VDMA kritisiert geplantes Verbrenner-Aus ab 2035
21.04.2022
Frankfurt am Main: Der VDMA unterstützt und fordert eine wettbewerbsfähige und klima-positive Zukunft des Verbrennungsmotors als realistischen Technologiepfad. Die Pläne der EU-Kommission, von 2035 an nur noch batterie- und brennstoffzellenelektrische Fahrzeuge auf dem europäischen Markt zuzulassen, sind klima- und innovationspolitisch der falsche Weg.
„Statt den Verbrennungsmotor faktisch zu verbieten, indem alle Emissionen am Auspuff auf null begrenzt werden, sollten alle klimafreundlichen Antriebsoptionen genutzt werden. Der mit CO2-neutralen, grünen eFuels betriebene Verbrennungsmotor bleibt eine notwendige Ergänzung zur Elektrifizierung des Straßenverkehrs. Denn nicht der Motor ist das Problem, sondern die bisher eingesetzten fossilen Treibstoffe", bewertet VDMA-Präsident Karl Haeusgen den Vorschlag der EU-Kommission, der aktuell in den zuständigen Ausschüssen des Europaparlaments beraten wird.
Industrielle Stärke Europas gefährdet
Auch ökonomisch bleibt der Verbrennungsmotor bedeutsam. Einen Verlust von 160.000 Arbeitsplätzen per Saldo allein in der Wertschöpfungskette Antriebsstrang hat die VDMA-Studie „Antrieb im Wandel III“ ermittelt für das Szenario, dass ab dem Jahr 2040 keine Verbrenner mehr in Europa neu zugelassen werden. Diese Zahl dürfte für den Arbeitsmarkt insgesamt und bei einem um fünf Jahre vorgezogenen Verbot noch weitaus größer sein.
„Zwar entstehen neue Arbeitsplätze in den vorgelagerten Prozessen der Versorgungskette, zum Beispiel in der Verarbeitung von Materialien für Batteriezellen und im Umfeld der Ladeinfrastruktur. Doch dies verläuft nicht zeitgleich und bei weitem nicht in derselben Höhe. Die neuen Jobs sind nicht mit den verlorenen austauschbar“, erläutert Haeusgen.
Der VDMA sieht mit einem gesetzlich erzwungenen schnellen Aus des Verbrenners auch die industrielle Stärke Europas gefährdet.
„Die EU würde ihre technologische und industrielle Führungsrolle beim Verbrennungsmotor zugunsten anderer Regionen aufgeben, die an technologischer Offenheit festhalten“, betont Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer im VDMA. „Eine größere Vielfalt klimaneutraler Antriebstechnologien reduziert hingegen die Abhängigkeit knapper Rohstoffimporte und erhöht die volkswirtschaftliche Resilienz.“
Zudem sei die Skalierungsfähigkeit der automobilen eFuel-Anwendungen notwendig, um klimafreundliche Antriebstechnologien auch in anderen Anwendungen wie beispielsweise Baumaschinen, Landmaschinen, Kommunalfahrzeugen oder dem Transportsektor zu ermöglichen, so Rauen weiter. „Auch im Bestand wird es nicht ohne eFuels gehen. Wir unterstützen daher eine technologieoffene Umsetzung der Flottenregulierung, die einen freiwilligen Anrechnungsmechanismus für nachhaltige, erneuerbare Kraftstoffe vorsieht. Ein solcher Mechanismus liegt auf dem Tisch und könnte im Rahmen des Fit-for-55 Gesetzgebungsprozess schnell umgesetzt werden,“ resümiert Rauen.
Der VDMA vertritt mehr als 3400 deutsche und europäische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Die Industrie steht für Innovation, Exportorientierung und Mittelstand. Die Unternehmen beschäftigen rund vier Millionen Menschen in Europa, davon mehr als eine Million allein in Deutschland. Der Maschinen- und Anlagenbau steht für ein europäisches Umsatzvolumen von rund 800 Milliarden Euro. Im gesamten Verarbeitenden Gewerbe trägt er mit einer Wertschöpfung von rund 270 Milliarden Euro den höchsten Anteil zum europäischen Bruttoinlandsprodukt bei.

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