Niedersachsen: Pilotprojekt zur Bodenverbesserung landwirtschaftlicher Flächen
02.08.2021
Hannover: Auf den Versuchsflächen im Rheiderland beginnen die Arbeiten zur Anlage der Feldversuche im Rahmen des Pilotprojektes zur Verwertung von Baggergut der Ems auf landwirtschaftlichen Flächen.
Eignet sich das Baggergut der Ems zur Bodenverbesserung von landwirtschaftlichen Nutzflächen? Mit dieser Frage beschäftigt sich der NLWKN - Betriebsstelle Aurich gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, der Rheider Deichacht und der Sielacht Rheiderland im Rahmen des Pilotprojektes. Ziel ist es, unter Praxisbedingungen zu untersuchen, inwieweit das Baggergut der Ems aufgrund seiner chemischen und physikalischen Eigenschaften für eine Verwertung auf landwirtschaftlichen Flächen mit unterschiedlichen Standort- und Nutzungseigenschaften geeignet ist.
„Dieses gemeinsame Pilotprojekt zeigt, dass es voran geht mit der Strategie zum Sedimentmanagement in der Ems. Hier geht es konkret darum, das Sediment aus der Ems als wertvolles Material zu nutzen für den Aufbau von Flächen vor und hinter dem Deich. Gleichzeitig schaffen wir so neue Kleivorräte für den Deichbau. Das alles dient dem Aufbau und der nachhaltigen Sicherung unserer Deiche und der umliegenden landwirtschaftlichen Flächen. Damit wirken wir den Effekten des Klimawandels und hier insbesondere dem Meeresspiegelanstieg entgegen", so Lies bei dem Spatenstich.
„Das Baggergut wird auf Flächen mit verschiedenen Standorteigenschaften und Nutzungen in den Gemeinden Hatzum und Bunde aufgebracht und eingearbeitet", erklärt Wolfgang Klahsen von der LWK: „Es handelt sich sowohl um Marsch- als auch um Geest-Versuchsflächen, es ist sowohl Acker als auch Grünland dabei." Negative Auswirkungen auf den Boden und die Umwelt sollen in jedem Fall vermieden werden.
„Dieses Baggergut weist günstige Materialeigenschaften auf", erklärt Dr. Sarah Witte, Bodenkunde-Expertin der LWK auf die Frage, warum zunächst Baggergut aus dem Midlumer Deichvorland verwendet werde. „Es wird aus einer ehemaligen, freien Wasserfläche entnommen. Durch das Ausbaggern der Fläche können wir den Zug- und Rastvögeln wieder eine freie Wasserfläche zur Verfügung stellen. Dadurch profitiert auch das Naturschutzgebiet Unterems."
Die Ökologie des Ems-Ästuars wird durch hohe Schwebstofffrachten und die Ausbildung mächtiger Fluid-Mud-Schichten negativ beeinflusst. Niedersachsen und die Niederlande haben sich daher in einer im Jahr 2018 unterschriebenen „Ökologischen Strategie zum Sedimentmanagement" unter anderem die Reduzierung der Schwebstoffkonzentrationen und die Verbesserung der Gewässergüte in der Ems zum Ziel gesetzt. Das Pilotprojekt ist ein erster, wichtiger Baustein der ökologischen Sedimentstrategie zur möglichen Entnahme von Schlick aus der Ems und die Verbringung des Baggerguts ins Binnenland. Erste positive Ergebnisse lieferte bereits die im April 2020 abgeschlossene Machbarkeitsstudie zu diesem Thema. Genau dort setzt das Pilotprojekt nun an. Wie die Machbarkeitsstudie wird auch das Pilotprojekt mittels EU-Mitteln (ELER - Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) gefördert.
Umsetzung der Pilotstudie
Im Zuge der Pilotstudie wird Baggergut der Ems aus dem Midlumer Deichvorland entnommen und in unterschiedlichen Auftragshöhen (bis zu 10 cm) auf Flächen mit verschiedenen Standorteigenschaften (Marsch/Geest) und Nutzungen (Acker/Grünland) auf Versuchsflächen in Hatzum und Bunde aufgebracht und eingearbeitet. Wie die Machbarkeitsstudie gezeigt hat, weist das Baggergut aus Midlum gute Materialeigenschaften für den geplanten Bodenauftrag auf. Da das Material im Rahmen einer naturschutzfachlichen Unterhaltungsmaßnahme aus einer verlandeten Wasserfläche entnommen wird, kann den Zug- und Rastvögeln wieder eine freie Wasserfläche zur Verfügung gestellt werden. Das Aufbringen erfolgt je nach Auftragshöhe mit dem Dungtellerstreuer oder dem Bagger. Die Einarbeitung wird seitens der Landwirte selbst vorgenommen. Um Aussagen darüber treffen zu können, welchen Mehrwert der Landwirt vom Baggergutauftrag auf seinen Flächen hat und um negative Auswirkungen auf den Boden und die Umwelt ausschließen zu können wird das Projekt durch ein umfangreiches pflanzenbauliches, bodenkundliches und naturschutzfachliches Monitoring begleitet. Dieses wird auch im Jahr 2022 noch fortgesetzt. 2023 soll dann der Abschlussbericht für das Projekt vorliegen.
Niedersächsisches Ministerium für für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz

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