Weniger Unterwasserlärm in der deutschen Ostsee während COVID-19 Pandemie
09.09.2021
Hamburg | Rostock: Im Jahr 2020 verzeichnete das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) den geringsten Unterwasserlärm in der deutschen Ostsee seit Beginn der Messungen im Jahr 2013. Dies zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie des BSH.
Von März bis Juli 2020 war es größtenteils unter Wasser leiser als in den Jahren vor der COVID-19 Pandemie. Im Durchschnitt war der Unterwasserlärm etwa 1,2 dB geringer als in den vorangegangenen Jahren. Die Unterwasserschalldaten stammen von den beiden Stationen „Fehmarnbelt“ und „Arkona“ des Meeresumweltmessnetzes MARNET des BSH in der Ostsee. Im April und Mai 2020 wurde an der Station „Fehmarnbelt“ sogar ein bis zu 5 dB geringerer Unterwasserlärm in dem Frequenzbereich verzeichnet, der auf die Schifffahrt zurückgeführt werden kann. Die Station „Fehmarnbelt“ befindet sich ca. 6 km nördlich der Insel Fehmarn an einer stark frequentierten Schifffahrtsroute.
Foto: Das BSH misst kontinuierlich den Unterwasserschall an den beiden Stationen „Fehmarnbelt“ und „Arkona“ entlang bedeutender Schifffahrtsrouten in der Ostsee Quelle: Foto: Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, © Fritjof Basan
Die Studie bestätigt, dass der Rückgang des Unterwasserlärms auf den Rückgang der Schifffahrt zurückzuführen ist. Denn es wurde festgestellt, dass die Anzahl der Schiffe im Umkreis von ca. 50 km der beiden Stationen vor allem zwischen März und Mai 2020 um mehr als 20% zurückgegangen ist. Während die Anzahl der kommerziellen Schiffe nur langsam wieder im Laufe des Jahres anstieg, waren im Sommer 2020 so viele Freizeitschiffe unterwegs wie nie zuvor. Um dies festzustellen, haben die Wissenschaftler einerseits die Anzahl der Nummern des mobilen Seefunkdienstes (engl. MMSI) verwendet, die sowohl in der kommerziellen Schifffahrt als auch der Freizeitschifffahrt genutzt werden. Andererseits haben sie die Anzahl der Nummern der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (engl. IMO) verwendet, die wiederum nur in der kommerziellen Schifffahrt genutzt werden.
Grafik: Die Messgeräte befinden sich wenige Meter über dem Meeresboden an einer Messkette, die wiederum mit einem Gewicht am Meeresboden verankert ist Grafik: Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, © Jens-Georg Fischer
Das BSH überwacht den Unterwasserschall in den deutschen Meeresgewässern im Rahmen der europäischen Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie. Dafür hat das BSH in diversen Projekten entsprechende Messstationen aufgebaut und ein langfristiges Monitoringkonzept entwickelt. Seit 2018 betreibt das BSH im Rahmen des nationalen Monitorings kontinuierliche Unterwasserschall-Messungen an den beiden MARNET-Stationen „Fehmarnbelt“ und „Arkona“ in der Ostsee. Damit werden Daten gewonnen, die zur Weiterentwicklung einer nachhaltigen Nutzung der Meere beitragen, denn Unterwasserlärm ist ein wesentlicher Faktor, der die Gesundheit der Meeresumwelt beeinflusst.
Weitere Informationen:
Die Studie wurde in der Zeitschrift „Frontiers in Marine Science“ veröffentlicht. Der Volltext steht öffentlich zur Verfügung und kann hier heruntergeladen werden: https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fmars.2021.689860/full
Die Studie ist ein Beitrag zur globalen Initiative des „International Quiet Ocean Experiment“: https://www.iqoe.org/

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