Wirtschaft

Deutschland Herbstgutachten der Bundesregierung

13.10.2022

In ihrer jüngsten Prognose geht die Bundesregierung für das aktuelle Jahr von einem Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent aus. Im Jahr 2023 wird die Wirtschaft voraussichtlich um 0,4 Prozent schrumpfen.

BundesregierungBerlin: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat heute die Herbstprojektion der Bundesregierung vorgestellt und damit einen Ausblick gegeben, wie sich die Volkswirtschaft entwickeln wird. Demnach wächst die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr nur um 1,4 Prozent. Im nächsten Jahr schrumpft sie sogar um 0,4 Prozent. Im Jahr 2024 wird sich die Wirtschaft voraussichtlich wieder erholen und auf den Wachstumspfad zurückkehren.  

In der Frühjahrsprojektion hatte die Bundesregierung noch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 2,2 Prozent in diesem Jahr und um 2,5 Prozent im nächsten Jahr gerechnet. Hauptgrund für die Abwärtskorrektur: Russland hat seine Gaslieferungen gestoppt. Das führte zu einem massiven Anstieg der Energiepreise, die vor allem die Industrieproduktion hart treffen.

„Es sind ernste Zeiten und die Zahlen der Herbstprojektion belegen das. Wir erleben derzeit eine schwere Energiekrise, die sich immer mehr zu einer Wirtschafts- und Sozialkrise auswächst. Auslöser dieser Krise ist der Angriff Putins auf die Ukraine. Die Antwort darauf kann nur Entschlossenheit sein. Die EU wie auch unsere internationalen Partner haben mit klaren Sanktionen geantwortet und das ist weiter die richtige und notwendige Antwort“, so Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.

Trotz dieser Herausforderungen geht die Bundesregierung davon aus, dass der Arbeitsmarkt robust bleibt. Die Erwerbstätigkeit wird weiter steigen. Wo es nötig ist, wird das Kurzarbeitergeld als Instrument wirken, um Arbeitsplätze zu erhalten.

Abwehrschirm gegen hohe Preise

Das Niveau der Verbraucherpreise bleibt hoch. Die Bundesregierung geht von einer Inflationsrate von acht Prozent in diesem und sieben Prozent im nächsten Jahr aus. Die Preisentwicklung stellt Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen. Deshalb hat die Bundesregierung einen umfassenden Abwehrschirm beschlossen, um die steigenden Energiekosten und deren Folgen abzufedern. Von der geplanten Gaspreisbremse soll ein preisdämpfender Effekt ausgehen. Sonst würde die Inflationsrate vor allem im kommenden Jahr deutlich höher ausfallen. Der Abwehrschirm ergänzt die zuvor beschlossenen umfassenden Maßnahmen zur Entlastung von Bürgerinnen und Bürgern.

Pressemeldung vom 12.10.2022) Anbieter: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz:

Deutschland Herbstgutachten der Bundesregierung

Grafik: Bundesregierung

Bundesregierung legt Herbstprojektion vor

Habeck: „Brauchen zweifachen Ansatz um die Krise zu überwinden: Akute Krisenhilfe und massive Investitionen in Klimaneutralität und die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft“

Bundesminister Robert Habeck hat am 12. Oktober 2022 die Herbstprojektion der Bundesregierung vorgelegt. In Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine wächst die deutsche Volkswirtschaft im laufenden Jahr demnach nur noch um 1,4 % und schrumpft im nächsten Jahr sogar um 0,4 %. Zentraler Grund für die Abwärtskorrektur gegenüber der Frühjahrsprojektion ist der Stopp russischer Gaslieferungen. Dadurch befinden sich die Energiepreise weiterhin auf einem sehr hohen Niveau ̧ Die hohen Preise bremsen die Industrieproduktion – vor allem in energieintensiven Bereichen. Der Kaufkraftverlust hinterlässt auch Spuren im preisbereinigten privaten Konsum, der im nächsten Jahr rückläufig sein dürfte.

Die Verbraucherpreise bleiben dementsprechend auf einem hohen Niveau. Allerdings dürfte die geplante Gaspreisbremse den Preisanstieg dämpfen. Die Bundesregierung prognostiziert eine Inflationsrate von 8,0 % im Jahr 2022 und 7,0 % im Jahr 2023. Ohne den preisdämpfenden Effekt der Gaspreisbremse würde die Inflationsrate vor allem im Jahr 2023 nochmals deutlich höher ausfallen.

Dazu Bundesminister Robert Habeck: „Es sind ernste Zeiten und die Zahlen der Herbstprojektion belegen das. Wir erleben derzeit eine schwere Energiekrise, die sich immer mehr zu einer Wirtschafts- und Sozialkrise auswächst. Auslöser dieser Krise der Angriff Putins auf die Ukraine. Die Antwort darauf kann nur Entschlossenheit sein. Die EU wie auch unsere internationalen Partner haben mit klaren Sanktionen geantwortet und das ist weiter die richtige und notwendige Antwort.“

„Wir haben uns über Jahrzehnte in Abhängigkeiten und Erpressbarkeit begeben. Wir sind auf einem sehr guten Weg, uns aus der Klammer russischer Energieimporte zu lösen“, so Habeck weiter. „Und natürlich brauchen wir die ganze Finanzkraft dieses Staates, um die Substanz unserer Wirtschaft und Arbeitsplätze zu erhalten. Die Bundesregierung spannt daher einen Abwehrschirm von 200 Milliarden Euro bis 2024 auf. Sie wird in einem nächsten Schritt die Vorschläge der Expertenkommission für eine Gaspreisebremse ebenso wie die Strompreisbremse schnell umsetzen. Energie muss für die Verbraucherinnen und Verbraucher bezahlbar bleiben. Zugleich setzten wir alles daran, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Dabei sind wir gut vorangekommen. Die Gasspeicher sind mit 94,67 Prozent sehr gut gefüllt. Wir stampfen in Rekordtempo eine eigene Infrastruktur für Flüssiggas aus dem Boden, die nötigen Gaslieferungen sind gesichert. Wir erhöhen die Kapazitäten aus Kohle und Erneuerbaren Energien, wir bekommen mehr Gas aus Nachbarländern. Wir haben gut vorgesorgt und stärken das jeden Tag. Dennoch ist Gas ein knappes Gut und wir brauchen einen sparsamen Umgang damit, um gut durch den Winter zu kommen.“

Habeck betonte weiter: „Gerade in dieser Lage ist es aber wichtig, über die Not des Tages hinauszublicken. Wir müssen uns neben akuter Krisenhilfe mit Wucht aus dieser Krise heraus investieren und den Weg zur Klimaneutralität konsequent beschreiten. Nur so sichern wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft. Der Inflation Reduction Act der USA sollte Europa Ansporn sein für ein europäisches Investitionsprogramm zu Transformation und Klimaneutralität. Das heißt aber nicht nur Geld, sondern vor allem das Angehen struktureller Reformen, allen voran die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren national wie auch europäisch.“

Die Eckwerte der Herbstprojektion finden Sie hier.

Gesamtwirtschaftliches Produktionspotenzial und Konjunkturkomponenten - Datengrundlagen und Ergebnisse der Schätzungen der Bundesregierung (Stand: Herbstprojektion der Bundesregierung vom 12. Oktober 2022) - Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Stand: Herbstprojektion der Bundesregierung Bundesministerium der Finanzen

(Pressemeldung vom 12.10.2022) Anbieter: Bundesregierung
(Pressemeldung vom 12.10.2022) Anbieter: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

(Pressemeldung vom 13.10.2022)
Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung | Foto: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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