Wirtschaft

Bomin Linde LNG GmbH & Co. KG: Terminal für LNG im Hamburger Hafen

26.10.2012

Mabanaft GmbH & Co. KG Hamburg: Startschuss für die Bomin Linde LNG GmbH & Co. KG: Erstes Projekt ist die Errichtung eines Terminals für flüssiges Erdgas im Hamburger Hafen zur Betankung von Schiffen mit dem saubereren Treibstoff. Vorausgegangen ist der erfolgreiche Abschluss einer Machbarkeitsstudie der Hamburg Port Authority und der Linde Group.
 
Unmittelbar nach ihrer Gründung konzentriert sich die Bomin Linde LNG GmbH & Co. KG auf die Umsetzung erster Projekte zum Aufbau einer Lager- und Betankungsinfrastruktur für verflüssigtes Erdgas („Liquefied Natural Gas“, kurz „LNG“) in europäischen Häfen. Konkreter erster Schritt des Gemeinschaftsunternehmens der Linde Group und Bomin, einem Tochterunternehmen der Marquard & Bahls AG, ist der Aufbau eines Terminals zur Betankung von Schiffen mit LNG im Hamburger Hafen. Auf dem Gelände des im Hafen gelegenen Terminals der Marquard & Bahls Tochter Oiltanking werden bereits Wege zur Umsetzung eines so genannten „small scale“-LNG-Terminals unter genehmigungsrechtlichen Gesichtspunkten geprüft.
 
LNG hat als Schiffskraftstoff aufgrund wirtschaftlicher und umweltpolitischer Entwicklungen eine viel versprechende Zukunft. Ab 2015 werden die Grenzwerte für Schwefelemissionen für die Schifffahrt in der Nord- und Ostsee deutlich gesenkt. Auf der einen Seite bietet LNG Reedern und Schiffseigentümern die Möglichkeit, nachhaltig die neuen Emissionswerte zu erfüllen und gleichzeitig die Betriebskosten der Schiffe zu reduzieren. Auf der anderen Seite ergibt sich für den Hamburger Hafen die Möglichkeit, eine Vorreiterrolle bei der Einführung von LNG als alternativen Schiffstreibstoff in Europa einzunehmen.
 
Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch: „Die Schifffahrt ist, gemessen an den Emissionen je Tonnenkilometer, sehr umweltfreundlich. Doch die Anforderungen an den Umweltschutz steigen auch hier. Grenzwerte für den Schwefelgehalt im Treibstoff werden weltweit sinken. Das Bomin-Linde-Joint Venture ist ein Glücksfall für unseren Hafen. Damit wird ein deutliches Zeichen gesetzt, dass wir es in Hamburg mit dem Thema Nachhaltigkeit ernst meinen.“
 
Die Hamburg Port Authority (HPA) hat diese Chance frühzeitig erkannt und als ersten Schritt gemeinsam mit der Linde Goup eine Machbarkeitsstudie zur Errichtung einer LNG-Infrastruktur im Hamburger Hafen erfolgreich durchgeführt.
 
„Der Hamburger Hafen hat es sich zur Aufgabe gemacht, Wirtschaft und Umweltschutz in Einklang zu bringen. Der Einsatz von LNG als Schiffskraftstoff ist hier ein wichtiger Schritt“, sagt HPA-Geschäftsführer Jens Meier.
 
Die HPA trägt aber nicht nur dazu bei, die nötigen Voraussetzungen zu schaffen, sondern möchte auch einer der ersten LNG-Nutzer werden: Für das Jahr 2014 plant die HPA ein Peil- und Messboot mit LNG-Technologie in Betrieb zu nehmen.
 
Bomin Linde LNG sieht in diesem Projekt einen wesentlichen Schritt für den raschen Ausbau einer LNG-Infrastruktur in vielen europäischen Häfen. „Es gilt, das Henne-Ei-Problem bei der Einführung eines neuen Treibstoffs für die Schifffahrt in Europa zu lösen. Mit einem zuverlässigen Partner für die Bereitstellung von LNG als Treibstoff in strategisch wichtigen Häfen wird der Bau von Schiffen mit LNG-Antrieb deutlichen Aufwind erfahren. LNG ist die mit Abstand umweltfreundlichste und wirtschaftlich sinnvollste Variante, die neuen Schwefel- und Stickstoffemissionsgrenzen einzuhalten“, sagt Mahinde Abeynaike, für den Infrastrukturaufbau und Finanzen verantwortlicher Geschäftsführer der Bomin Linde LNG GmbH & Co. KG. „Das Interesse an LNG im Markt ist sehr groß. Neben den technischen Vorzügen von LNG ist der zu erwartende steigende Preisunterschied zwischen teurem Öl und günstigerem Gas ein wichtiger Aspekt. Auch spielt das ökologische Verantwortungsbewusstsein in der Schifffahrtsindustrie und bei deren Kunden eine immer größere Rolle“, ergänzt Geschäftsführer Ruben Benders, verantwortlich für Vertrieb und LNG-Beschaffung.
 
Experten erwarten, dass sich LNG zu einem bedeutenden Treibstoff u.a. im Bereich der Schifffahrt entwickelt. Laut einer Studie der dänischen Seeschifffahrtsbehörde (Danish Maritime Authority) wird das Bedarfspotenzial allein für den maritimen Sektor in Nordsee, Ostsee und Ärmelkanal im Jahr 2020 auf rund vier Millionen Tonnen LNG geschätzt.
 
Bomin Linde LNG GmbH & Co. KG mit Sitz in Hamburg ist ein Anbieter von flüssigem Erdgas als Antriebsstoff für die Schifffahrt. Als Gemeinschaftsunternehmen der Linde AG und Bomin, einem Tochterunternehmen der Marquard & Bahls AG, kann Bomin Linde LNG auf ein breites Kompetenzspektrum von Kältetechnik, Logistik und Betankungsexpertise zurückgreifen. Die erklärte Strategie von Bomin Linde LNG ist die Abdeckung der LNG-Wertschöpfungskette von Einkauf und Transport über die Lagerung bis hin zu Vertrieb und Betankung von Schiffen mit LNG in strategisch bedeutsamen Häfen.
 
Die Hamburg Port Authority (HPA) betreibt seit 2005 ein zukunftsorientiertes Hafenmanagement aus einer Hand. Als Anstalt öffentlichen Rechts ist die HPA verantwortlich für die effiziente, Ressourcen schonende und nachhaltige Vorbereitung und Durchführung von Infrastrukturmaßnahmen im Hafen. Die HPA ist Ansprechpartner für alle Fragen der wasser- und landseitigen Infrastruktur, der Sicherheit des Schiffsverkehrs, der Hafenbahnanlagen, des Immobilienmanagements und der wirtschaftlichen Bedingungen im Hafen. Dazu stellt die HPA die erforderlichen Flächen bereit und übernimmt alle hoheitlichen Aufgaben und hafenwirtschaftlichen Dienstleistungen. www.hamburg-port-authority.de (Pressemeldung vom 25.10.2012)
Quelle: Marquard & Bahls AG, Bomin Linde LNG GmbH & Co. KG | Foto: Marquard & Bahls AG
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