Neues pädiatrisches Bilharziose-Medikament - Merck und Universal schließen Vereinbarung
16.07.2021
Darmstadt: Merck, ein führendes Wissenschafts- und Technologieunternehmen, hat mit der Universal Corporation Ltd. mit Sitz in Nairobi, Kenia, einer Tochtergesellschaft der Strides Pharma Science Limited aus Indien, eine Vereinbarung über die Auftragsherstellung eines neuen pädiatrischen Arzneimittels geschlossen. Die Großproduktion soll nach der Registrierung des Medikaments beginnen. Es wird benötigt, um die vernachlässigte Tropenkrankheit Bilharziose bei Kleinkindern unter sechs Jahren zu behandeln und befindet sich derzeit in der letzten Phase der klinischen Entwicklung. Die Vereinbarung mit Universal sieht den Aufbau umfangreicher Produktionskapazitäten in Nairobi vor, um die zukünftige Versorgung mit dem Arzneimittel in endemischen afrikanischen Ländern sicherzustellen. Sie ergänzt die Produktion des staatlichen pharmazeutischen Labors Farmanguinhos der Fiocruz Foundation in Brasilien, das seine Expertise in Produktion und Vertrieb einbringt.
- Universal wird in Kenia in großem Maßstab neues pädiatrisches Arzneimittel gegen Bilharziose für endemische afrikanische Länder herstellen
- Neues pädiatrisches Medikament derzeit in Phase III der klinischen Prüfung
- Kooperation trägt zu Nachhaltigkeitsstrategie von Merck und Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen bei
„Universal verfügt nicht nur über die erforderliche Ausrüstung und das Wissen für diese Art der Herstellung, sondern auch über ein gut etabliertes Qualitätssicherungssystem. Deshalb freuen wir uns sehr, gemeinsam mit unserem neuen Partner vor Ort eine nachhaltige Versorgung mit dem neuen Medikament aufzubauen“, sagte Teresa Rodó, Leiterin Global Healthcare Operations bei Merck.
„Für unseren Konzern ist es schon immer ein wichtiges Anliegen gewesen, in Afrika für Afrika tätig zu sein. Wir sind stolz darauf, durch den Aufbau einer lokalen Produktion die regionale Wirtschaft weiter zu unterstützen und einen nachhaltigen und gerechten Zugang zu dem neuen pädiatrischen Bilharziose-Medikament für die ganz kleinen Patienten zu schaffen, für die es derzeit keine Therapie gibt“, sagte Palu Dhanani, CEO von Universal.
Foto: Bilharziose, auch als Schistosomiasis bezeichnet, ist eine chronische Krankheit und zählt zu den häufigsten und verheerendsten parasitären Erkrankungen in tropischen Ländern. Foto: Foto: Merck KGaA
Für die Behandlung der Bilharziose bei Erwachsenen und Kindern im Schulalter ist Praziquantel das Mittel der Wahl. Merck spendet der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich bis zu 250 Millionen Tabletten und wird an diesem Engagement bis zur Ausrottung der Krankheit festhalten. Die gefährdete Gruppe der Kinder im Vorschulalter wurde im Rahmen öffentlicher Gesundheitsprogramme bisher jedoch nicht berücksichtigt: Das liegt vor allem daran, dass es keine geeignete kleinkindgerechte Darreichungsform des Medikaments gibt. Bei Nichtbehandlung kann Bilharziose zu chronischen, potenziell tödlich verlaufenden Organentzündungen, Blutarmut, verzögertem Wachstum sowie verminderter Lernfähigkeit führen – mit schwerwiegenden Folgen für das Leben dieser jüngsten Bevölkerungsgruppe.
Das neue pädiatrische Präparat für die Behandlung von Kindern im Vorschulalter, Arpraziquantel, ist eine pharmazeutische Weiterentwicklung von Praziquantel: Die Tabletten sind kleiner und lösen sich im Mund oder in Wasser schnell auf. Die Tablette hat außerdem einen für Kinder akzeptablen Geschmack. Das Präparat wird derzeit in einer zulassungsrelevanten Phase-III-Studie in Kenia und der Elfenbeinküste untersucht, um konfirmatorische Daten für die Zulassung zu generieren. Entwickelt wird das neue Medikament vom Pediatric Praziquantel Consortium, einer öffentlich-privaten Partnerschaft unter der Leitung von Merck, die die Therapielücke bei an Bilharziose erkrankten Kindern im Vorschulalter schließen möchte.
„Eine Welt ohne Bilharziose ist möglich. Mit dem neuen Medikament kommen wir diesem Ziel einen wichtigen Schritt näher“, sagte Jutta Reinhard-Rupp, Leiterin des Global Health Institute bei Merck und Vorsitzende des Pediatric Praziquantel Consortium.
Merck kämpft im Rahmen seines Schistosomiasis Elimination Program seit 2007 gemeinsam mit der WHO gegen diese vernachlässigte Tropenkrankheit. Bisher hat das Unternehmen mehr als 1,3 Milliarden Praziquantel-Tabletten gespendet und damit die Behandlung von 520 Millionen Kindern im Schulalter ermöglicht. Das neue Medikament wird ein wichtiger Baustein dieses Programms sein. Merck engagiert sich zudem als Partner in mehreren Initiativen, die den Aufbau von Kapazitäten und die Stärkung der Gesundheitssysteme in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zum Ziel haben. Diese Projekte investieren in Forschung & Entwicklung, Produktion und Lieferketten sowie in Gesundheitsinfrastruktur, Aufklärung zur Herbeiführung von Verhaltensänderung und Ausbildung vor Ort. Der Aufbau einer lokalen afrikanischen Produktion für den gleichberechtigten Zugang zu dem pädiatrischen Bilharziosepräparat steht beispielhaft für die kollaborativen Anstrengungen von Merck, lokale Kapazitäten im Gesundheitssektor nachhaltig zu steigern und so zur Verbesserung der globalen Gesundheit beizutragen. Hierzu nimmt Merck die wichtigsten Aufgaben der WHO-Roadmap für vernachlässigte Tropenkrankheiten bis zum Jahr 2030 in Angriff. Außerdem unterstützt das Unternehmen so in Einklang mit der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie die Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SGDs) der Vereinten Nationen (vor allem die SDGs 3, 8, 9 und 17).
Bilharziose, auch als Schistosomiasis bezeichnet, ist eine chronische Krankheit und zählt zu den häufigsten und verheerendsten parasitären Erkrankungen in tropischen Ländern. Schätzungsweise sind mehr als 240 Millionen Menschen weltweit infiziert, rund 200.000 sterben jährlich daran. Die Krankheit wird von Saugwürmern übertragen. Sie ist vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet, in denen ein Großteil der Bevölkerung keinen Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Anlagen hat. Menschen infizieren sich mit dem Parasiten über den Kontakt mit Süßwasser, beispielsweise beim Arbeiten, Baden, Fischen oder Wäschewaschen. Die winzigen Larven bohren sich in die menschliche Haut, dringen in die Blutgefäße ein und befallen die inneren Organe. Bei Kindern im Schulalter ist die Infektionsrate besonders hoch.
Merck hat sein Schistosomiasis Elimination Program bereits 2007 in Zusammenarbeit mit der WHO initiiert. Seither wurden mehr als 1,3 Milliarden Tabletten gespendet, mit denen 520 Millionen Kinder im Schulalter behandelt werden konnten. Merck hat sich dazu verpflichtet, den Kampf gegen die Tropenkrankheit bis zu ihrer Ausrottung zu unterstützen. Zu diesem Zweck spendet Merck jedes Jahr bis zu 250 Millionen Tabletten an die WHO. Der Wert dieser jährlichen Tablettenspende beläuft sich auf 32,5 Mio. US-Dollar. Darüber hinaus verfolgt Merck bei seiner Bilharziose-Strategie einen umfassenden Ansatz unter Einbeziehung von weltweiten Partnern. Die Schwerpunkte bei der Umsetzung liegen auf Behandlung, Forschung und Entwicklung, WASH (Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene), Gesundheitserziehung sowie Interessenvertretung und Partnerschaften. Weitere Informationen über das Merck-Programm zur Eliminierung der Bilharziose finden Sie unter www.makingschistory.com.
Merck, ein führendes Wissenschafts- und Technologieunternehmen, ist in den Bereichen Healthcare, Life Science und Electronics tätig. Rund 58.000 Mitarbeiter arbeiten daran, im Leben von Millionen von Menschen täglich einen entscheidenden Unterschied für eine lebenswertere Zukunft zu machen: Von der Entwicklung präziser Technologien zur Genom-Editierung über die Entdeckung einzigartiger Wege zur Behandlung von Krankheiten bis zur Bereitstellung von Anwendungen für intelligente Geräte – Merck ist überall. 2020 erwirtschaftete Merck in 66 Ländern einen Umsatz von 17,5 Milliarden Euro.
Wissenschaftliche Forschung und verantwortungsvolles Unternehmertum sind für den technologischen und wissenschaftlichen Fortschritt von Merck entscheidend. Dieser Grundsatz gilt seit der Gründung 1668. Die Gründerfamilie ist bis heute Mehrheitseigentümer des börsennotierten Konzerns. Merck hält die globalen Rechte am Namen und der Marke Merck. Die einzigen Ausnahmen sind die USA und Kanada, wo die Unternehmensbereiche als EMD Serono, MilliporeSigma und EMD Electronics auftreten.
Die im Jahr 2000 gegründete Universal Corporation Limited (UCL) ist eines der führenden kenianischen Pharmaunternehmen mit einem verbraucherorientierten Geschäftsmodell in Afrika südlich der Sahara. Das Unternehmen verfolgt eine „in Afrika für Afrika“-Strategie und verfügt über eine Produktpalette von über 100 Produkten, die in mehr als 20 Länder geliefert werden. Der Produktionsbetrieb von Universal zählt zu den wenigen von der WHO präqualifizierten Anlagen in Afrika südlich der Sahara. UCL ist eine Tochtergesellschaft der in Indien ansässigen Strides Pharma Science Limited.

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