Wärme Hamburg mit strategischer Neuausrichtung
17.06.2021
Hamburg: Die Wärme Hamburg hat das erste Geschäftsjahr nach dem Rückkauf durch die Freie und Hansestadt Hamburg mit einem Ergebnis über Plan abgeschlossen. Insbesondere die deutlich unter den Planzahlen liegenden Trennungskosten vom Vattenfall-Konzern haben dazu geführt, dass statt des erwarteten Verlusts von 38,6 Mio. Euro am Ende des Jahres 2020 nur ein Verlust von 22,9 Mio. Euro ausgewiesen werden musste. Die Corona-Pandemie hat sich mit rd. vier Mio. Euro nur mäßig auf die Unternehmenszahlen ausgewirkt.
Das Geschäftsjahr 2020 stand strategisch vor allem unter dem Vorzeichen der Neuausrichtung der Wärme Hamburg. Das Unternehmen wird im Rahmen einer Dekarbonisierungsstrategie bis 2030 aus der Wärme- und Stromerzeugung aus Kohle aussteigen und mit Einsparungen von rund 600.000 Tonnen p.a. (ggü. 2020) den größten Einzelbeitrag zur Erreichung der Hamburger Klimaziele erbringen. Die dazu erforderlichen Genehmigungsverfahren zur Realisierung des Energieparks Hafen und damit der Ablösung des Heizkraftwerks Wedel sind im Plan, gleichzeitig wurden neue innovative Projekte für Sektorenkopplung und Speichertechnologien in Hamburg initiiert. Mit einer freiwilligen Kohlereduktion im Heizkraftwerk Wedel hat die Wärme Hamburg zudem Sofortmaßnahmen vor dessen Ablösung im Jahr 2025 ergriffen. Auch bei der Transparenz geht das städtische Unternehmen neue Wege: Zur Ablösung des Kohlekraftwerks Tiefstack bis 2030 ist die Wärme Hamburg seit vergangenem Jahr in einem Dialogprozess mit Akteuren der Zivilgesellschaft.
Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Energie und Klima: „Die Unternehmensentwicklung der städtischen Wärme Hamburg zeigt einmal mehr: Der Rückkauf der Energienetze ist eine Erfolgsgeschichte. Beim Kohleausstieg in der Wärme, bei der Wärmewende mit innovativen Projekten, beim Ausbau der E-Ladesäulen oder beim Aufbau von Wasserstoffnetzen nutzt Hamburg mit seinen Unternehmen die neuen Spielräume zum Wohl der Stadt und für den Klimaschutz. Wir haben die Wärmegesellschaft zurückgekauft, weil wir diese wichtige Infrastruktur für den Klimaschutz nutzen und für eine moderne und sichere Versorgung umbauen wollen. Mit der Wärmewende steigen wir bis 2030 in Hamburg aus der Kohle aus. Der Energiepark Hafen zum Ersatz des Kraftwerks Wedel ist hierfür ein Baustein, ebenso wie der Ersatz des Kohlekraftwerks Tiefstack oder die Nutzung von Abwärme aus Industriebetrieben. Unser Klimaplan sieht den ehrgeizigen Ausbau der Fernwärme vor. Dieser Bereich bietet ein enormes Potential, um beim Klimaschutz voranzukommen. Die Wärme Hamburg ist ein Schlüsselakteur und Vorreiter der Energie- und Wärmewende. Nach dem Kauf 2019 ist die Integration der Wärme in die städtische Unternehmenslandschaft abgeschlossen. Das bietet uns diverse Vorteile und ich freue mich als Aufsichtsratsvorsitzender, dass die Einmal-Kosten für den Übergang um 11,7 Mio. Euro geringer ausfallen als zunächst geplant.“
Foto: Michael Beckereit, technischer Geschäftsführer (links), Christian Heine, kaufmännischer Geschäftsführer der Wärme Hamburg (rechts) und Senator Jens Kerstan (Mitte) bei der ersten Jahrespressekonferenz der Wärme Hamburg. Foto: Wärme Hamburg GmbH
Christian Heine, Kaufmännischer Geschäftsführer der Wärme Hamburg: „Die Wärme Hamburg hat trotz der schwierigen Rahmenbedingungen im abgelaufenen Geschäftsjahr ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt. Die Pandemie hat auch unseren Kolleginnen und Kollegen viel abverlangt, hat uns aber wirtschaftlich bisher kaum getroffen. Die stark steigenden Marktpreise für CO2 zeigen, dass wir mit unserer Dekarbonisierungsstrategie auf dem richtigen Weg sind. Die Abwärmenutzung aus Industrie, Abwasser und Müllverwertung ist nicht nur gut fürs Klima sondern macht uns und unsere Kundinnen und Kunden künftig auch unabhängiger von steigenden CO2-Preisen.“
Michael Beckereit, Technischer Geschäftsführer der Wärme Hamburg: „Das Jahr 2020 steht auch für einen Neustart der Wärme Hamburg. Wir fühlen uns zu 100 Prozent dem Volksentscheid von 2013 verpflichtet. Klimaschutzanstrengungen haben höchste Priorität und dies zeigt sich auch an den neu angeschobenen Projekten. Unser Team der Wärme Hamburg arbeitet mit Hochdruck an der Ablösung verbliebener Kohlekraftwerke und der Errichtung neuer Speicher- und Sektorenkopplungstechnologien wie beispielsweise Aquiferspeichern und neue Power-to-Heat-Anlagen. Gleichzeitig wollen wir im Tiefstackbegleitprozess mehr Transparenz und Akzeptanz schaffen."
Im Rahmen der ersten Jahrespressekonferenz hat die Wärme Hamburg auch den ersten DNK-zertifizierten Nachhaltigkeitsbericht vorgelegt. Dieser enthält neben einer Übersicht der klimapolitischen Zielsetzungen des Unternehmens auch einen Einblick in die weiteren Themen der Nachhaltigkeit. Er steht unter www.waerme.hamburg/jpk zum Download zur Verfügung.
Die Wärme Hamburg GmbH ist ein städtisches Unternehmen, das in Hamburg rund 500.000 Wohneinheiten mit lokaler Fernwärme zum Heizen und zur Warmwasserbereitung versorgt. Die Wärme Hamburg wird bis 2030 vollständig auf Wärme aus Kohleverbrennung verzichten und setzt vor allem auf die konsequente Nutzung vorhandener Abwärme aus Industrie, Abwasser und Müllverwertung. Das Unternehmen liefert durch das 850 Kilometer lange Rohrleitungssystem eine Wärmeleistung von rund 1.800 Megawatt und erreicht einen Wärmeabsatz von 4.000 Gigawattstunden. Der Anteil am Hamburger Wärmemarkt umfasst ca. 22 Prozent.

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