Niedrigwasser - Der Bund muss den Ausbau der Flüsse und Kanäle schnellstmöglich umsetzen!
16.08.2022
Duisburg: Die Wasserstände an den frei fließenden Flüssen wie Rhein, Donau, Elbe und Oder sind durch die trockenen Tage der vergangenen Wochen weiter gesunken. Laut der Wasserstandsprognosen, die von der Bundeswasserstraßenverwaltung veröffentlicht werden, ist am für die Mittel- und Oberrheinverkehre wichtigen Pegel Kaub im Verlauf der Woche eine Stabilisierung im Bereich zwischen 30 und 35 cm zu erwarten. Der Pegel Ruhrort am Niederrhein liegt derzeit bei rund 150 cm, mit zunächst weiter fallender Tendenz. Ab dem Wochenende werden die Pegel voraussichtlich wieder ansteigen. Erfahrungsgemäß normalisieren sich die Wasserstände innerhalb weniger Tage, sobald ergiebige Regenfälle einsetzen. Auf staugeregelten Flüssen wie Mosel, Neckar und Main sowie im westdeutschen Kanalgebiet und auf weiteren Kanälen sind die Auswirkungen zurzeit noch geringer, da dort das Wasserabflussverhalten ein anderes ist.
Die niedrigen Wasserstände bereiten der Binnenschifffahrt einen erheblichen Mehraufwand, da ein einzelnes Schiff, um eine Grundberührung zu vermeiden, weniger Ladung als üblich aufnehmen kann. Beim aktuellen Wasserstand am Pegel Kaub kann ein Binnenschiff, das üblicherweise rund 4.000 t Ladung transportieren kann, beispielsweise noch maximal 1.000 t aufnehmen. Um dies zu kompensieren, muss die Ladung auf mehr Schiffsraum verteilt werden. Da die Nachfrage nach Transporten per Binnenschiff ohnehin seit Monaten über alle relevanten Gütergruppen hinweg (z.B. Kohle, Getreide, Futtermittel, Baustoffe, chemische Erzeugnisse) sehr hoch ist, führt dies in Kumulation mit den niedrigen Wasserständen zu einer Verknappung des zur Verfügung stehenden Schiffsraums.
Bildunterschrift: Schifffahrt auf dem Rhein bei Duisburg-Ruhrort am Nachmittag des 15. August. Aufgrund der niedrigen Wasserstände können Güterschiffe derzeit nur zum Teil beladen werden. Der Bund muss die Wasserstraßeninfrastruktur für die systemrelevante Binnenschifffahrt dringend ertüchtigen. © BDB Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V.
„Die Binnenschifffahrt unternimmt auch unter erschwerten Schifffahrtsverhältnissen alles, um die Versorgung der Wirtschaft und Industrie mit Gütern und Rohstoffen sicherzustellen. Gefahren wird bis an die Grenze des physikalisch Möglichen – und solange die Sicherheit gewährleistet ist. Transporte in den süddeutschen Raum sind zurzeit teils nur mit Einschränkungen möglich. Der nicht ausgebaute Donauabschnitt zwischen Straubing und Vilshofen stellt hier einen Engpass dar. Dies hat zur Folge, dass Schiffe geleichtert werden und die Güter auf andere Verkehrsträger wie die Güterbahn oder den Lkw umgeladen werden müssen. Aber auch auf der Schiene und auf der Straße steht nur eine begrenzte Transportkapazität zur Verfügung“, erklärt Martin Staats (MSG, Würzburg), Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB).
Die aktuelle Situation zeigt deutlich auf, dass die Binnenschifffahrt eine systemrelevante Größe im Transport- und Logistiksektor ist. Die rohstoffintensive Industrie ist auf eine leistungsfähige und zuverlässige Versorgung über die Wasserstraßen angewiesen. Darüber hinaus wird die klimafreundliche Binnenschifffahrt, wie die EU-Kommission in ihrer Mobilitätsstrategie für mehr Nachhaltigkeit im Transportsektor festgestellt hat, in den kommenden Jahren und Jahrzehnten ein unverzichtbarer Partner sein, um die ambitionierten Emissionsreduktionsziele erreichen zu können.
Der BDB erwartet, dass die Bundesregierung die enorme Bedeutung des „nassen Verkehrsträgers“ für die Versorgungssicherheit des Wirtschaftsstandorts Deutschland sowie die Erreichung der Klimaziele im Transportsektor erkennt und die Verkehrsinfrastruktur an den deutschen Flüssen und Kanälen endlich schnellstmöglich ertüchtigt. Im Bundesverkehrswegeplan 2030 sowie im Wasserstraßenausbaugesetz sind eine ganze Reihe wichtiger Wasserstraßenprojekte einem hohen Nutzen-Kosten-Verhältnis verankert, z.B. die Fahrrinnenverbesserungen an Mittel- und Niederrhein sowie an der Donau. Diese Maßnahmen tragen, ebenso wie die Umsetzung des „Gesamtkonzepts Elbe“, dazu bei, dass Binnenschiffstransorte auch bei Niedrigwasser besser plan- und durchführbar bleiben. Zugleich werden durch die Umsetzung die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass künftig insgesamt mehr Güter über den Wasserweg transportiert werden können.
Der BDB richtet daher den dringenden Appell an die Bundesregierung, die Beseitigung der seit Jahren bestehenden Engstellen im deutschen Wasserstraßennetz nun mit Top-Priorität in Angriff zu nehmen.
Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) wurde im Jahr 1974 als Zusammenschluss mehrerer Stromgebietsverbände gegründet. Der BDB mit Sitz in Duisburg und Repräsentanz in Berlin vertritt als Wirtschaftsverband die gemeinsamen Interessen der Unternehmen in der Güterschifffahrt und in der Fahrgastschifffahrt gegenüber Politik, Verwaltung und sonstigen Institutionen
Der BDB betreut und berät seine Mitglieder, zu denen Partikuliere, Genossenschaften, Reedereien und Fördermitglieder gleichermaßen gehören. Der Verband bezieht Stellung zu verkehrspolitischen Fragen und bringt sich aktiv in die Gestaltung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein. Unter //„Leistungen“ wird die Arbeit des Verbandes für seine Mitglieder näher beschrieben.
Seit der Fusion mit dem Arbeitgeberverband (AdB) im Jahr 2013 ist der BDB Tarifvertragspartner der Gewerkschaft Verdi für das fahrende Personal und Träger des Schulschiffs „Rhein“ in Duisburg, einer europaweit einzigartigen Einrichtung für die Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Binnenschifffahrt. In dieser Funktion sorgt der BDB für ein konstant hohes Ausbildungsniveau im Gewerbe und bietet zudem ein qualitativ hochwertiges, laufend aktualisiertes Lehrgangsprogramm auf dem Schulschiff an. Durch die Mitarbeit in nationalen und internationalen Forschungsprogrammen fördert der Verband die Verbesserung der Rahmenbedingungen und des Bildungsangebots in der Binnenschifffahrt.
Der BDB wird beim Deutschen Bundestag in der Liste der akkreditierten Organisationen geführt. Der Verband pflegt den Kontakt zu allen weiteren Vertretungen des internationalen Binnenschifffahrtsgewerbes (u.a. der IVR) und ist Gründungsmitglied der //Europäischen Binnenschifffahrts Union (EBU), dem europäischen Dachverband der Unternehmer in der Binnenschifffahrt. Für diesen Verein nach belgischem Recht führt der BDB das Sekretariat der Kommission für gefährliche Güter. Der BDB sitzt außerdem im Verwaltungsrat dieser Organisation und nimmt so unmittelbaren Einfluss auf die internationale Verkehrs- und Gewerbepolitik.

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