GEA plant für Aker BioMarine weltweit erste Pilotanlage zur Herstellung von Krillprotein
29.07.2021
Düsseldorf: Für Aker BioMarine, Norwegen, wird GEA die weltweit erste Pilotanlage zur Hydrolyse von Proteinen aus Krill projektieren und umsetzen. Kunde ist ein Biotechnologieunternehmen, das die antarktischen Kleinkrebse fängt und Inhaltsstoffe auf Krillbasis für funktionelle Lebensmittel, Aquakultur und Tierfütterung entwickelt. Aker BioMarine möchte in der neuen Pilotanlage ein hochkonzentriertes Proteinisolat zur Verwendung in Nahrungsmitteln und Getränken herstellen; der Betriebsbeginn soll Ende 2022 erfolgen. Im Juli 2021 unterzeichneten die Partner den Engineering-, Procurement- und Construction-Vertrag mit einem Auftragswert im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.
- GEA gewinnt mit der Krillprotein-Hydrolysation in Norwegen weiteren Auftrag im Wachstumsfeld New Food
- Pilotanlage soll den kommerziellen Vertrieb von Humanproteinpulver aus Krill vorbereiten
Nachhaltige marine Biotechnologie
„GEAs Erfahrung im Engineering von Technologien für Nahrungsinhaltsstoffe wird uns helfen, unsere hochinnovative Anlage in Betrieb zu nehmen, die auch unser Forschungs- und Innovationszentrum beherbergen wird“, sagt Kees van de Watering, Vice President Process Engineering Aker BioMarine. Durch die Aktivitäten am neuen Standort in Ski Næringspark in der Nähe von Oslo möchte das Unternehmen zur weiteren Entwicklung des Kompetenzclusters für marine Biotechnologie in Norwegen beitragen.
Als Hersteller von marinen Inhaltsstoffen fühlt sich Aker BioMarine verantwortlich, durch Produktinnovationen und eine nachhaltige Fangtechnologie die Gesundheit der Menschen zu verbessern, ohne die Gesundheit unseres Planeten und seiner Meeresökosysteme zu gefährden. Hierfür sollen die Krillfischerei genauso wie die Produktion dekarbonisiert werden. Dass auch GEA sich konsequent auf Nachhaltigkeit ausrichtet und mit seiner Prozesstechnologie den Klimafußabdruck verringern kann, war für Aker BioMarine ein wichtiges Argument, sich für einen Zusammenarbeit zu entscheiden. In der Pilotanlage für Krillprotein wird GEA Nachhaltigkeitsaspekte im Engineering berücksichtigen. Während jede Komponente mit Blick auf Energieverbrauch und Langlebigkeit geprüft wird, gelingen große Effizienzgewinne durch eine schlanke Prozessplanung und -automatisierung.
Foto: Krill sind kleine Krustentiere der Ordnung Euphausiacea, aus denen Proteinprodukte gewonnen werden können. Die einzigartigen, an Phospholipide gebundenen Omega-3-Fettsäuren im Krill können dazu beitragen, das Risiko für verschiedene Zivilisationskrankheiten, einschließlich Herz- und Gehirnproblemen, zu verringern. Foto: GEA Group AG, © Aker BioMarine
New Food verlangt Kreativität von Herstellern und Technologen
GEA wird den Gesamtprozess für die Pilotanwendung – die Hydrolyse des Krillproteins – technisch auslegen, die Maschinen und Komponenten liefern und integrieren. Die Anlage wird durch das GEA Codex-System automatisiert. Die Anlage ist mit hoher Flexibilität ausgelegt, um weitere Produktentwicklung und Innovation zu ermöglichen.
„Wir sind derzeit Zeuge einer großen Marktdynamik beim Thema New Food. Innovatoren wie Aker BioMarine erschließen mit ihrer Arbeit ganz neue Quellen für menschliche Ernährung und Gesundheit – die konsequent klima- und umweltfreundlich realisiert werden. Wir freuen uns, Aker BioMarine auf dem Weg zur Erforschung und Kommerzialisierung ihres Krillproteins begleiten zu dürfen“, sagt Heinz-Jürgen Kroner, Senior Vice President Liquid Technologies bei GEA, zum boomenden Zukunftsmarkt, der auch für GEA von strategischer Bedeutung ist. „Uns spornt an, dass wir bei der Entwicklung neuer Nahrungsmitteloptionen unsere eigene Kreativität als Prozesstechnologen beweisen können.“ Die Pilotanlage soll künftig den Standard für weitere Protein-Hydrolysationsanlagen setzen.
Krillprotein für die menschliche Ernährung nutzbar machen
Endprodukt dieser Anlage wird INVI sein, ein nachhaltig gewonnenes Krillproteinhydrolysat, das kürzlich von unabhängigen Experten als nahrungsmittelsicher (GRAS, Generally Recognized as Safe) eingestuft wurde. Aker BioMarine kann nun mit der Vermarktung in den Vereinigten Staaten beginnen. Krillprotein besitzt breitgefächertes Aminosäureprofil und einen Proteingehalt von über 90 Prozent. Als Hydrolysat, das durch die im Prozess stattfindende Hydrolyse entsteht, kann es besser vom menschlichen Körper aufgenommen und deshalb in funktioneller Nahrung eingesetzt werden.
Aker BioMarine hat intensiv zum Proteinpulver geforscht und einen Produktionsprozess entwickelt, der das Proteinmehl in hochwertiges Proteinhydrolysatpulver für die menschliche Ernährung umwandelt. Der erste Schritt zur Kommerzialisierung des Krill-Humanproteinpulvers ist die nun beauftragte Pilotanlage. Sie soll den bisher laborgestützten Prozess auf ein skalierbares, industrielles Produktionsniveau mit einer Kapazität von 120 Tonnen im Jahr ausbauen. Aker BioMarine wird kommerzielle Produkte entwickeln, verkaufen und mit Partnern neue Marktchancen schaffen.
Aker BioMarine ist ein Biotech-Innovator und ein Unternehmen, das antarktischen Krill erntet und sich der Verbesserung der Gesundheit von Mensch und Planeten verschrieben hat. Das an der Euronext Growth notierte Unternehmen entwickelt Inhaltsstoffe auf Krillbasis für die Bereiche Nutrazeutika (Superba(R)), Aquakultur (QRILL(R) Aqua) und Tierfutter (QRILL(R) Pet), darunter INVI(TM), ein hochkonzentriertes Proteinisolat, und LYSOVETA(TM), ein gezielter Transporter von EPA und DHA aus Krill. Die vollständig transparente Wertschöpfungskette von Aker BioMarine erstreckt sich von der nachhaltigen Krillernte in den unberührten Gewässern der Antarktis über das Logistikzentrum in Montevideo und die Produktionsanlage in Houston bis hin zu den Kunden in aller Welt. Der starke Fokus des Unternehmens auf Nachhaltigkeit inspirierte die Gründung von AION by Aker BioMarine, einem Kreislaufwirtschaftsunternehmen, das Unternehmen beim Recycling und der Wiederverwendung von Abfällen unterstützt.
GEA ist weltweit einer der größten Systemanbieter für die Nahrungsmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie. Der international tätige industrielle Technologiekonzern fokussiert sich dabei auf Maschinen und Anlagen sowie auf anspruchsvolle Prozesstechnik, Komponenten und umfassende Servicedienstleistungen.
Mit mehr als 18.000 Beschäftigten generierte der Konzern im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von mehr als 4,6 Mrd. EUR. Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt darin, die Produktionsprozesse der Kunden immer nachhaltiger und effizienter zu gestalten. Die Anlagen, Prozesse und Komponenten von GEA tragen weltweit dazu bei, etwa den CO₂-Ausstoß, den Einsatz von Plastik und den Nahrungsmittelabfall in der Produktion erheblich zu reduzieren. Ganz im Sinne seines Unternehmens-Leitbilds „engineering for a better world“ leistet GEA dadurch einen entscheidenden Beitrag für eine nachhaltige Zukunft. GEA ist im deutschen MDAX und im STOXX® Europe 600 Index notiert und gehört zudem zu den Unternehmen, aus denen sich die Nachhaltigkeitsindizes DAX 50 ESG und MSCI Global Sustainability zusammensetzen.

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