Gesellschaft

Sommer 2022: Nordsee und Ostsee wärmer als im langjährigen Mittel

09.11.2022

BSH Bundesamt für Seeschifffahrt und HydrographieHamburg: Der Sommer 2022 gehört zu den wärmsten Sommern in Europa seit Beginn der Aufzeichnungen. Dies spiegeln auch die Analysen des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) für weite Bereiche der Nordsee und Ostsee wider. Das BSH verzeichnete darüber hinaus mehrere marine Hitzewellen - mindestens fünf aufeinanderfolgende Tage mit ungewöhnlich hohen Temperaturen. Wärmere Meere beeinflussen nicht nur die Meeresumwelt, sondern auch das Wetter und Klima.

In der Nordsee lagen die Oberflächentemperaturen im Sommer 2022 insgesamt über dem langjährigen Mittel - besonders im südwestlichen Teil. Dort war es mehr als 1 Grad wärmer als im langjährigen Mittel und damit der wärmste Sommer seit 1997. Nach Norden und Osten hin nehmen die Abweichungen zum langjährigen Mittel ab. An der BSH-Messstation „Feuerschiff Deutsche Bucht“ wurde im Juni eine marine Hitzewelle registriert, bei der die Temperaturen in drei Meter Wassertiefe bis zu 2 Grad über dem langjährigen Mittel lagen. Insgesamt dauerte sie 8 Tage an.

In der Ostsee lagen die Oberflächentemperaturen im Sommer 2022 großflächig 1,5 Grad über dem langjährigen Mittel. In den Bereichen vor der deutschen Küste betrug die Abweichung zum langjährigen Mittel 1 Grad. Das gilt auch für die Mecklenburger Bucht und die Pommersche Bucht. An der BSH-Messstation „Leuchtturm Kiel“ wurden zwei Hitzewellen im Juni/Juli und im August/September registriert. Die erste dauerte 10 Tage an, die zweite 19 Tage. Die Temperaturen in 0,5 Metern Wassertiefe lagen dabei bis zu 3 Grad über dem langjährigen Mittel.

Der Klimawandel führt zu einem Energieüberschuss, der zu über 90 Prozent als Wärme im Meer gespeichert wird. Wärmere Meere haben weitreichende Folgen für die Meeresumwelt. Zum Beispiel verändert sich dadurch das Vorkommen und die Verbreitung von Arten wie Fischen. Außerdem haben die Meere einen großen Einfluss auf das Wetter- und Klimageschehen. So beeinflussen die Temperaturen des Nordatlantiks zum Beispiel den Verlauf des Winters in Mitteleuropa.

Das BSH analysiert wöchentlich die Oberflächentemperaturen in Nordsee und Ostsee basierend auf Daten aus der Fernerkundung, von Messstationen und Schiffen. Aus den Wochenmitteltemperaturen im Juni, Juli und August wurde für diese Analysen ein Sommermittel gebildet. Die Abweichungen sind die Differenzen zwischen dem Sommermittel 2022 und dem langjährigen Sommermittel von 1997 bis 2021. Das BSH leistet mit der langfristigen Überwachung und Analyse der Oberflächentemperaturen einen wesentlichen Beitrag, um Auswirkungen des Klimawandels in den Meeren besser zu verstehen.

Sommer 2022: Nordsee und Ostsee wärmer als im langjährigen Mittel

Bild: Abweichung des Sommermittels der Oberflächentemperaturen in 2022 zum langjährigen Sommermittel von 1997 bis 2021 für die Nordsee (links) und für die Ostsee (rechts). Quelle: BSH

Das BSH ist die zentrale maritime Behörde Deutschlands. An den beiden Dienstsitzen in Hamburg und Rostock sowie auf 5 Schiffen arbeiten rund 1.000 Beschäftigte aus über 100 Berufen. Im Mittelpunkt der Aufgaben stehen u.a. die Förderung, Sicherheit und Überwachung der Seeschifffahrt, Forschung und Erhebung langer Datenreihen im Bereich der Ozeanographie und Meereschemie, der Wasserstandsvorhersagedienst sowie die nautische Hydrographie, im Rahmen derer amtliche Seekarten erstellt werden. Ein in letzter Zeit stetig anwachsender Bereich ist die Zuständigkeit als Genehmigungs- und Überwachungsbehörde für Offshore-Windenergieanlagen. Als deutsche Flaggenstaatsverwaltung und Dienstleister unterstützt das BSH die maritime Wirtschaft mit Genehmigungen, Haftungsbescheinigungen, Produktprüfungen, Zulassungen und Bereitstellung von Daten.

Um die Vereinbarkeit von Schutz und Nutzung der Meere kontinuierlich zu verbessern und das Wissen über die Meere kontinuierlich zu vertiefen, arbeitet das BSH in der maritimen anwendungsorientierten Forschung und an der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen. Untersuchungen und Bereitstellung von Daten zu Seegangsmessungen in Offshore-Windparks und sowie der Aufbau von Schallmessnetzen in Nord- und Ostsee und die Bereitstellung von Daten und technischen Informationen zu Impulsschall im Meer sind Beispiele dafür. Auch die Entwicklung von Technologien zur Messung von Schiffsemissionen in der Luft gehört dazu. Mit dem BSH Systemlabor Navigation und Kommunikation steht eine Testumgebung für komplexe Navigations- und Kommunikationssysteme zur Verfügung.

(Pressemeldung vom 07.11.2022)
Quelle: Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie | Foto: BSH
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