Wissenschaft

Gegen den chronischen Schmerz: Neue Vorsorge- und Therapieangebote am UKSH

24.09.2022

UKSH Universitätsklinikum Schleswig-HolsteinLübeck: Rund 78.000 Menschen in Schleswig-Holstein leiden an chronischen Schmerzen. Viele von ihnen wohnen jedoch im ländlichen Raum und können zum Beispiel tagesklinische Angebote kaum nutzen. Die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, hat deshalb ein telemedizinisches Versorgungsmodell für diese Patientinnen und Patienten entwickelt. Dr. Oliver Grundei, Staatssekretär für Gesundheit, übergab gestern (22. September) einen Förderbescheid des Landes für die Etablierung des Programms, das mit über 320.000 Euro aus dem Versorgungssicherungsfonds unterstützt wird.

„Das Angebot ist ein weiterer wichtiger Beitrag zur Sicherung einer hochwertigen medizinischen Versorgung in Schleswig-Holstein. Gerade in einem Flächenland trägt das telemedizinisch gestützte Konzept dazu bei, Patientinnen und Patienten gut und einfach zu erreichen. Zudem soll das innovative Angebot eine Brücke zwischen klinischem Angebot und niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten schlagen, um den Behandlungserfolg zu sichern“, so Staatssekretär Dr. Grundei.

Gegen den chronischen Schmerz: Neue Vorsorge- und Therapieangebote am UKSH

Foto: Dr. Oliver Grundei, Staatssekretär für Gesundheit, (r.) übergab den Förderbescheid des Landes für die Etablierung eines telemedizinischen Versorgungsmodells an Prof. Dr. Carla Nau, Direktorin der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, und Adrian Roesner, Physiotherapeut in der Schmerztagesklinik am Campus Lübeck.   Foto: UKSH © Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

Wenn Schmerzen mindestens drei Monate andauern und die gesamte Lebensführung beeinflussen, sprechen Fachleute von chronischem Schmerz.

Angemessen behandelt wird er mit einer interdisziplinären multimodalen Schmerztherapie, bei der Therapeutinnen und Therapeuten aus (Schmerz-)Medizin, Psychologie, Psychotherapie und Physiotherapie sowie weiteren medizinischen Disziplinen eng zusammenarbeiten. Diese Therapie findet meist in einem teilstationären oder auch stationären Rahmen statt. Das UKSH, Campus Lübeck, bietet eine solche Tagesklinik, die vielen Betroffenen zu einer besseren Schmerzbewältigung und Lebenszufriedenheit verhilft.

„Wir haben beobachtet, dass der Zugang für Menschen jedoch erschwert ist, die weit entfernt wohnen oder aus beruflichen oder familiären Gründen eine tägliche Anwesenheit von sieben Stunden über fünf Wochen nicht gewährleisten können“, sagt Klinikdirektorin Prof. Dr. Carla Nau. Deshalb entwickelte ein Team des Schmerzzentrums der Klinik das Programm EB-IMST (E-health basierte interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie). Es umfasst insgesamt neun Präsenztage innerhalb von 15 Wochen Gesamttherapiezeit sowie App-basierte und telemedizinische Einzel- und Gruppentherapien. Ziel ist die Wiederherstellung der subjektiven und objektiven Leistungsfähigkeit sowie eine Verbesserung des körperlichen und seelischen Wohlbefindens.

Auch weitere innovative Versorgungsformen, die verhindern sollen, dass Schmerzen überhaupt chronisch werden, sind von Mitarbeitenden der Klinik gestaltet, erprobt und teilweise bereits umgesetzt worden. Das interdisziplinäre Team des „Transitional Pain Service“ beispielsweise will die schmerztherapeutische Behandlung nach Operationen optimieren. Zwei ambulante Angebote richten sich darüber hinaus an Patientinnen und Patienten mit wiederkehrenden Schmerzen und Chronifizierungsrisiko: Das Projekt A-IMA (ambulantes interdisziplinäres multimodales Assessment) beinhaltet eine Befundung von drei Fachleuten verschiedener Professionen. Die Diagnosen und Empfehlungen werden anschließend gemeinsam mit der Patientin oder dem Patienten besprochen. A-IMST (ambulante Interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie) ist ein Projekt, bei dem Betroffenen eine ambulante und berufsbegleitende Gruppentherapie über zehn Wochen angeboten wird, um sie dabei unter anderem über Aspekte der Chronifizierung aufzuklären und sie bei der Aufrechterhaltung oder Verbesserung körperlicher Aktivität zu unterstützen.

(Pressemeldung vom 24.09.2022)
Quelle: Universitätsklinikum Schleswig-Holstein | Foto: UKSH
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