Neuer Präsident der Max-Planck-Gesellschaft
24.06.2022
Patrick Cramer wird ab Juni 2023 neuer Präsident der Max-Planck-Gesellschaft
München: Der Senat der Max-Planck-Gesellschaft hat auf seiner Sitzung am 23. Juni 2022 in Berlin Patrick Cramer einstimmig zum künftigen Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft für die Amtsperiode 2023 bis 2029 gewählt. Der 53-jährige Chemiker und Molekularbiologe ist geschäftsführender Direktor am Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen. Er wird sein Amt zum 75-jährigen Jubiläum der Gründung der Max-Planck-Gesellschaft im Juni 2023 in Göttingen, dem Gründungsort der MPG, von Martin Stratmann übernehmen. Stratmann stand 9 Jahre an der Spitze der Max-Planck-Gesellschaft und hatte bei seiner Wiederwahl 2019 angedeutet, dass er keine volle zweite Amtszeit anstrebe.
Foto: Patrick Cramer wird ab Juni 2023 neuer Präsident der Max-Planck-Gesellschaft Foto: Max-Planck-Gesellschaft © David Ausserhofer
Patrick Cramer ist seit 2014 Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktor am Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften (vormals Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie). Als Wissenschaftler genießt Cramer hohe Anerkennung, was durch eine Vielzahl von Wissenschaftspreisen untermauert wird, darunter der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft 2006, der Ernst Jung-Preis für Medizin 2009, drei ERC Advanced Investigator Grants 2010, 2016 und 2020 sowie der Louis Jeantet-Preis für Medizin 2021. Cramer ist Mitglied der Leopoldina sowie der European Molecular Biology Organization (EMBO) und seit 2020 auch der US-amerikanischen National Academy of Sciences (NAS).
Er studierte zunächst Chemie an den Universitäten Stuttgart und Heidelberg mit Forschungsaufenthalten im englischen Bristol und Cambridge und schloss sein Studium 1995 mit dem Diplom ab. Seine Promotionsarbeiten führte er am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) in Grenoble in Frankreich durch. Von 1999 bis 2001 forschte er als Postdoktorand an der Stanford University in den USA bei dem späteren Nobelpreisträger Roger Kornberg. Von 2001 bis 2014 hatte er eine Professur für Biochemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München inne. In dieser Zeit war er unter anderem als Direktor des Genzentrums München, als Dekan der Fakultät für Chemie und Pharmazie und als Baubeauftragter für das Forschungszentrum für Molekulare Biosysteme tätig. „Es freut mich“, so Cramer, „als Präsident der Max-Planck-Gesellschaft nach München zurückzukehren und meine Erfahrungen aus verschiedenen Wissenschaftssystemen zur Förderung der Spitzenforschung in Deutschland einzusetzen.“
Cramer hat durch eigene Arbeiten und langjährige Nachwuchsförderung maßgeblich zur Entwicklung der Biowissenschaften beigetragen. Er konnte die dreidimensionale Struktur eines der größten Enzyme im Zellkern, der RNA-Polymerase, aufklären und darauf aufbauend den Transkriptions-Mechanismus entschlüsseln. Mithilfe dieses Kopiervorgangs erstellen lebende Zellen Abschriften ihrer Gene, die dann als Bauanleitung für die Produktion von Proteinen dienen. Kurz nach Ausbruch der Corona-Pandemie machte Cramer mit seiner Gruppe sichtbar, wie das Coronavirus sein Erbgut kopiert. Darüber hinaus gelang es dem Team aufzuklären wie die Covid-19-Medikamente Remdesivir und Molnupiravir in diesen Kopierprozess eingreifen.
Patrick Cramer war und ist in verschiedenen nationalen und internationalen Gremien tätig. Wissenschaftspolitische Erfahrung hat er unter anderem als Vorsitzender des Rats des EMBL gesammelt. Auch war er Vorsitzender der Perspektivenkommission der biologisch-medizinischen Sektion der Max-Planck-Gesellschaft. Cramer wurde einstimmig von der Präsidentenfindungskommission unter Leitung von Andreas Barner, Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft, vorgeschlagen. Er habe nicht nur eine brillante, vielfach mit Preisen gewürdigte wissenschaftliche Vita, sondern bringe auch breite Erfahrung aus der universitären Selbstverwaltung und einer Reihe unterschiedlicher Organisationen mit und damit die Managementfähigkeiten für die Leitung einer Wissenschaftsorganisation vom Range der Max-Planck-Gesellschaft, so Barner im Senat.

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