EWE beendet durchwachsenes Geschäftsjahr 2014 mit positivem Jahresergebnis
24.04.2015
Oldenburg: EWE hat im Geschäftsjahr 2014 aufgrund der milden Witterung und des insbesondere für die konventionelle Erzeugung schwierigen Marktumfeldes Rückgänge im operativen Geschäft hinnehmen müssen. Der Konzern verzeichnete ein Operatives EBIT von 425,4 Mio. Euro (Vorjahr: 497,9 Mio. Euro) und einen Umsatz von 8,1 Milliarden Euro (Vorjahr: 8,9 Mrd. Euro). Der witterungsbedingt rückläufige Gasabsatz sorgte dabei im Netz- und Vertriebsgeschäft für Mindererlöse und eine Marktpreisentwicklung, die zu einer stichtagsbedingten Abwertung der Gasspeichervorräte führte. Die geringere Nachfrage nach konventionell erzeugtem Strom machte zudem eine Wertberichtigung auf die konventionellen Erzeugungseinheiten im Konzern (swb-Kraftwerkspark Bremen) erforderlich.
Deutlich verbessert hat sich hingegen das Konzernperiodenergebnis, das im abgelaufenen Geschäftsjahr von 57,2 Mio. Euro auf 146,3 Mio. Euro gestiegen ist. Ursache hierfür sind im Wesentlichen einmalige Steuereffekte.
„An diesem Ergebnis wird deutlich, dass EWE dem unverändert hohen Wettbewerbsdruck und dem schwierigen Regulierungs- und Marktumfeld standhält – aber weiterhin vor großen Herausforderungen steht“, resümierte Dr. Werner Brinker, Vorsitzender des Vorstandes der EWE AG. Mit Programmen zur Verbesserung der Ertragskraft und Wettbewerbsfähigkeit sei es gelungen, die negativen Ergebniseffekte vor allem aufgrund der milden Witterung abzufedern. Zudem trage der frühzeitige Einstieg in neue Geschäftsfelder Früchte und damit ebenfalls zur Stabilisierung bei. Das operative Ergebnis liege in der für das Geschäftsjahr 2014 abgegebenen Prognosenbandbreite.
„Zum verbesserten Periodenergebnis haben insbesondere geringere Ertragssteuern beigetragen“, erläuterte EWE-Finanzvorstand Dr. Heiko Sanders. Prägend für das Operative EBIT sei neben den mindernden Effekten aus milder Witterung und verringerter Nachfrage nach konventioneller Energie ein höherer Beitrag aus der Beteiligung an der Leipziger Verbundnetz Gas AG. Dieser resultiere teilweise aus dem Verkauf der VNG-Beteiligung am thüringischen Gasversorger EVG, so Sanders.
Entwicklung der operativen Segmente im Geschäftsjahr 2014
Erzeugung
Im Segment Erzeugung mit den Geschäftseinheiten Konventionelle Erzeugung/Entsorgung, Erneuerbare und Gasspeicher lag der Umsatz im Berichtszeitraum mit 832,0 Mio. Euro (Vorjahr: 874,3 Mio. Euro) um 4,8 Prozent unter Vorjahresniveau. Der Anteil des Segments am Gesamtumsatz des Konzerns belief sich auf rund 10,2 Prozent (Vorjahr: 9,9 Prozent). Das Operative EBIT betrug 117,7 Mio. Euro (Vorjahr: 136,4 Mio. Euro). Die Ertragssituation des Segments wurde aufgrund des zunehmenden Drucks auf die konventionelle Erzeugung im Berichtsjahr durch außerplanmäßige Wertminderungen auf die Erzeugungseinheiten Block 5 und Block 14 in Bremen in Höhe von 16,3 Mio. Euro und auf den Goodwill der Geschäftseinheit über 21,9 Mio. Euro belastet. Ergebnismindernd wirkte sich zudem eine aufgrund der Marktpreissituation stichtagsbedingt durchzuführende Abwertung der Gasvorräte über 8,1 Mio. Euro in der Geschäftseinheit Gasspeicher aus. Positiv beeinflusst wurden sowohl Umsatz als auch das Operative Ergebnis von der Geschäftseinheit Erneuerbare.
Infrastruktur
Die Umsatzausweitung im Segment Infrastruktur mit den Geschäftseinheiten Netze und Abwasser auf 2,8 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,7 Mrd. Euro) entspricht einer Steigerung von 1,9 Prozent und resultierte vorwiegend aus höheren Einspeisemengen für regenerativ erzeugte Energie. Witterungsbedingt waren niedrigere Durchleitungsmengen und in der Folge niedrigere Netznutzungsentgelte für Gas zu verzeichnen. Auch stromseitig sanken mengenbedingt die Netznutzungsentgelte. Der Anteil des Segments am Gesamtumsatz des Konzerns lag bei rund 34,0 Prozent (Vorjahr: 30,6 Prozent). Insbesondere witterungsbedingt reduzierte sich das Operative EBIT aufgrund geringerer Netznutzungsentgelte gegenüber dem Vergleichszeitraum auf 248,6 Mio. Euro (Vorjahr: 350,9 Mio. Euro).
Vertrieb und Handel
Für das Segment Vertrieb und Handel mit den Geschäftseinheiten Energie, Telekommunikation und Energiehandel war gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Umsatzrückgang um 14,8 Prozent auf 5,4 Mrd. Euro (Vorjahr: 6,4 Mrd. Euro) zu verzeichnen. Der temperaturbedingte Rückgang im Strom-, Gas- und Wärmebereich hat das Operative Ergebnis nachhaltig negativ beeinflusst. Zudem wirkte sich auch in diesem Segment die aufgrund der Marktpreissituation stichtagsbedingt durchzuführende Abwertung auf Gasvorräte in Höhe von 9,6 Mio. Euro negativ aus. Der Anteil des Segments am Gesamtumsatz des Konzerns betrug rund 66,8 Prozent (Vorjahr: 72,0 Prozent). Das Operative EBIT verringerte sich auf 20,4 Mio. Euro (Vorjahr: 57,1 Mio. Euro).
Ausland und Informationstechnologie
Für das Segment Ausland und IT (Geschäftseinheiten Türkei, Polen, IT) war eine Umsatzminderung von 7,0 Prozent auf 947,2 Mio. Euro (Vorjahr: 1,0 Mrd. Euro) zu verzeichnen. Diese betrifft im Wesentlichen die Geschäftseinheit Türkei, wo sich währungsumrechnungsbedingt die Handels- und Energieerlöse verringert haben. Der Anteil am Gesamtumsatz des Konzerns beträgt damit rund 11,6 Prozent (Vorjahr: 11,5 Prozent). Das Operative EBIT betrug 22,6 Mio. Euro (Vorjahr: 20,9 Mio. Euro).
Ausblick 2015
EWE erwartet für das Geschäftsjahr 2015 weiterhin ein schwieriges Marktumfeld und einen unverändert dynamischen Wettbewerb in den Bereichen Energie und Telekommunikation. „Die Herausforderungen im traditionellen Geschäft und die erforderlichen Anpassungen im Unternehmen werden EWE auch in den kommenden Jahren noch viel abverlangen“, so Brinker. Im Rahmen des seit Anfang 2014 laufenden Drei-Jahres-Programms zur Steigerung der Ertragskraft sei neben Sachkostenreduzierungen daher nun auch der Abbau von 500 Stellen im Konzern bis Ende 2017 beschlossen worden. Dennoch blicke man zuversichtlich auf die nächsten Jahre: „EWE nutzt als erster Konzern in Deutschland konsequent das gemeinsame Potenzial von Energie, Telekommunikation und Informations-technologie und hat damit die Basis für eine erfolgreiche Zukunft gelegt.“ Für das laufende Geschäftsjahr rechnet EWE mit einer Veränderung des Operativen EBIT gegenüber 2014 um bis zu zehn Prozent in beide Richtungen. (Pressemeldung vom 23.04.2015)

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