TRIMET Aluminium SE: Geschäftsjahr 2012-2013: Rückkehr in die Gewinnzone
14.11.2013
Essen: Mit einem Umsatz von 1,2 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,3 Milliarden) hat die TRIMET Aluminium SE das Geschäftsjahr 2012/13 abgeschlossen. Mit einem Jahresergebnis von 1,7 Millionen Euro kehrte das mittelständische Unternehmen in die Gewinnzone zurück. Trotz des leichten Umsatzrückgangs verzeichnete der Werkstoffspezialist eine nachhaltig gute Auftragslage insbesondere im Automotive-Bereich. TRIMET produzierte mit 1.924 Mitarbeitern an seinen Standorten nahe der 500.000 Tonnen Kapazitätsgrenze. Im laufenden Geschäftsjahr baut das Familienunternehmen seinen Automotive-Bereich weiter aus und will mit der Übernahme zweier Produktionswerke für Aluminiumdraht in Frankreich neue Geschäftsfelder erschließen. Mit einer Eigenkapitalquote von 40,2 Prozent verfügt das nicht börsennotierte Unternehmen über eine solide Handlungsbasis.
Der leichte Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr ist auf die zuletzt niedrigen internationalen Aluminiumpreise zurückzuführen. Zudem stand infolge der Erneuerung von Elektrolyseöfen nicht die volle Produktionskapazität zur Ver-fügung. TRIMET verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr eine ungeminderte Nachfrage der Transport, Bau- und Verpackungsindustrie nach spezialisierten Aluminiumlegierungen und -halbzeugen. „Unsere Auftragsbücher sind gefüllt, und ein Ende des Trends ist nicht abzusehen. Gegenüber dem Jahr 2010 wird sich der weltweite Bedarf an Aluminium bis 2020 verdoppeln“, sagt Dr. Martin Iffert, Vorsitzender des Vorstands der TRIMET Aluminium SE. Um den anhaltend großen Bedarf an Hüttengusslegierungen bedienen zu können, hat TRIMET mit einer neuen Masselgießanlage ihre Kapazitäten in diesem Bereich nahezu verdoppelt. Insgesamt investierte das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr fast 40 Millionen Euro in den Ausbau und die Modernisierung seiner Produktionsanlagen.
Automobilhersteller setzen auf Aluminium
Ein wichtiger Wachstumsmarkt ist der Fahrzeugbau. Neben spezialisierten Legierungen fertigt TRIMET für die Automobilindustrie Motorblöcke, Getriebe- und Kupplungsgehäuse, Mechatronikteile für Getriebe, Struktur- und Fahrwerksteile sowie Druckgussgehäuse. Als Wachstumstreiber erweist sich trotz abgeschwächtem Pkw-Absatz der steigende Bedarf an Strukturteilen aus Aluminium. „Unsere eigene Metallbasis, unser Werkstoff-Know-how und die Ausrichtung auf komplexe Gussteile mit großer Bearbeitungstiefe erweist sich auch für unsere Kunden als nachhaltige Strategie“, sagt Iffert. An ihrem Standort Harzgerode hat TRIMET Deutschlands modernste Kokillengießerei für Fahrwerksteile erheblich erweitert. Allein die Produktion eines Getriebe- und Kupplungsgehäuses für einen namhaften Automobilhersteller wird vier große Druckgussmaschinen bis über das Jahr 2020 hinaus auslasten.
Produktionswerke in Frankreich erschließen neue Geschäftsfelder
Mit der geplanten Übernahme zweier Produktionswerke für Aluminiumdraht in Frankreich erweitert die TRIMET ihr Portfolio um ein Produkt, für das im Markt eine große Nachfrage besteht. Die Aluminiumwerke in Saint-Jean-de-Maurienne und Castelsarrasin stellen mit insgesamt mehr als 500 Mitarbeitern und einer Jahreskapazität von 150.000 Tonnen hochwertigen Aluminiumdraht her, der unter anderem zu Verbindungselementen in der Automobilindustrie und zu elektrischen Leitungen in der Energieindustrie weiterverarbeitet wird. „Bislang bedienen wir den Markt über unsere Handelsaktivitäten. Unsere Kunden verlangen aber zunehmend maßgeschneiderte Lösungen. Deshalb fügen sich die beiden Standorte mit ihren qualifizierten Mitarbeitern hervorragend in die strategische Ausrichtung der TRIMET ein. Das gilt für die Produkte ebenso wie für das hohe technologische Niveau der Aluminiumelektrolyse. Die Konditionen der Übernahme erlauben uns zudem eine verlässliche und langfristige Investitionsplanung“, sagt Iffert. TRIMET hat im Juli ein verbindliches Angebot für die Übernahme der Standorte von Rio Tinto Alcan vorgelegt und mit dem französischen Stromversorger EDF langfristige Stromlieferverträge ausgehandelt. Die Genehmigung der Übernahme erwartet TRIMET noch in diesem Jahr.
Im Frühjahr hatte das Familienunternehmen mit der Umwandlung in eine europäische Aktiengesellschaft die Weichen für die internationale Ausrichtung gestellt. „Durch die Umfirmierung in die TRIMET Aluminium SE haben wir die notwendigen Strukturen geschaffen, um Eigentümer- und Mitarbeiterinteressen in Einklang zu bringen. Wir verfügen damit über eine verbesserte Basis für die langfristige Entwicklung des Unternehmens“, sagt Iffert.
Energiewende darf heimische Grundstoffindustrie nicht gefährden
Der Unternehmensentwicklung komme auch zugute, dass die Politik Wettbewerbshemmnisse abgebaut habe. Mit der Umsetzung der europäischen Kohlendioxid-Emissionsrichtlinie erhält TRIMET seit Januar 2013 eine Teilkompensation der bislang im Strompreis enthaltenen CO2-Kosten. Im Rahmen der Abschaltlastverordnung erhält das Unternehmen eine Vergütung für seinen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes. Die Aluminiumhütte der TRIMET in Hamburg ist der weltweit erste Industriebetrieb außerhalb der Energieversorgungsbranche, der an der Primärregelreserve zur Sicherung der Netzstabilität teilnimmt. Damit leistet TRIMET einen wesentlichen Beitrag zur Entlastung der Übertragungsnetze für die Stromversorgung.
„Die Emissionsrichtlinie und die Abschaltlastverordnung weisen in die richtige Richtung“, sagt Iffert. „Die jetzt dringend anstehenden politischen Entscheidungen zum Umbau der Energieversorgung müssen ebenfalls von dem Ziel geleitet sein, die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Grundstoffindustrie zu erhalten.“ (Pressemeldung vom 25.09.2013)

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