ifaa: Metall- und Elektroindustrie - Coronakrise und Kostendruck
14.09.2021
Düsseldorf: Der Personalaufwand stellt mit einem Anteil von rund 24 % am Gesamtumsatz einen erheblichen Kostenfaktor für die Betriebe der M+E-Industrie dar*. Nicht nur während und nach Krisen lässt der betriebswirtschaftliche Rahmen bei den Unternehmen mitunter nur wenig Spielraum bei den Personalkosten zu, entsprechend hoch ist das Interesse an Gestaltungsmöglichkeiten bei der aufgaben- und leistungsgerechten Vergütung. Dies ist gerade auch mit Blick auf die überlebensnotwendige Sicherung der Fachkräfte zu sehen. „Unbestritten ist, dass ein gutes Betriebsklima auf die Leistungsbereitschaft der Beschäftigten Einfluss hat. Arbeitszufriedenheit wird aber eben auch durch eine leistungsgerechte, differenzierte und auch variable Vergütung der Tätigkeit getragen“ erklärt der Experte.
Durch die Corona-Krise haben viele Betriebe ihre Liquiditätsreserven verloren, so dass die betriebliche Kostenstruktur stark ins Blickfeld der Geschäftsführung gerückt ist. Dies betrifft auch die Personalkosten. „So steht die betriebliche Entgeltfindung stets im Spannungsfeld zwischen dem Aufwand für Personalkosten einerseits und der Gewinnung und Bindung von Fach- und Führungspersonal andererseits,“ so Andreas Feggeler, wissenschaftlicher Experte des ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e.V. „Unternehmen haben die Kosten im Blick, möchten dennoch marktgerechte Entgelte zahlen, um Fachkräfte zu gewinnen und zu halten,“ so Feggeler weiter. Die Experten des ifaa erläutern die Hintergründe.
Wichtiges Ziel: Verhinderung von längerfristigen Migrationsprozessen von Fachkräften in andere Betriebe, Regionen oder Branchen.
Die größte Gefahr für kleine und teilweise auch mittlere Betriebe: Das „Abwandern“ ihrer Fachkräfte zu großen Unternehmen. Gerade mit Blick auf Fachkräfte ist es von erheblicher Bedeutung zu wissen, was auf dem Arbeitsmarkt für bestimmte Arbeitsaufgaben in den jeweiligen Branchen gezahlt wird, beziehungsweise welche nicht-monetäre Leistungen und Trends Stand der Entwicklungen sind.
Ist Ihr Entgelt marktgerecht?
Wenn Unternehmen auf der Suche nach aussagekräftigen Daten in Bezug auf Entgelte sind, steht ihnen ein großes Angebot im Netz und bei zahlreichen Anbietern gegenüber. Doch nicht alles, was im Internet zu finden ist oder angeboten wird, ist direkt nutzbar oder auf den eigenen Betrieb anwendbar. Anbieter wie gehalt.de oder Compensation-Online bieten ihre Statistiken teilweise öffentlich und kostenfrei an. Sie beruhen unter anderem auf Selbstauskünften der Umfrageteilnehmer – hier haben Arbeitnehmer die Möglichkeit, sich zu vergleichen. Nur: Der Zugriff auf Online-Portale ist verführerisch, aber nicht unbedingt für die eigenen Zwecke wirklich zielführend.
Zusätzlich zu den Fragen, ob mehr oder weniger oder ob marktgerecht gezahlt wird, gesellt sich auch die Betrachtung, ob wettbewerbsfähige Entgelte nicht sogar zu innerbetrieblichen Verwerfungen zum Beispiel bei Schlüsselaufgaben führen. Insbesondere bei Konzernen mit mehreren Standorten bieten sich hierzu interne standortübergreifende Benchmarks an.
Eine am Arbeitsmarkt orientierte Vergütung ist nicht nur ein wesentlicher Aspekt bei der gelungenen Sicherung von Fachkräften, sondern auch unter Kosten-Gesichtspunkten ein entscheidender Wettbewerbsfaktor.
Die Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie bieten bereits seit vielen Jahren in Kooperation mit dem ifaa maßgeschneiderte branchen- und Regionen spezifische Vergütungsbenchmarks an. Bei den Angeboten wird mit großer Sorgfalt Wert auf einen der wichtigsten Schlüssel gelegt: Die zuverlässige Vergleichbarkeit der Arbeitsaufgaben mit Kenntnis der Grundlage der erhobenen Daten einschließlich der berücksichtigten Entgelt-Komponenten und nicht die Verwendung allgemeiner Berufsbezeichnungen. Die Daten basieren nicht auf Selbsteinschätzung, sondern auf Zuordnung der Verdienste durch Personalabteilungen.
An wen können sich Unternehmen wenden?
Die Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie oder auch an die Entgeltexperten des ifaa schalten nach der Teilnahme an der Vergütungsstatistik den Zugriff kostenfrei frei.
Die Vorteile der Vergütungsstatistik:
- Definierte Arbeitsaufgaben und genaue Beschreibungen dienen der vereinfachten und eindeutigen Zuordnung.
- Die Auswertungen erfolgen hinsichtlich regionaler Unterschiede, Betriebsgröße, Branche.
- Aufgrund der breiten Datenbasis und der langjährigen Durchführung sind auch Längsschnittauswertungen möglich.
- Die Daten werden zusätzlich durch die Verbände geprüft.
- Es entstehen keine Kosten für die Unternehmen.
- Es erfolgen unternehmensspezifische Auswertungen (kein „Standardbericht“).
https://www.arbeitswissenschaft.net/angebote-produkte/studien/aufgabenbezogene-verdienststatistik/
*Gesamtmetall (2021) Die Metall- und Elektro-Industrie in der Bundesrepublik Deutschland in Zahlen. IW Medien GmbH, Köln Berlin

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