MHH: Millionen-Förderung für Hannovers Implantat-Forschung
02.06.2021
Hannover: Großer Erfolg für die medizinische Forschung in Hannover: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den neuen Sonderforschungsbereich Transregio TRR 298 zu Implantaten mit rund zwölf Millionen Euro in den nächsten vier Jahren. Unter der Federführung der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) werden dabei Medizinerinnen und Mediziner der MHH gemeinsam mit Ingenieur- und Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern der Leibniz Universität Hannover (LUH) Implantate von morgen entwickeln. „Das zeigt einerseits, wie leistungsstark die medizinische Forschung an der MHH ist“, betont MHH-Präsident Professor Dr. Michael Manns, „anderseits haben wir damit erneut unter Beweis gestellt, wie erfolgreich sich die Kooperationen zwischen den Hochschulen und Forschungsinstituten unserer Metropolregion entwickeln. Unsere bereits enge Kooperation mit der Leibniz Universität Hannover (LUH) wird somit auf noch festere Füße gestellt. Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement.“
Intelligente Implantate von morgen
In dem Forschungsverbund „Sicherheitsintegrierte und infektionsreaktive Implantate“ (SIIRI), der von Professorin Dr. Meike Stiesch, Direktorin der MHH- Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomedizinische Werkstoffkunde, geleitet wird, wird ein völlig neuer Weg der Implantat-Forschung eingeschlagen. „Erstmals wollen wir sicherheitsrelevante Konzepte aus den Ingenieurwissenschaften, wie sie zum Beispiel in der Luftfahrt zur Erhöhung der Sicherheit zur Anwendung kommen, für die Medizin erforschen“, erläutert Professorin Stiesch.
Forscherinnen und Forscher aus unterschiedlichsten Disziplinen wollen gemeinsam intelligente Implantatsysteme für die Zahnmedizin und Orthopädie sowie Hörimplantate entwickeln, die mit modernster Technologie erstmals ein kontinuierliches Monitoring der Implantatfunktion und damit eine Früherkennung von Komplikationen, wie etwa Infektionen, erlauben. So werde eine frühzeitige therapeutische Intervention zur Bekämpfung dieser zum Teil lebensbedrohlichen Infektionen möglich. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen in diesem Verbund aber noch weiter gehen: „Wir entwickeln intelligente Implantatsysteme, die über zellbasierte, chemische und physikalische sogenannte Closed-Loop-Systeme eigenständig eine frühzeitige Reparatur und damit Ausheilung einleiten können“, ergänzt die Professorin.
Foto: Professorin Dr. Meike Stiesch Foto: MHH © Hans & Jung, Hannover.
Enge Kooperation der unterschiedlichen Disziplinen
Das interdisziplinäre und innovative Konzept ist durch die enge Zusammenarbeit von Zahnmedizinern, Medizinern, Ingenieuren, Natur- und Sozialwissenschaftlern möglich geworden. Keimzelle für diese interdisziplinäre Forschung ist das NIFE (Niedersächsisches Zentrum für Implantat-Forschung und Entwicklung), das im Medical Park Hannover als ein international sichtbares Forschungsinstitut etabliert wurde, Spitzenergebnisse in der experimentellen Forschung erzielt und für verschiedene Organsysteme in die klinische Anwendung bringt.
In dem Transregio - SFB werden mehr als 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der MHH, der Leibniz Universität Hannover des Helmholtz Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig, der Technischen Universität Braunschweig sowie der Hochschule für Musik, Theater und Medien (HMTMH) gemeinsam an der Entwicklung neuer Implantate zur Erhöhung der Patientensicherheit forschen.
„Diese extrem herausfordernde Aufgabe kann nur gemeinsam zwischen den beteiligten Institutionen angegangen werden. Die ingenieurswissenschaftlichen und medizinischen Kompetenzen der Projektpartner ergänzen sich dafür optimal“, betont Co-Sprecher Professor Dr. Hans Jürgen Maier, Leiter des Instituts für Werkstoffkunde der Leibniz Universität. Von der Leibniz Universität sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen des Maschinenbaus, der Chemie und der Physik beteiligt, sie bringen unter anderem Expertise aus der Werkstoffkunde und der Sensortechnik mit.
Ein weiterer innovativer Ansatz in diesem Forschungsverbund ist zudem, dass nicht nur die Grenzflächen zwischen Technik und Biologie erforscht werden, sondern auch die Patientenperspektive von Anfang an in alle Forschungs- und Entwicklungsschritte einbezogen wird. Die Erforschung der Arzt-Patienten-Interaktion wird wesentlich zu einer weiteren Erhöhung der zukünftigen Implantat- und damit Patientensicherheit beitragen.

Melden Sie sich zum Newsletter an und wir informieren Sie aktuell über neue Meldungen auf nordic market.

Zahnärztinnen und Kinderkardiologin des UKSH für Projekt zur Kariesprophylaxe ausgezeichnet
30.10.2022 Universitätsklinikums Schleswig-Holstein : Zahnärztin mit ihren Kolleginnen für ein Projekt zur Verbesserung der Kariesprophylaxe bei Kindern mit angeborenen Herzfehlern ausgezeichnet worden.
Foto: UKSH

Hamburg Aviation e.V. - Hamburg Aviation Nachwuchspreis: Die Sieger 2022 stehen fest
30.10.2022 Die Sieger des Nachwuchspreises werden von einer unabhängigen Jury aus der Hamburg Aviation Community gekürt.
Foto: Hamburg Aviation e.V. © Daniel Reinhardt

Rolls-Royce und Sumec unterzeichnen Absichtserklärung
22.11.2022 Rolls-Royce und Sumec unterzeichnen Absichtserklärung für mtu-Lösungen auf chinesischer Importmesse CIIE

Telekom vernetzt die Geländefahrzeuge von Kässbohrer
22.11.2022 Vom Nordpol über den Äquator bis zum Südpol: Telekom vernetzt die Geländefahrzeuge von Kässbohrer
Foto: Deutsche Telekom AG, © Kässbohrer

Fresenius Medical Care - Heimdialysegerät Versi™PD Cycler
Fresenius Medical Care - Neues Heimdialysegerät Versi™PD Cycler
22.04.2022 Fresenius Medical Care erhält Zulassung von der US-Arzneimittelbehörde FDA für neues Heimdialysegerät Versi™PD Cycler
Foto: Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA

Symrise Hautpflege-Inhaltsstoff SymFerment®
Symrise und Probi entwickeln nachhaltigen Hautpflege-Inhaltsstoff SymFerment®
12.04.2022 Symrise und Biotech-Unternehmen Probi entwickeln nachhaltigen Hautpflege-Inhaltsstoff SymFerment®
Foto: Symrise AG