Forschungsprojekt von EnBW und aerodyn: Windkraftanlage „Nezzy²“ lernt schwimmen in der Ostsee
18.09.2020
Stuttgart | Hamburg | Greifswald: Die schwimmende Windkraftanlage Nezzy² wird künftig im Greifswalder Bodden erstmals im Meer getestet. Die EnBW und das norddeutsche Ingenieurunternehmen aerodyn engineering erproben gemeinsam diese neue Offshore-Technologie. Der 18 Meter hohe Prototyp im Maßstab 1:10 besteht aus zwei Windkraftturbinen auf einer schwimmenden Plattform aus Betonfertigteilen.
Bislang werden Offshore-Windkraftanlagen bei maximalen Wassertiefen von 50 Metern mit feststehenden Fundamenten im Meeresboden verankert. Schwimmende Anlagen dagegen können auch in tieferem Wasser eingesetzt werden. „Das Potential ist riesig. Neue Länder und Meeresflächen mit großen Wassertiefen kommen mit der neuen Technik künftig für Offshore-Windenergie in Frage“, erklärt Hannah König, Leiterin Wind- und Maritime Technik bei der EnBW. Die EnBW unterstützt die Entwicklung nicht nur, das Unternehmen plane auch selbst schwimmende Anlagen einzusetzen: „Insbesondere Frankreich ist für uns ein interessanter Markt“, sagt König.
Foto: Nezzy² ist gerade an der Kaikante im Hafen Vierow ins Wasser eingetaucht, hängt aber noch am Kranhaken Foto, Quelle: EnBW, aerodyn, Fotograf Jan Oelker
„Wir sind überzeugt, dass Nezzy² der internationalen Offshore-Windindustrie ermöglichen wird, in Zukunft noch kostengünstiger Windstrom vom Meer zu erzeugen. Mit EnBW konnten wir einen Partner gewinnen, der seine zehnjährige Erfahrung beim Bau und Betrieb von Offshore-Windparks in unseren Test einbringt", erklärt aerodyn-Geschäftsführer Sönke Siegfriedsen.
Drei Monate wurde Nezzy² in einem Baggersee bei Bremerhaven erfolgreich getestet. Jetzt schwimmt die Anlage 650 Meter vor dem Hafen Vierow und ist mit Leinen am Meeresboden verankert. Nach der Abnahme durch das Wasser- und Schifffahrtsamt werden die Partner in dem neuen zweimonatigen Test untersuchen, wie sich die schwimmende Anlage bei Wind und Wellen verhält. Verlaufen die Tests auch in der Ostsee positiv, soll sich Nezzy² in Originalgröße Ende 2021 oder Anfang 2022 in China beweisen.
Foto: Nezzy² in Vierow, der Prototyp der schwimmenden Windkraftanlage Nezzy² im Maßstab 1:10 wird im Greifswalder Bodden für die Tests vorbereitet. Foto, Quelle: EnBW, aerodyn, Fotograf Jan Oelker
Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG ist mit über 23.000 Mitarbeitern eines der größten Energieunternehmen in Deutschland und Europa und versorgt rund 5,5 Millionen Kunden mit Strom, Gas und Wasser sowie mit Energielösungen und energiewirtschaftlichen Dienstleistungen. Zunehmend werden wir unsere Position als nachhaltiger und innovativer Infrastrukturpartner von Kunden, Bürgern und Kommunen weiter ausbauen. Der Umbau des Unternehmens hin zu Erneuerbaren Energien und intelligenten Infrastrukturlösungen ist ein Kernbestandteil unserer Strategie. Bis zum Jahr 2025 soll die Hälfte des EnBW Erzeugungsportfolios aus erneuerbaren Energien bestehen.
aerodyn engineering gmbh wurde zur Realisierung innovativer Windturbinenkonzepte im Jahr 1997 gegründet. Im letzten Jahrzehnt hat das Unternehmen die SCD-Windturbinentechnologie und die Technologie für Nezzy/Nezzy² Schwimmfundamente entwickelt. Aufgrund dieser Entwicklungsvielfalt und der langjährigen Markterfahrung verfügt aerodyn über ein umfassendes Know-how, dass alle Schritte von der Entwicklung über die Zulassung bis hin zur Produktion umfasst. Inhalt der Geschäftstätigkeit von aerodyn ist die Vergabe von Lizenzen und die Unterstützung der Lizenznehmer zur Sicherstellung eines vollständigen Know-how-Transfers zur Implementierung der Nezzy-Schwimmfundament-Technologie auf dem lokalen Markt.
(Pressemeldung vom 17.09.2020)

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