Wissenschaft

Generation der Babyboomer geht in Rente – Wissen, Erfahrung weg

08.09.2022

Das Projektvorhaben “KI_eeper” beschäftigt mit Wissenssicherung einer Generation. Das Ziel des Projektes ist es, mithilfe eines KI-basierten Assistenzsystems, automatisiert Wissen von Fachkräften im Arbeitsprozess zu speichern …

ifaa | Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft e. V.Düsseldorf: Wie kann wertvolles Erfahrungswissen im Unternehmen gehalten werden? Das Projektvorhaben “KI_eeper”, welches vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, beschäftigt sich genau damit. Das Ziel des Projektes ist es, mithilfe eines KI-basierten Assistenzsystems, automatisiert Wissen von Fachkräften im Arbeitsprozess zu speichern und bedarfsgerecht weniger erfahrenen Arbeitskräften zur Verfügung zu stellen. Zur Realisierung dieses Ziels hat sich ein breites Konsortium aus Wissenschaft und Wirtschaft unter Beteiligung des ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft zusammengefunden. Mehr: https://www.arbeitswissenschaft.net/forschung-projekte/ki-eeper/

 Die Babyboomer gehen in Rente

Der Renteneintritt rückt für die geburtenstarken Jahrgänge der 60er Jahre, die sogenannte Babyboomer Generation, immer näher. Die 55- bis 74-Jährigen machten 2021 circa 25 Prozent der Erwerbstätigen aus**. Wenn diese Beschäftigten in den kommenden Jahren in Rente gehen, geht wertvolles Wissen in vielen Unternehmen verloren, wenn nicht frühzeitig Maßnahmen zum Wissenserhalt ergriffen werden. „Neue Technologien und KI können in Zukunft eine effizientere Lösung bieten und Unternehmen ermöglichen Know how langfristig zu sichern. In unserem neuen Forschungsprojekt KI_eeper – Know how to keep entwickeln wir im Konsortium ein solches innovatives, KI-basiertes Assistenzsystem.“, so Nicole Ottersböck, wissenschaftliche Expertin des ifaa.
 

Der Schatz der Erfahrung: Wie kann dieser gesichert und übertragen werden?

Insbesondere der Verlust von Erfahrungswissen in der Belegschaft stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Dieses Wissen ist oft unbewusst in den Köpfen Beschäftigter vorhanden und schwierig zu erfassen. Insbesondere wenn im Betrieb beispielsweise ein unvorhersehbares Ereignis geschieht, dieses sogar zum ersten Mal auftritt, zeigt sich die Wissensbasis Beschäftigter. Oft werden Probleme ad-hoc von erfahrenen Beschäftigten gelöst. Erfahrenen Fachkräften fallen, teilweise anhand unbewusster Anzeichen, Fehler oder anstehende Probleme im Produktionsprozess auf wie beispielsweise:

  • geringfügige Geräuschunterschiede bei Produktionsmaschinen, die auf einen baldigen Ausfall der Maschinen hindeuten können,
  • abweichende Gerüche,
  • Temperaturdivergenzen.

Diese „Kleinigkeiten“ entgehen neuen Fachkräften, da diesen die Erfahrung fehlt. Das Projektvorhaben KI_eeper nimmt sich dieser Thematik an. Das Ziel ist es mithilfe von Technik und KI diesen besonderen Wissensschatz von Fachkräften zu bergen und langfristig nachfolgenden Generationen zur Verfügung zu stellen.

Weitere Informationen zum Projektvorhaben:  https://www.arbeitswissenschaft.net/forschung-projekte/ki-eeper/

* Modell in dem Forschungsprojekt (FKZ 02L20C500 – 02L20C505) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) stehen zwei Unternehmen, die zukünftig mit einem KI-basierten Assistenzsystem Wissen sichern und transferieren wollen.

**https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Erwerbstaetigkeit/Tabellen/ilo-ewt-alter-geschlecht-4q-2021.html

Das ifaa - Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. in Düsseldorf (gegründet 1962) ist eine der renommierten Forschungsinstitutionen in den Disziplinen Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation. Seine Arbeit zielt primär auf die Steigerung der Produktivität in den Unternehmen ab und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Das ifaa legt besonderen Wert auf die enge Verzahnung von Wissenschaft und Praxis und arbeitet in engem Kontakt mit den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektroindustrie sowie deren Mitgliedsunternehmen.

(Pressemeldung vom 08.09.2022)
Quelle: ifaa, Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. | Foto: ifaa e. V.
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