Wissenschaft

Eichenprozessionsspinner - erster Test der biologischen Bekämpfung

29.04.2014

Senat Hansestadt Hamburg Hamburg: Der Eichenprozessionsspinner (EPS) ist ein unscheinbarer grauer Falter. Feine Härchen seiner Raupen können bei Mensch und Tier starke Reizungen und allergische Reaktionen auslösen. Vom Wind werden die Härchen bis zu 200 Meter weit geweht, sie behalten über Jahre ihre gesundheitsschädigende Wirkung. Bisher wurden zur Bekämpfung die Raupennester vom Baum entfernt und vernichtet. Erstmals soll nun im Rahmen eines Versuchs die biologische Bekämpfung mit Nematoden (Fadenwürmer, die seit vielen Jahren erfolgreich gegen Schädlinge eingesetzt werden) getestet werden. EPS sind ausschließlich an Eichen zu finden. Die Raupen ziehen nachts in einer Art Prozession von ihrem Nest am Baumstamm, an Astgabelungen oder der Baumkrone zu den Fressstellen.

Seit Mitte der 1990er Jahre ist der EPS in Süddeutschland zuhause. Von dort wanderte er weiter in den Norden. 2011 ist er erstmals in Hamburg und Schleswig-Holstein aufgetreten. Ein großräumiger Befall ist bisher ausgeblieben. Viele vereinzelte Standorte wurden aber seit 2011 in Hamburg registriert und geräumt. Jetzt wird erstmals in Hamburg die umweltverträgliche und kostengünstige Bekämpfung mit Nützlingen getestet. Heute Abend sollen 10 Bäume am Standort Wiesendamm / Ecke Borgweg mit einer Spritzflüssigkeit, die Nematoden enthält besprüht werden. Um ein schnelles Trocknen der Flüssigkeit zu verhindern, muss das Besprühen abends bzw. nachts stattfinden. Eine zweite Behandlung erfolgt ein bis zwei Wochen später. Die Ergebnisse des Versuches zeigen sich gegen Ende Mai. Er wird durchgeführt vom Pflanzenschutzamt Hamburg (Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation) in Zusammenarbeit mit der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. (Pressemeldung vom 29.04.2014)

Quelle: Senat der Hansestadt Hamburg | Foto: Senat der Hansestadt Hamburg
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