Nach Hackerangriff auf Eberspächer Gruppe - Produktion in über 50 Werken weltweit im Gang
06.12.2021
Esslingen: Am Sonntag 24. Oktober 2021 wurde die Eberspächer Gruppe Opfer eines gezielten Hackerangriffs. Betroffen waren Teile der IT-Infrastruktur des Automobilzulieferers. Zum Schutz der Kunden, Mitarbeiter und Lieferanten fuhr das Unternehmen sämtliche IT-Systeme herunter und trennte die Netzwerkverbindungen. Die zuständigen Ermittlungsbehörden wurden unmittelbar eingeschaltet. Inzwischen konnte die Produktion an den über 50 Werken weltweit weitgehend in den Normalbetrieb überführt werden.
- Produktion in über 50 Werken weltweit im Gang
- Ermittlungen dauern an
Die IT-Monitoring-Systeme von Eberspächer registrierten am 24. Oktober verdächtige Aktivitäten. Um eine mögliche Ausbreitung des Angriffs sowohl innerhalb des Unternehmens als auch nach extern zu verhindern, schaltete Eberspächer sämtliche Netzwerke und Server ab. Über eine Cyber-Attacke hatten die Täter mit Hilfe einer sogenannten Ransomware weltweit Server angegriffen und einen Teil der Daten verschlüsselt. „Wir haben unmittelbar unseren Notfallplan gestartet, die Behörden kontaktiert und Anzeige erstattet“, fasst Martin Peters, Geschäftsführender Gesellschafter der Eberspächer Gruppe zusammen. „Die Zusammenarbeit mit den Ermittlern ist hochprofessionell“, betont Peters. Um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden, können keine weiteren Details veröffentlicht werden. Es liegen keine Hinweise darauf vor, dass sich der Angriff über bestehende Kommunikationsverbindungen auf Partnerunternehmen ausbreiten konnte.
Produktionswerke im Fokus
Eberspächer arbeitet für fast alle großen Fahrzeughersteller, sowohl im Pkw- als auch Nutzfahrzeugbereich. Auch für Sonderfahrzeuge und Busse entwickelt und liefert das Unternehmen Komplettsysteme und Komponenten in Serie ebenso wie passgenaue Nachrüstlösungen. Der Fokus lag und liegt nach dem Angriff auf der Betreuung und Sicherstellung der Belieferung der Kunden aus den über 50 Produktionswerken weltweit. „Wir stehen in enger Abstimmung mit unseren Kunden. Unsere Teams haben in den letzten Wochen gemeinsam hervorragend zusammengearbeitet, so dass wir unsere Lieferfähigkeit aufrechterhalten bzw. schnell wieder zurückerlangt haben“, berichtet Peters. Produktion und Logistik sind eng abgestimmt. Unabhängig von der Cyberattacke beeinflusst die in der Branche aktuell weltweit unzureichende Verfügbarkeit von Elektronik-Bauteilen, insbesondere Halbleitern, die Lieferfähigkeit. Für den Geschäftsführenden Gesellschafter zeigt sich in dieser besonderen Situation der hervorragende Zusammenhalt unter den Mitarbeitenden: „Ich bin beeindruckt vom Miteinander in unserem Unternehmen, diese Kultur trägt wesentlich zur gemeinsamen Bewältigung bei.“
Inbetriebnahme IT-Infrastruktur.
Das Unternehmen nimmt nach einer gewissenhaften Prüfung seine IT-Infrastruktur schrittweise wieder in Betrieb. Ein Forensik-Team prüft dazu, welche Bereiche des Netzwerkes betroffen waren und säubert die Daten. Dabei werden Teile des Netzes und der Struktur parallel neu und noch sicherer aufgebaut, um es sukzessive in Betrieb zu nehmen. Bis für alle Mitarbeitenden und Partner alle digitalen Dienste wieder verfügbar sind, wird es noch einige Zeit dauern.
Die Eberspächer Gruppe zählt mit rund 10.000 Mitarbeitern an 80 Standorten weltweit zu den führenden Systementwicklern und -lieferanten der Automobilindustrie. Das Familienunternehmen mit Sitz in Esslingen am Neckar steht für innovative Lösungen in der Abgastechnik, Fahrzeugelektronik und Klimatisierung für unterschiedliche Fahrzeugtypen. Die Eberspächer Komponenten und Systeme sorgen für mehr Komfort, höhere Sicherheit und eine saubere Umwelt im mobilen Alltag. 2020 erwirtschaftete die Unternehmensgruppe einen Umsatz von über 4,9 Milliarden Euro.

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