EU-Berichtspflichten zur Nachhaltigkeit
08.08.2022
Frankfurt am Main: Die EU will Unternehmen dazu verpflichten, über ihre Maßnahmen zu berichten, die zur Steigerung ihrer Nachhaltigkeit dienen. Die dafür vorgesehen Richtlinie (CSR-D) wird viele mittelständische Betriebe de facto überfordern und am Ende höchstens zu einer Bonanza für Berater führen, warnt der VDMA. „Der Maschinen- und Anlagenbau hat großes Interesse an einer für den internationalen Kapitalmarkt relevanten Berichterstattung zur Nachhaltigkeit. Gerade unsere Unternehmen tragen mit ihren Produkten zu einer nachhaltigen Entwicklung der Welt bei. Für die große Zahl mittelständischer Unternehmen, die erstmals unter die CSR-Berichtspflicht fällt, werden die Anforderungen in dieser Form aber sicherlich nicht umsetzbar sein. Es droht eine riesige, ineffiziente und unnötige Bürokratiewelle auf den Mittelstand zuzurollen. Weder haben die Maschinen- und Anlagenbauer die Expertise, noch werden sie am Markt dafür die benötigten Reporting-Experten finden“, warnt VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann.
Für den Verband steht nach der ersten, nun zu Ende gegangenen Konsultationsrunde fest: Die CSR-Berichtsanforderungen sollten deutlich dezimiert werden, um für mittelständische Unternehmen handhabbar und für den Nutzer der Information verwertbar zu bleiben.
Der VDMA bemängelt unter anderem, dass die Unternehmen ihre gesamte Wertschöpfungskette in die Nachhaltigkeitsberichterstattung einziehen sollen, welche in der Praxis über viele Stufen führt und bei vielen Maschinen und Anlagen zigtausende Teile umfassen kann. „Das führt in den Unternehmen zu einem hohen, für mittelständische Firmen nicht leistbaren Aufwand, der die Vorteile eines solchen allumfassenden Ansatzes nicht rechtfertigt. Es muss ein risikobasierter Ansatz eingeführt werden, der dort ansetzt, wo Unternehmen noch Einfluss haben, um zu qualifizierten Informationen zu gelangen“, fordert Brodtmann. Gerade in den aktuell herausfordernden Zeiten sollte die Politik zusätzliche Belastungen für Unternehmen auf ein Minimum reduzieren. “Noch besser wäre es, die Bürokratiebelastungen abzubauen. Wir haben akut wichtigere Probleme zu lösen, als noch mehr Berichte zu schreiben”, mahnt der VDMA-Hauptgeschäftsführer.
Nach Ansicht des VDMA ist es zudem zwingend erforderlich, dass sich die europäische Nachhaltigkeitsberichterstattung an globalen Mindeststandards orientiert. Diese werden derzeit zum Beispiel vom International Sustainability Standards Board erarbeitet. „Ein europäischer Alleingang, wie er sich nun abzeichnet, schadet nicht nur der internationalen Berichterstattung mit enormer Doppelbelastung international aktiver Unternehmen, sondern gefährdet zudem direkt unsere Wettbewerbsfähigkeit und damit Wohlstand und Beschäftigung in Europa“, warnt Brodtmann. Denn die große Anzahl einzelner Offenlegungsanforderungen mit unterschiedlichem Berücksichtigungsgrad in der europäischen Direktive schwächt ihre Verständlichkeit, Relevanz und die Vergleichbarkeit der Angaben.
Der VDMA vertritt rund 3500 deutsche und europäische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Die Industrie steht für Innovation, Exportorientierung und Mittelstand. Die Unternehmen beschäftigen rund vier Millionen Menschen in Europa, davon mehr als eine Million allein in Deutschland. Der Maschinen- und Anlagenbau steht für ein europäisches Umsatzvolumen von rund 800 Milliarden Euro. Im gesamten Verarbeitenden Gewerbe trägt er mit einer Wertschöpfung von rund 270 Milliarden Euro den höchsten Anteil zum europäischen Bruttoinlandsprodukt bei.

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