UKSH: Erste roboterassistierte Operation der Hauptschlagader in Deutschland
11.07.2021
Kiel | Lübeck: Gefäßchirurgen der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, (Direktor: Prof. Dr. Jochen Cremer) ist erstmals in Deutschland eine minimalinvasive roboterassistierte Operation der Hauptschlagader gelungen. Bislang erfolgten ähnliche Eingriffe erst in drei Zentren weltweit. Unterstützt wurde die aufwändige Vorbereitung und Durchführung des Eingriffs von der Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie sowie dem Kurt-Semm-Zentrum für laparoskopische und roboterassistierte Chirurgie des UKSH, Campus Kiel. Die hohe gefäßchirurgische und roboterchirurgische Expertise am UKSH, die interdisziplinäre Kooperation der Ärzte sowie der Einsatz modernster Medizintechnik schufen optimale Voraussetzungen für den Erfolg dieser Operation.
Das Team um PD Dr. René Rusch, PD Dr. Rouven Berndt und Dr. Grischa Hoffmann (Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie) konnte gemeinsam mit Prof. Dr. Thomas Becker und Dr. Jan Henrik Beckmann (Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie) mithilfe des OP-Systems vom Typ „Da Vinci Xi“ eine Gefäßprothese in die krankhaft erweiterte Beckenschlagader eines 63-jährigen Patienten einbringen.
Foto: Der 63-jährige Patient, der roboterassistiert an der Beckenschlagader operiert wurde (Mitte). An seiner Seite: Prof. Dr. Thomas Becker, Direktor der Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie, PD Dr. Rene Rusch, Bereichsleiter Gefäßchirurgie der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Prof. Dr. Jochen Cremer, Direktor der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, und PD Dr. Rouven Berndt, Oberarzt der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie (v.l.) Foto: © Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Bei dem Eingriff wurden durch fünf eineinhalb Zentimeter kleine Schnitte die Instrumente des Roboters in den Bauchraum des Patienten eingeführt. Die Chirurgen steuern die Bewegungen des Roboters von einer Konsole aus, die neben dem Patienten aufgebaut ist. Ein besonderer Vorteil dieser Operationstechnik in der Gefäßchirurgie liegt in der Kameraoptik, die auf engstem Raum optimale Sicht und so eine präzise Navigation erlaubt. Die Chirurgen erhoffen sich durch dieses Verfahren eine schonende Operation und eine schnellere und verbesserte Genesung der Erkrankten. Dem 63-jährigen Patienten, der als erster am UKSH auf diese Weise operiert wurde, ging es nach dem Eingriff sehr gut. „Er konnte einen Tag nach der Operation bereits aufstehen und hatte keine Beschwerden“, sagt PD Dr. Rusch. Das begonnene gefäßchirurgische Roboterprogramm will das Ärzteteam am Campus Kiel weiter ausbauen und wissenschaftlich begleiten.
Die ist ein bereits etabliertes Verfahren in vielen medizinischen Fachdisziplinen. Besonders in der Allgemeinchirurgie und Urologie hat sich die roboterassistierte Chirurgie als Standard entwickelt, deren Vorteile den Patientinnen und Patienten zugutekommen. In der Herz- und Gefäßchirurgie hingegen konnten bisher aufgrund technischer Herausforderungen roboterassistierte Verfahren nur sehr begrenzt eingesetzt werden. „In den richtigen Händen könnte ein OP-Roboter auch in der Gefäßchirurgie ein besonders effektives Werkzeug sein“, sagt PD Dr. Rusch.

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