HELLA - intelligente Automatisierung in der Lichtfertigung
10.08.2021
Lippstadt: Der international aufgestellte Automobilzulieferer HELLA treibt seine globale Automatisierungsinitiative weiter voran. So investiert das Unternehmen insgesamt einen hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich in die weitere Automatisierung seiner weltweit 15 Produktionsstandorte des Lichtbereichs. Implementiert werden insbesondere kollaborative Roboter (Cobots) sowie Methoden der Künstlichen Intelligenz. Das Projekt ist auf eine Gesamtdauer von fünf Jahren angelegt. Insgesamt sollen 1.000 Cobots zur Anwendung kommen, etwa die Hälfte hiervon ist bereits im Einsatz.
„Durch die zusätzliche Automatisierung unserer Werke wollen wir nicht nur unsere Effizienz weiter steigern, sondern auch unser bereits hohes Qualitätsniveau noch mehr verbessern,“ sagt Dr. Frank Huber, verantwortlicher Geschäftsführer für den Bereich Licht bei HELLA. „Damit wollen wir unsere Position als einer der weltweit führenden Zulieferer im Bereich der automobilen Beleuchtung weiter stärken.“
- Insgesamt sollen 1.000 kollaborative Roboter weltweit zur Anwendung kommen, die Hälfte ist hiervon bereits im Einsatz
- Effizienz und Qualitätsniveau werden durch die Nutzung neuester Produktionstechnologien weiter gesteigert
Aufgrund der hohen Komplexität ist insbesondere die Fertigung von Scheinwerfern und Heckleuchten heute nach wie vor durch einen vergleichsweise hohen Anteil manueller Tätigkeiten gekennzeichnet. Zugleich sind die Projekte in der Regel sehr modellspezifisch und haben daher nur eine begrenzte Laufzeit, so dass sich der Einsatz herkömmlicher Industrieroboter in bestimmten Produktionsabschnitten nicht rentiert. „Eine Vollautomatisierung ist für uns oftmals nicht zielführend“, sagt Huber. „Von daher setzen wir vor allem auf eine intelligente Automatisierung unserer Fertigungsprozesse. In diesem Kontext spielen insbesondere Cobots eine wichtige Rolle. Sie lassen sich gut integrieren sowie flexibel anpassen und tragen maßgeblich dazu bei, die Kolleginnen und Kollegen in der Fertigung nachhaltig zu entlasten.“ So sind Cobots speziell für die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine konzipiert. Im Vergleich zu klassischen Industrierobotern arbeiten sie nicht abgeschirmt und benötigen keine gesonderte Schutzeinrichtung. Daher können sie platz- und kostensparend auch in bereits bestehende Produktionsprozesse eingeführt werden.
Foto: Im Rahmen einer umfassenden Automatisierungsinitiative implementiert HELLA rund 1.000 kollaborative Roboter in allen Lichtwerken weltweit. Foto: HELLA GmbH & Co. KGaA
Zum Einsatz kommen Cobots bei HELLA zurzeit vor allem in der Vorproduktion sowie in der Endmontage von Scheinwerfern und Heckleuchten. Im slowakischen HELLA Werk in Bánovce übernehmen sie beispielsweise den Transport von Heckleuchtenmodulen zwischen Produktions- und Prüfstationen. Insgesamt wurden bereits mehr als 500 Cobots in den Lichtwerken von HELLA eingeführt. Anwendungen mit 500 weiteren Cobots befinden sich zurzeit in der Umsetzung oder Vorbereitung, die in der nun beginnenden zweiten Projekthälfte installiert werden. Der Abschluss ist für Mai 2023 vorgesehen.
Darüber hinaus setzt HELLA im Rahmen des „Smart Automation-Projekt“ auch auf den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI), unter anderem zur Qualitätsprüfung. So sind im Lichtwerk am Unternehmenssitz in Lippstadt die unternehmensweit ersten KI-basierten dekorativen Qualitätsprüfungen von Linsen angewandt und anschließend auch im Werk in Wembach ausgerollt worden. Am Standort Lippstadt erfolgt zudem die Programmierung von Industrierobotern KI-basiert. Weitere Anwendungsfälle mit Künstlicher Intelligenz sollen von Herbst dieses Jahres an in weiteren europäischen Produktionsanlagen implementiert werden.
Um den Austausch von Best Practice Lösungen im weltweiten HELLA Werksverbund zusätzlich zu fördern, agieren einzelne Lichtwerke als spezialisierte Kompetenzzentren für bestimmte Produktionsverfahren. In dieser Funktion setzen sie weltweite Prozess- und Technologiestandards und unterstützen bei der weiteren Implementierung. „Wir wollen gezielt Wissen sowie Verantwortlichkeiten über die Regionen und auf mehrere Schultern verteilen“, sagt Dr. Frank Huber. „Dadurch setzen wir die intelligente Automatisierung unserer Produktion in der Breite deutlich schneller um und fördern zugleich die Kollaboration in unserem globalen Netzwerk.“

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