Rolls-Royce gibt mtu-Schiffsmotoren im Jahr 2023 - für nachhaltige Kraftstoffe frei
10.09.2022
mtu-Baureihen 2000 und 4000 für Schiffe ab Jahresanfang 2023 nach und nach für EN15940-Kraftstoffe freigegeben, bis zu 90 % CO2-Einsparung durch Betrieb mit HVO möglich
Friedrichshafen: Rolls-Royce setzt mit der Zulassung der mtu-Marine-Dieselmotoren der Baureihen 2000 und 4000 im Jahr 2023 für den Einsatz mit nachhaltigen Kraftstoffen einen weiteren Meilenstein auf dem Weg hin zu einer treibhausgasfreien Schifffahrt. Nach erfolgreichen Tests auf dem Prüfstand und im Feld wird der Geschäftsbereich Power Systems von Rolls-Royce seine mtu-Marine-Motoren der Baureihen 2000 und 4000 ab Anfang 2023 nach und nach für die synthetischen Diesel-Kraftstoffe der Norm EN15940 freigeben. Zu diesen Kraftstoffen gehören zum Beispiel die nachhaltigen Kraftstoffe BtL (Biomass to Liquid), HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) und PtL (Power to Liquid) wie E-Diesel. Sie alle können dann bei diesen Motoren ohne Anpassungen herkömmlichen Dieselkraftstoff ersetzen, der aus fossilem Erdöl hergestellt ist. Im vergangenen Jahr hatte Rolls-Royce bekannt gegeben, dass die Baureihen 2000 und 4000, die gängigsten Serienmotoren des Unternehmens, ab 2023 mit nachhaltigen Kraftstoffen betrieben werden können.
- mtu-Baureihen 2000 und 4000 für Schiffe ab Jahresanfang 2023 nach und nach für EN15940-Kraftstoffe freigegeben
- Bis zu 90 % CO2-Einsparung durch Betrieb mit HVO möglich
- Erfolgreiche Tests bei kalifornischer Golden-Gate-Ferry-Flotte zeigen überzeugende Performance
- Rolls-Royce gibt mtu-Schiffsmotoren im Jahr 2023 - für nachhaltige Kraftstoffe, HVO und andere EN15940, frei
Infografik: Rolls-Royce Power Systems AG
„Bei vielen Kunden in der Schifffahrtsbranche, die ihren CO2-Fußabdruck verbessern wollen, besteht jetzt bereits großes Interesse, insbesondere an HVO“, erklärt Denise Kurtulus, Vice President Global Marine bei Rolls-Royce Power Systems. „Die Ergebnisse der Pilotkunden zeigen eine deutliche Reduzierung der Treibhausgase, der Stickstoffoxid- und Partikel-Emissionen durch die Verwendung von HVO anstatt fossilem Diesel.“ Die Motoren kommen zum Beispiel in Fähren, Arbeitsschiffen sowie in großen Yachten zum Einsatz.
41.000 Stunden mit HVO: mtu-Motoren bei Golden-Gate-Ferry mit überzeugender Performance
„Seit 2019 testen wir erfolgreich den Einsatz von HVO mit mtu-Motoren in sechs Fähren unserer Flotte“, erklärt Jim Swindler, Geschäftsführer von Golden Gate Ferry in San Francisco (Kalifornien). Die Tests in über 41.000 Betriebsstunden bestätigten, dass mtu-Motoren bei Verwendung von HVO im Vergleich zu Diesel eine ebenso herausragende Performance zeigen – bei maximaler Leistung, Lastannahme und beim Kraftstoffverbrauch. „Und der sichtbare Rauch, der bei konventionellem Diesel an der Anlegestelle zu beobachten war, ist mit der Umstellung auf HVO sehr reduziert“. Vier weitere Reedereien in den USA testen derzeit die Verwendung von HVO mit ihren mtu-Motoren. HVO ist ein Drop-in-Kraftstoff, das heißt, für seinen Einsatz kann die bisherige Infrastruktur der Dieselanlage unverändert genutzt werden, es sind keinerlei Motor-Hard- oder Softwareanpassungen nötig.
HVO-Einsatz verringert CO2-, Stickoxid- und Partikel-Emissionen deutlich
Für HVO können als Basismaterial Abfälle von pflanzlichen und tierischen Fetten und gebrauchte Pflanzenöle verwendet werden, die mittels katalytischer Reaktion unter Zugabe von Wasserstoff in Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden. Durch diesen Prozess werden die Fette und Pflanzenöle in ihren Eigenschaften an Dieselkraftstoff angepasst und können ihn als Beimischung ergänzen oder vollständig ersetzen. Die Vorteile von HVO sind eine saubere Verbrennung mit einer Reduzierung des Partikel-Ausstoßes um bis zu 80 Prozent, der Stickstoffoxid-Emissionen um durchschnittlich acht Prozent und (je nach Herstellungsprozess und Ausgangsmaterial) des CO2-Ausstoßes um bis zu 90 Prozent gegenüber fossilem Diesel. Da HVO-Kraftstoff aus nachwachsenden Rohstoffen produziert wird, entstehen durch seine Produktion, seinen Transport und seine Verbrennung nur etwa so viele Treibhausgase, wie beim Wachstum der Biomasse durch die Pflanzen aufgenommen wurde.
Ziel: Bis 2030 mit neuen Kraftstoffen und mtu-Technologien 35 % Treibhausgas einsparen
Rolls-Royce hatte im Jahr 2021 im Rahmen seines Nachhaltigkeitsprogramms bekannt gegeben, das Produktportfolio neu auszurichten, sodass bis 2030 mit neuen Kraftstoffen und mtu-Technologien 35 Prozent Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zu 2019 eingespart werden können. "Unser Angebot für die maritime Branche haben wir neu ausgerichtet, um Schiffsbetreiber auf ihrem Weg zur Klimaneutralität aktiv zu unterstützen", erklärt Denise Kurtulus. Das Unternehmen arbeitet inzwischen an Methanolmotoren und Brennstoffzellensystemen für die Schifffahrt und entwickelt Elektrolyseure zur Herstellung von grünem Wasserstoff.
- Rolls-Royce ist Vorreiter bei Antriebs- und Energielösungen, die die Gesellschaft verbinden, antreiben und schützen. Wir haben uns verpflichtet, bis 2030 Klimaneutralität in unserem Betrieb zu erreichen (ohne Produkttests) und sind der UN-Kampagne Race to Zero im Jahr 2020 beigetreten. Damit bekräftigen wir unser Bestreben, eine grundlegende Rolle dabei zu spielen, dass die Bereiche, in denen wir tätig sind, bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden.
- Rolls-Royce Power Systems mit Hauptsitz in Friedrichshafen beschäftigt rund 9.000 Mitarbeiter. Unter der Marke mtu vertreibt das Unternehmen schnelllaufende Motoren und Antriebssysteme für Schiffe, Energieerzeugung, schwere Land- und Schienenfahrzeuge, militärische Fahrzeuge sowie für die Öl- und Gasindustrie sowie Diesel- und Gassysteme und Batteriecontainer für sicherheitskritische Anwendungen, zur Dauerstromerzeugung, für Kraft-Wärme-Kopplung und für Microgrids und beschäftigt sich intensiv mit der Entwicklung klimaneutraler Lösungen.
- Rolls-Royce hat Kunden in mehr als 150 Ländern, darunter mehr als 400 Flug- und Leasinggesellschaften, 160 Streitkräfte und Seestreitkräfte, sowie mehr als 5.000 Energie- und Kernenergiekunden.
- Der bereinigte Jahresumsatz 2021 betrug 10,95 Milliarden britische Pfund, der bereinigte operative Gewinn lag bei 414 Millionen Pfund und wir investierten 1,18 Milliarden britische Pfund in Forschung und Entwicklung. Rolls-Royce unterstützt ein weltweites Netzwerk von 28 universitären Technologie-Centern, durch die Rolls-Royce-Ingenieure unmittelbar an wissenschaftlicher Spitzenforschung teilhaben.
- Rolls-Royce Holdings plc ist ein börsennotiertes Unternehmen.

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