Wirtschaft

Studie von VDMA und Roland Berger zur H2-Wertschöpfungskette

20.09.2022

VDMA Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.Frankfurt am Main: Getrieben vor allem vom Bemühen um mehr Nachhaltigkeit wird erwartet, dass sich der Wasserstoffverbrauch in Europa von heute ca. 10 Millionen Tonnen bis zum Ende des Jahrzehnts auf etwa 20 Millionen Tonnen jährlich verdoppeln wird. Während der größte Teil dieser Mengen weiterhin als Rohstoff in industriellen Prozessen (z.B. Raffination, Düngemittelherstellung, Stahl) verwendet werden wird, werden auch die Anwendungen im Mobilitätssektor (z.B. E-Treibstoffe für Lastwagen, Züge, Schifffahrt und Luftfahrt) und im Energiesektor (z.B. Gebäudeheizung, saisonale Speicherung von Ökostrom) zulegen. Dies ist eines von vielen Ergebnissen einer gemeinsamen Studie von VDMA und Roland Berger, die am 20. September 2022 veröffentlicht wurde.

Darüber hinaus hebt die Studie hervor, dass die neue Wasserstoffwirtschaft erhebliche Wachstumschancen für eine Vielzahl von Unternehmen in neu entstehenden industriellen Lieferketten bietet. Dazu gehört die Lieferung von Ausrüstungen für alle Schritte der Wasserstoff-Wertschöpfungskette von der Produktion über den Transport, die Lagerung und den Vertrieb bis hin zur Endnutzung. Es wird erwartet, dass die Investitionen in die erforderliche Ausrüstung in den kommenden Jahren erheblich zunehmen werden – mit einem Markt für Elektrolyseur-Ausrüstung in Europa von 6 bis 10 Milliarden Euro im Jahr 2030, abhängig von der tatsächlichen Kostendegression und den Projektrealisierungen.

Allgemeine Informationen zur Studie
Wasserstoff wird eine Schlüsselrolle bei der Reduzierung der Treibhausgasemissionen spielen - insbesondere in Sektoren, die nur schwer zu dekarbonisieren sind. Doch dazu muss sich die gesamte Wasserstoffwirtschaft in industriellem Maßstab entwickeln, was ausgefeilte Fertigungstechnologien und entsprechende Anlagen erfordert. Die neue Studie "Fertigungstechnologien für Ausrüstungen entlang der H2-Wertschöpfungskette" von Roland Berger und dem VDMA beleuchtet den Status quo, skizziert die verbleibenden Herausforderungen und enthält drei Handlungsaufforderungen zu deren Bewältigung.

Auf der Grundlage von mehr als 20 Interviews mit Vertretern von Mitgliedsunternehmen der VDMA Power-to-X for Appications wurden fünf Schlüsselthemen im Zusammenhang mit den Technologien identifiziert, die für die Herstellung von Maschinen und Anlagen für die Wasserstoffwirtschaft erforderlich sind. Zu den Themen gehören unter anderem die Industrialisierung der industriellen Lieferketten, die kosteneffiziente Herstellung und die Skalierung der Produktion.

Darüber hinaus beleuchtet die Studie mehrere Fertigungstechnologien für Geräte entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette. Alle Beispiele basieren auf Beiträgen ausgewählter Mitgliedsunternehmen von Power-to-X for Applications, aus kleinen und mittelständischen deutschen Unternehmen. „Diese Unternehmen tragen zur Reifung und Skalierung des Angebots an Wassersstoffsystemen bei: Sie ermöglichen ausreichende Mengen, erhöhen die Effizienz in der Fertigung, entwickeln neue Komponenten und alternative Materialien usw.“, sagt Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA. Er ist überzeugt, dass die Ergebnisse der Studie für die VDMA-Mitglieder und darüber hinaus von großer Bedeutung sind.

Die Studie wurde jetzt anlässlich der From production to application: The #P2X Conference veröffentlicht, die am 19. und 20. September 2022 in Düsseldorf stattfindet. Sie ist online öffentlich zugänglich.

Innerhalb des VDMA gibt es mehrere Plattformen, die sich mit erneuerbaren Energien, der Produktion von Wasserstoff und seinen Derivaten sowie deren Anwendung beschäftigen. Power-to-X for Applications ist eine branchenübergreifende Plattform für Austausch, Kommunikation und Zusammenarbeit in der P2X-Community. Sie bindet alle wichtigen Akteure ein, von der Entwicklung von Herstellungsverfahren über die Produktion von synthetischen Kraftstoffen und Rohstoffen mit Power-to-X-Technologien bis hin zum Endkunden. Das Forum #XMOTIVE bündelt die Aktivitäten im Bereich Mobilität und vernetzt damit nicht nur die Fachverbände des VDMA, sondern auch die Arbeitskreise und Forschungsverbünde. Zu den Fachverbänden gehören Nutzer von Mobilitätslösungen, Hersteller von Zulieferprodukten und Hersteller von Produktionsanlagen. Der Arbeitskreis Brennstoffzellen verfolgt das Ziel, Brennstofftechnologien in Deutschland erfolgreich zu etablieren und auf den Weltmärkten zu positionieren. Zu diesem Zweck vertritt die Arbeitsgemeinschaft die politischen Interessen der Branche in Deutschland und zunehmend auch im Ausland. VDMA Power Systems vertritt die Hersteller und Anbieter von Anlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung. Dazu gehören Windenergie- und Wasserkraftanlagen, Motorenanlagen und thermische Kraftwerke sowie Speicher- und Sektorkopplungstechnologien. Darüber hinaus decken mehrere Branchengruppen wichtige Komponenten für die Wasserstoffwirtschaft ab.
 
Der VDMA vertritt rund 3500 deutsche und europäische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Die Industrie steht für Innovation, Exportorientierung und Mittelstand. Die Unternehmen beschäftigen rund vier Millionen Menschen in Europa, davon mehr als eine Million allein in Deutschland. Der Maschinen- und Anlagenbau steht für ein europäisches Umsatzvolumen von rund 800 Milliarden Euro. Im gesamten Verarbeitenden Gewerbe trägt er mit einer Wertschöpfung von rund 270 Milliarden Euro den höchsten Anteil zum europäischen Bruttoinlandsprodukt bei.

(Pressemeldung vom 20.09.2022)
Quelle: Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. | Foto: VDMA e.V.
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