Wirtschaft

IHK zu Rostock beschließt industriepolitische Position

12.12.2020

IHK zu Rostock | Industrie- und Handelskammer zu RostockRostock: Die Vollversammlung der IHK zu Rostock hat ihre industriepolitische Positionierung beschlossen. Diese geht auch auf Herausforderungen im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie ein.

„Als Vertreter der Gesamtinteressen der rund 36.000 IHK-zugehörigen Unternehmen in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock sowie in den Landkreisen Rostock und Vorpommern-Rügen setzen wir uns dafür ein, einerseits den Unternehmen die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie weiterhin hier am Standort bleiben und andererseits kontinuierlich darauf hinzuarbeiten, dass der IHK-Bezirk ein attraktiver Standort für Neuansied-lungen bleibt“, sagt IHK-Präsident Klaus-Jürgen Strupp.

Hier gelte der Fokus auch der Industriebranche - produzierendem Gewerbe, industrienahen Dienstleistungen und technologieorientierten Gründungen. „Sie können mit dazu beitragen, dass sich der IHK-Bezirk Rostock zu einem zukunftsfähigen Industriestandort weiterentwickelt.“ Dazu gehöre es, mit den politisch und administrativ Verantwortlichen eine moderne Industriepolitik zu entwickeln und umzusetzen, die Chancen für Produktion, Arbeitsplätze und Innovationen schafft und damit bessere Perspektiven für die Unternehmen sowie für die Entwicklung der Region bietet. „Kluge Industriepolitik ist ein Schlüsselfaktor für den Erhalt und die Verbesserung von Lebensqualität, von wirtschaftlicher Prosperität sowie zur Erreichung von Umwelt- und Klimaschutzzielen“, sagt Klaus-Jürgen Strupp.

Der Industriepolitik soll stärkere Aufmerksamkeit gelten, weil hier noch viel Luft nach oben ist: Im Bundesländervergleich liegt Mecklenburg-Vorpommern mit einer Industriedichte von 43 Mitarbeitern je tausend Beschäftigteim verarbeitenden Gewerbe (Bundesdurchschnitt 83) neben Berlin und Brandenburg auf unterstem Rang.

„Die Industrieansiedlungen in der Region sind nicht nur Motor der Wertschöpfung, sondern ziehen auch eine Vielzahl an Zulieferern und Dienstleistungsunternehmen nach sich, die weitere Wertschöpfung, Wohlstand und Lebensqualität in das Land bringen“, so der IHK-Präsident. „Ein klares, verbindliches, von allen Ressorts der Landesregierung mit getragenes Bekenntnis zum Industriestandort Mecklenburg-Vorpommern ist erforderlich“, betont Strupp.

Die industriepolitische Positionierung der IHK widmet sich verschiedenen Themen wie z.B. Standortbedingungen für neue Industrieansiedlungen, digitale Verwaltungsprozesse, Fachkräftesicherung, Innovations- und Technologiepotentiale sowie Erneuerbaren Energien. Mecklenburg-Vorpommern solle sich auf vorhandene und künftige technologische Stärken fokussieren. Durch die Bündelung von Know-how könnten sich in der Region besondere Kompetenzfelder mit Leuchtturmcharakter wie zum Beispiel im Bereich der erneuerbaren Energien / Wasserstofftechnologien, der Bioökonomie oder der Robotik / künstlicher Intelligenz entwickeln.

Sie greift auch die Corona-Pandemie auf. Diese habe gezeigt, wie schnell Märkte ausfallen können. Als Lehre daraus sollten Lieferketten in sichere Märkte ausgeweitet und zugleich regional diversifiziert werden, um sich von Lieferengpässen unabhängiger zu machen. Das Festhalten an der internati-onalen Arbeitsteilung und an offenen Märkten bleibe wichtig – auch nach der Krise. Zu den wachsenden Anforderungen durch die Digitalisierung, Globalisierung und den Klimaschutz seien mit der Pandemie weitere Herausforderungen hinzugekommen, die die Industrie zu bewältigen habe. Dazu zählten notwendige Anpassungen betrieblicher Abläufe, um den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter zu gewährleisten, die Sicherstellung und Neuausrichtung von Lieferketten, die Suche nach neuen Kunden und Absatzmärkten oder auch die Anpassung des Produktportfolios. „Die Krise hat die industrielle Leistungs- und Innovationsdynamik vielerorts erheblich ausgebremst und die Unternehmen unter Druck gesetzt, ihr bisheriges Geschäftsmodell zu überdenken“, berichtet Klaus-Jürgen Strupp. Eine Lehre aus der Krise sei, die Resilienz des Industriestandorts Deutschland zu erhöhen. Die Unternehmen seien nicht nur auf funktionierende Lieferketten und gute Finanzierungsbedingungen angewiesen, sondern benötigten vor allem ein innovationsfreundliches Umfeld für alle Teile der Wertschöpfungs-kette, um sich mit neuen Produkten und Dienstleistungen „Made in Germany“ zukunftsfest aufzustellen. Dafür brauche es agile, technologieoffene Ansätze in der Forschungs- und Förderpolitik und marktnahe Strategien zu industrierelevanten Querschnittstechnologien.

Notbestände der Staaten oder der EU zu sichern, dürfe sich künftig nicht auf eigene Landwirtschaft und Lebensmittel oder Energiereserven in Öl- und Gasspeichern erschöpfen. Schutzausrüstungen, Medikamente, medizini-sche Gerätschaften und Einrichtungen zur medizinischen Versorgung gehörten ebenfalls für mögliche Katastrophen unterschiedlicher Art dazu.

Seit 2019 hat sich der Industrie-, Energie- und Umweltausschuss der IHK zu Rostock in mehreren Arbeitsgruppensitzungen mit den aktuellen wirtschaftspolitischen Herausforderungen der Industriebranche beschäftigt und die Industriepolitische Positionierung erarbeitet. Das Papier wurde von der IHK-Vollversammlung am 30. November 2020 verabschiedet.

(Pressemeldung vom 08.12.2020)

Quelle: Industrie- und Handelskammer zu Rostock | Foto: IHK zu Rostock
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