NordLink - Partner TenneT, Statnett und KfW unterzeichnen Vertrag mit ABB
24.03.2015
Bayreuth | Hamburg: Die Verträge über den Bau und die Installation des deutschen Teilstücks für das Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungskabel (HGÜ-Kabel) für das NordLink-Projekt sowie für die beiden Konverterstationen wurden heute zwischen den NordLink-Kooperationspartnern TenneT, Statnett und KfW sowie der ABB als Auftragnehmer in Hamburg unterzeichnet. NordLink, das „grüne Kabel“, ist die erste direkte Verbindung zwischen den deutschen und norwegischen Strommärkten. Anwesend war auch das niederländische Königspaar, da die Vertragsunterzeichnung im Rahmen der internationalen Veranstaltung „Offshore-Windenergie – ein Beitrag zur europäischen Energiewende“ stattfand. Das Königspaar informierte sich auf der Veranstaltung über Funktionsweisen und Technologien bei der Nutzung von erneuerbaren Energien.
Mel Kroon, CEO der TenneT Holding, sagte, „Das Interesse des königlichen Paares an NordLink ehrt und freut uns ganz besonders. Die Vertragsunterzeichnung mit unserem wichtigen Auftragnehmer ABB hätte keinen würdigeren Rahmen finden können als in Anwesenheit der niederländischen Hoheiten.“
Mit Blick auf die Integration des europäischen Strommarktes betonte Lex Hartman, Mitglied der TenneT-Geschäftsführung: „Dieser Interkonnektor ermöglicht den Austausch von Energie zwischen zwei sich ergänzenden Energiesystemen. Auf der einen Seite steht dabei die steigende Menge an in Deutschland erzeugtem Wind- und Solarstrom und auf der anderen Seite die Erzeugung von Energie aus Wasserkraft in Norwegen. NordLink als eine Verbindung mit europäischer Relevanz kommt allen Ländern, vor allem Nordwesteuropa zugute.“
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel sagte: „NordLink ist nicht nur ein wichtiges Projekt für die weitere Integration des europäischen Strommarkts, sondern auch ein technisch einzigartiges Projekt. Über die Direktverbindung kann je nach Bedarf Windenergie aus Deutschland nach Norwegen geleitet werden, wo sie direkt verbraucht wird und in diesen Zeiten Wasserkraft ersetzt. Umgekehrt kann bei hohem Energiebedarf Strom aus norwegischen Wasserspeichern nach Deutschland fließen. Dieser Energieaustausch über NordLink wird die Versorgungssicherheit sowohl für das deutsche als auch das norwegische Stromnetz erhöhen.“
„Die Unterzeichnung heute ist ein sehr wichtiger Schritt für alle drei Partner. Der Interkonnektor wird zu einem klimafreundlichen und effizienten Energiesystem der Zukunft beitragen. Er wird die Stromversorgungssicherheit für die Verbraucher verbessern und die Wertschöpfung auf beiden Seiten des Interkonnektors unterstützen“, sagte der CEO von Statnett, Auke Lont.
NordLink - das “grüne Kabel”
NordLink wird als Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) zwischen Deutschland und Norwegen mit einer Trassenlänge von 623 km realisiert. Aufgrund der Streckenlänge wird zur Stromübertragung durch die beiden Kabel (Plus- und Minuspol), die mit Konverterstationen an jedem Ende verbunden sind, Gleichstrom verwendet. Gleichstrom bietet sich vor allem bei langen Entfernungen und für große Übertragungsleistungen an. Die Konverterstationen werden in Wilster (Schleswig-Holstein) und Tonstad (Norwegen) errichtet.
An diesen Standorten wird der Strom von Gleich- in Wechselstrom (bzw. umgekehrt, je nach Übertragungsrichtung) umgewandelt und in das deutsche bzw. norwegische Übertragungsnetz eingespeist, um Haushalte und Unternehmen mit Strom zu versorgen. Der Interkonnektor besteht aus einer Seekabeltrasse mit einer Länge von 516 km. Darüber hinaus werden in Deutschland 54 km Gleichstrom-Landkabel verlegt.
- ABB wurde mit der Verlegung des HGÜ-Kabels im deutschen Sektor beauftragt (154 km
- Seekabel- sowie 54 km Erdkabelstrecke).
- Darüber hinaus erhielt ABB den Auftrag für den Bau der Konverterstationen in Deutschland und Norwegen.
- Nexans Norway erhielt den Auftrag für die Verlegung des HGÜ-Kabels im norwegischen und im dänischen Sektor.
- Codan fungiert als Hauptversicherungsgesellschaft für das Projekt.
„Speicherung“ von Windenergie
Die Verbindung der norwegischen Wasserkraft mit der deutschen Windenergie bietet Vorteile für beide Länder. Wenn beispielsweise in Deutschland ein Überschuss an Windenergie erzeugt wird, kann dieser über NordLink nach Norwegen übertragen werden. Die Wasserspeicher in Norwegen dienen dann als natürliche Speicher für die Windenergie, indem das Wasser in den Speichern verbleibt. Umgekehrt kann Deutschland bei hohem Bedarf Energie aus Wasserkraft aus Norwegen importieren.
Deutsch- norwegische Kooperation
Das NordLink-Projekt wird von einem Konsortium realisiert, an dem zu jeweils 50% der norwegische Übertragungsnetzbetreiber Statnett sowie die DC Nordseekabel GmbH & Co.KG beteiligt sind. An DC Nordseekabel halten TenneT und die KfW jeweils 50 Prozent der Geschäftsanteile. DC Nordseekabel verantwortet Bau und Genehmigungen auf deutscher Seite. Das Investitionsvolumen beträgt ca. 1,5 bis 2 Milliarden Euro.
Daten und Fakten:
- Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungskabel (HGÜ-Kabel) mit einer Länge von 623 km
- Kapazität: 1.400 Megawatt mit ± 500 kV DC
- Onshore: Hochspannungsfreileitung (Vollesfjord – Tonstad/Norwegen) mit einer Länge von 53 km
- Offshore: 516 km Seekabel
- Onshore: Erdkabel (Büsum – Wilster/Deutschland) mit einer Länge von 54 km
- Anschlussstandorte zum bestehenden Netz: Konverterstationen in Wilster (Deutschland) und Tonstad (Norwegen)
(Pressemeldung vom 24.03.2015)

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