Wirtschaft

DIW: Belebung der Weltkonjunktur und anziehende Inlandsnachfrage stützen Wachstum in Deutschland

31.07.2012

DIW Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.Berlin: Die Turbulenzen im Euroraum bleiben eine Belastung für das Wachstum in Deutschland. Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zeigt ein schwaches Plus beim Bruttoinlandsprodukt von 0,3 Prozent für das dritte Vierteljahr an, nach voraussichtlich 0,2 Prozent im zweiten Quartal. „Deutschland kann sich nicht von der schwachen Entwicklung der Eurozone abkoppeln“, so DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner. „Aber eine allmähliche Belebung der Weltkonjunktur und vor allem eine anziehende Inlandsnachfrage stützen das Wachstum in Deutschland.“
 
Die exportabhängige Industrie dürfte die Verwerfungen in den Krisenländern deutlich zu spüren bekommen. „Im verarbeitenden Gewerbe wird die Wertschöpfung im Sommerhalbjahr wohl merklich sinken“, so DIW-Deutschlandexperte Simon Junker. „Darauf dürften die Industrie und vor allem die Unternehmensdienstleister vorübergehend mit Entlassungen reagieren, und auch bei den Investitionen werden sich die Unternehmen zunächst spürbar zurückhalten.“ Dafür spricht die zuletzt deutlich eingebrochene Stimmung in den Unternehmen.
 
Insgesamt bleibt die Lage auf dem Arbeitsmarkt aber wohl robust. Denn der Rückgang der Beschäftigung ist nur vorübergehend, und er bleibt auf die exportabhängigen Bereiche beschränkt. Zudem dürften die anziehenden Löhne die Konsumausgaben der Haushalte anschieben. Dies stützt das Wachstum in Deutschland, die steigende Importnachfrage fördert aber auch das Wachstum in den übrigen Ländern der Eurozone.
 
Die DIW-Konjunkturexperten erwarten, dass sich die Weltwirtschaft im späteren Verlauf wieder leicht beleben wird. Davon profitieren die deutschen Exporteure überdurchschnittlich, und eine anziehende Auslandsnachfrage wird die Unternehmen zudem veranlassen, die günstigen Finanzierungsbedingungen verstärkt für Erweiterungsinvestitionen zu nutzen. (Pressemeldung vom 26.07.2012)
Quelle: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin) | Foto: DIW
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