Verband Deutscher Reeder - Statement zu neuen EU-Sanktionen gegen Russland
08.04.2022
Dr. Gaby Bornheim Präsidentin des Verband Deutscher Reeder - Statement zu neuen EU-Sanktionen gegen Russland
Hamburg: Dr. Gaby Bornheim, Präsidentin des Verband Deutscher Reeder (VDR): „Der VDR und seine Mitglieder unterstützen die weiteren Sanktionen, die die EU gegen Russland beschlossen hat – auch, wenn Einfuhrverbote für Ladung wie Kohle durchaus Auswirkungen auf deutsche Reedereien haben. Die anhaltenden Angriffe der russischen Armee und insbesondere die jetzt bekannt gewordenen Gräueltaten haben eine solche Antwort jedoch nötig gemacht.“
„Unsere Hauptsorge gilt nach wie vor unseren Seeleuten. Wir befürchten mögliche Gegenmaßnahmen der russischen Seite hinsichtlich der von der EU angeordneten Sperrungen von europäischen Häfen für russische Schiffe. Es besteht die Gefahr, dass unsere Schiffe in russischen Häfen festgelegt werden. Wir appellieren, Seeleute und zivile Handelsschiffe nicht zum Faustpfand in diesem Konflikt werden zu lassen.“
Foto: Dr. Gaby Bornheim - Präsidentin Foto: VDR © Gesche Jäger
02.03.22 - Reederverband verurteilt russischen Angriff auf die Ukraine
- Sorge um Seeleute
- Schifffahrt auf freie Handelswege angewiesen
- Ukrainer und Russen wichtiger Teil der Crews
- Schiffe sitzen in ukrainischen Häfen fest
Der Verband Deutscher Reeder (VDR) hat am 02.03.22 anlässlich seines Jahres-Pressegesprächs auch zur Situation in der Ukraine Stellung genommen. VDR-Präsidentin Dr. Gaby Bornheim sagte: „An Bord der Schiffe der deutschen Flotte leben und arbeiten Menschen aus Dutzenden verschiedenen Nationen – darunter auch tausende ukrainische und russische Seeleute. Die Schifffahrt ist eine zutiefst globale Branche, die essentiell auf Frieden und freie Handelswege angewiesen ist, um die Versorgung weltweit sicher zu stellen. Wir sind nicht zuletzt vor diesem Hintergrund erschüttert über die Entwicklungen und verurteilen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine.“
Die Präsidentin wies zudem daraufhin, dass einzelne Handelsschiffe noch in Häfen in der Ukraine festsitzen würden: „Wir fordern, dass alle Schiffe mit ihren Crews die Konfliktzone unbeschadet verlassen dürfen. Russland muss die Freiheit der Schifffahrt respektieren. Unbeteiligte Handelsschiffe dürfen nicht angegriffen werden.“
Präsidentin Bornheim abschließend: „Die Sicherheit unserer Seeleute hat für uns absolute Priorität. Wir fordern alle Parteien auf, sicherzustellen, dass – neben der ukrainischen Bevölkerung – die Männer und Frauen an Bord, gleich welcher Nationalität, nicht zu Opfern in diesem Krieg werden.“
Ukrainische und russische Seeleute stellen auch auf den Schiffen der deutschen Handelsflotte einen wichtigen Teil der Besatzungen: geschätzt insgesamt etwa 5.000 Seefahrer aus beiden Ländern leisten ihren Dienst an Bord, aktuell teilweise auch an Bord desselben Schiffs. Weltweit stellen Crew-Mitglieder aus beiden Nationen insgesamt 14,5 Prozent aller 1,89 Millionen Seeleute weltweit. Knapp 200.000 davon sind Russen, 76.000 Ukrainer.
30.03.22 - VDR fordert freies Geleit für in der Ukraine festliegende Schiffe
- Mindestens 60 Schiffe mit mehr als 1.000 Seeleuten in Häfen im Kriegsgebiet
- „Schifffahrt darf nicht zum Faustpfand werden“
- Verband unterstützt Sanktionsregime der EU
Der Verband Deutscher Reeder (VDR) fordert eine geschützte Ausfahrt für sämtliche im Kriegsgebiet im Schwarzen Meer festliegende Schiffe der internationalen Handelsflotte. Auch mehr als einen Monat nach Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine sitzen nach Schätzungen des VDR mehr als 60 Handelsschiffe verschiedener Nationen, darunter auch mehrere Schiffe deutscher Reedereien, in Häfen an der ukrainischen Küste fest. Die Versorgung der Besatzungen mit Lebensmitteln werde zunehmend schwieriger. VDR-Präsidentin Dr. Gaby Bornheim sagte: „Wir fordern, dass diese Schiffe die Häfen so schnell wie möglich ohne Gefahr eines Angriffs verlassen dürfen. Die Schiffe müssen freies Geleit bekommen, damit sie mit ihren Crews unbeschadet aus der Kriegszone fahren können.“
Der VDR fordere deshalb insbesondere die russische Seite dazu auf, die von der International Maritime Organisation (IMO) vorgeschlagenen „blauen Korridore“ zu ermöglichen: „Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass – neben der ukrainischen Bevölkerung –mehr als 1.000 Seeleute an Bord von Handelsschiffen in der Kriegsregion um ihr Leben fürchten müsse. Schiffe und ihre Crews dürfen nicht zum Faustpfand in diesem Angriffskrieg werden.“
Bei einer Ausfahrt der in ukrainischen Häfen festliegenden Handelsschiffe auf See drohen aktuell erhebliche Gefahren, etwa durch Minen und möglichen Beschuss durch vor der ukrainischen Küste liegende Kriegsschiffe. Mindestens fünf Handelsschiffe sollen in den vergangenen Wochen bereits Opfer von Angriffen geworden sein, eines davon sank.
Die VDR-Präsidentin verurteilte in diesem Zusammenhang erneut den russischen Angriff auf die Ukraine: „Die Verletzung der territorialen Integrität und Souveränität der Ukraine durch Russland ist für uns nicht hinnehmbar." Der Verband befürworte deshalb auch die Haltung der Bundesregierung, der EU, der Vereinigten Staaten und weiterer Verbündeter mit Blick auf Sanktionen: „Wir unterstützen starke wirtschaftliche Maßnahmen gegen die Invasion. Je klarer solche Sanktionsregelungen definiert sind und je weniger Interpretationsspielraum sie bieten, desto besser können wir sie in der Schifffahrt umsetzen.“
Der Verband Deutscher Reeder vertritt die gemeinsamen wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen der deutschen Reedereien auf der Ebene des Bundes und der Länder sowie gegenüber europäischen und internationalen Instanzen. Der VDR wurde 1907 gegründet und hat sich 1994 mit dem Verband der Deutschen Küstenschiffseigner zusammengeschlossen. Mit rund 220 Mitgliedern vertritt der VDR den größten Teil der deutschen Handelsflotte.

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