisiko in der Nacht und am Vormittag, also ein typisch herbstliches Phänomen. Nur die Temperaturen wollen noch nicht sinken und scheinen weiterhin für die Jahreszeit zu warm auszufallen. (Pressemeldung vom 10.10.2014)

Quelle: Deutscher Wetterdienst | Foto: DWD
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