DAKOSY und dbh digitalisieren Freistellungsprozess für „German Ports“
30.08.2021
Hamburg | Bremen: Eine gemeinsame deutsche Lösung für den digitalisierten Freistellungsprozess von Importcontainern entwickeln die auf Port Community Systeme spezialisierten Dienstleister DAKOSY AG, Hamburg, und dbh Logistics IT AG, Bremen. Noch dieses Jahr sollen erste Reedereien und Spediteure an die Plattform angeschlossen werden, die künftig unter dem Label „German Ports“ vermarktet wird.
DAKOSY und dbh haben die Voraussetzungen geschaffen, um den Freistellungsprozess für Importcontainer in den deutschen Seehäfen Hamburg, Bremerhaven, Bremen und Wilhelmshaven zu standardisieren und digitalisieren. Sowohl prozessseitig als auch technologisch stehen den Beteiligten verschiedene Möglichkeiten offen, die Anwendung für den Freistellungsprozess zu nutzen.
So stellen DAKOSY und dbh den Anwendern erstmals die Blockchain-Technologie zur Verfügung. Die Eignung und Praxistauglichkeit der Blockchain für den Freistellungsprozess wurde bereits im Rahmen des IHATEC-Forschungsprojekts ROboB bestätigt. Ein weiterer Auslöser für die schnelle Umsetzung dieses Projekts ist das aktuell hohe Interesse der Carrier, den Freistellungsprozess zu digitalisieren.
Der Einstieg in den neuen Prozess ist für Carrier, Speditionen, Transporteure und Terminals gleichermaßen einfach. DAKOSY-Prokurist Dirk Gladiator berichtet: „Unsere Lösung für den digitalisierten Freistellungsprozess basiert auf existierenden Plattformen und Prozessen, die von den Beteiligten in den deutschen Seehäfen bereits umfassend genutzt werden.“ Die Anwendung wird sowohl im Hamburger als auch im Bremischen Port Community System zur Verfügung stehen. In Hamburg wird dies im Rahmen der Import Message Platform (IMP) geschehen, in den Bremischen Häfen und Wilhelmshaven innerhalb der Business Integration Platform (BIP).
„Parallel zu den bewährten Plattformen IMP und BIP bauen wir das Rahmenwerk für die Blockchain auf, um diese im nächsten Schritt als hybride Alternative zur Verfügung zu stellen. Die Testphase ist in Vorbereitung“, umreißt Holger Hübner, Bereichsleiter Port Solutions von dbh das Konzept und versichert, „die digitalisierte Freistellung erfüllt alle Anforderungen an die Sicherheit und Überprüfbarkeit der Identitäten.“
Bislang wird die Freistellung in der Regel nicht digital kommuniziert, sondern auf klassischen Wegen über Fax, E-Mail oder Telefon zwischen den Beteiligten verteilt. „Der manuelle Prozess verursacht bei allen Beteiligten einen hohen Aufwand, da die Akteure für jeden einzelnen Container bilateral in den Dialog treten müssen, um Berechtigungen und Leercontainerrückgaben zu organisieren“, erklären Hübner und Gladiator übereinstimmend.
Mit der Nutzung der bereits etablierten Plattformen IMP und BIP sowie der optionalen Erweiterung um die Blockchain sind jetzt die hohen Anforderungen an die Zugriffsberechtigungen und gesicherte IT-Prozesse gelöst. Bei der Freistellung handelt es sich um einen sensiblen Vorgang, da die Freistellreferenz den Inhaber zur Herausgabe des Containers mit oft beachtlichen Warenwerten berechtigt.
Hintergrundinformation Freistellungsprozess
Grundsätzlich berechtigt eine zwischen den beteiligten Parteien ausgetauschte Freistellung bzw. Freistellreferenz zur Abholung der Ware am Containerterminal. Der Prozess wird mit der Freistellungsanfrage des Spediteurs an den Reeder gestartet. Die Reederei stellt einen Container frei, sobald die entsprechenden Rechnungen für den Transport gezahlt wurden und sendet dem Spediteur als seinem Kunden die sogenannte Freistellreferenz, die zur Abholung der Ware berechtigt. Der Spediteur beauftragt seinen Dienstleister (z.B. ein Fuhrunternehmen oder Bahn-Operateur) mit der Abholung eines Containers vom Terminal. Hierzu gibt er das Recht zur Abholung in Form der Freistellungsreferenz an den Dienstleister weiter. Der Dienstleister muss sich am Terminal mit der Referenz ausweisen, um den Container in Empfang zu nehmen und diesen zum Zielort zu fahren. Das Terminal erhält die Freistellungsreferenz direkt von der Reederei und prüft, ob diese bei Abholung der Ware mit der vom Fahrer vorgelegten Referenz übereinstimmt.
Foto: Digitalisierung unter Einhaltung hoher Sicherheitsanforderungen: Bei der Freistellung handelt es sich um einen sensiblen Vorgang, da die Freistellreferenz den Inhaber zur Herausgabe des Containers mit oft beachtlichen Warenwerten berechtigt. Bildquelle: DAKOSY, © HHLA
Seit Gründung 1973 in Bremen hat sich dbh zu einem der führenden IT-Unternehmen für Software, Beratung und Lösungen in den Bereichen Hafenwirtschaft, Zoll und Außenhandel, Compliance, Transportmanagement, SAP und Managed IT Services entwickelt. dbh ist Entwickler und Betreiber der Port Community Systeme (PCS) in den Bremischen Häfen und in Wilhelmshaven und stellt damit eine neutrale und offene elektronische Plattform bereit, die den intelligenten und sicheren Informationsaustausch zwischen öffentlichen und privaten Institutionen im Hafen ermöglicht.
Als eines der führenden Softwarehäuser für die Logistik bietet DAKOSY seit nahezu 40 Jahren digitale Lösungen für die internationale Speditions- und Zollabwicklung sowie das Supply Chain Management an. Darüber hinaus betreibt DAKOSY das Port Community System (PCS) für den Hamburger Hafen und das Cargo Community System (FAIR@Link) für die Flughäfen Frankfurt und Hamburg. Alle in die Export- und Importprozesse involvierten Unternehmen und Behörden können durch die Nutzung der digitalen Plattformen ihre Transportprozesse schnell und automatisiert abwickeln.

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