Blitzumfrage zu extrem steigende Energiepreise
07.09.2022
Zu den Ergebnissen des Koalitionsausschusses sagt BDI-Präsident Siegfried Russwurm: „Erhebliche Mängel und Lücken im Entlastungspaket“.
Berlin: „Angesichts dramatisch steigender Energie- und Rohstoffkosten, angespannter Lieferketten und Fachkräftemangel stehen Unternehmen am Standort vor – teilweise existenziellen – Herausforderungen. Selten war die Unsicherheit so groß. In der aktuellen BDI-Blitzumfrage geben knapp 600 mittelständische Unternehmen verschiedener Größen, Regionen und industrieller Branchen Einblicke in ihre Situation, ihre Planungen und Bewertungen.
Das dritte Entlastungspaket hilft den Unternehmen zu wenig. Die Bundesregierung muss schleunigst ein Entlastungsprogramm für die Wirtschaft auf den Weg bringen.
Zu einer BDI-Blitzumfrage zum Lagebild im industriellen Mittelstand sagt BDI-Präsident Siegfried Russwurm: „Extrem steigende Energiepreise stellen Industrie vor fundamentale Probleme.“
- „Das dritte Entlastungspaket hilft den Unternehmen zu wenig. Die Bundesregierung muss schleunigst ein Entlastungsprogramm für die Wirtschaft auf den Weg bringen. Unsere Umfrage zeigt, dass die extrem steigenden Energiepreise die Industrie vor fundamentale Probleme stellen. Die Politik muss jetzt aktiv werden, um Insolvenzen und weitere wirtschaftliche und soziale Verwerfungen zu verhindern.
- Jede Kilowattstunde zählt. Dass erst zwei Kohlekraftwerke zurück ans Netz gehen konnten, ist absolut unbefriedigend. Die Bundesregierung muss für eine schnelle Rückkehr von Kraftwerken sorgen, indem sie die Lagerverpflichtungen für die Steinkohlebetreiber zurücknimmt. Auch die Braunkohlekraftwerke müssen schleunigst wieder Strom produzieren.
- Dass die Regierung in der größten Energiekrise in der Geschichte der Bundesrepublik auf den Strom aus Kernkraftwerken verzichtet, ist schlecht für Energieversorgung und Energiepreise. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine ist mehr als ein halbes Jahr vergangen. Zeit genug, den Weiterbetrieb der Kernkraftwerke zu organisieren und ein klares Signal für Laufzeitverlängerungen abzugeben. Die angedachte Einsatzreserve ab 2023 ist nur ein Mini-Schritt. Eine Reserve über wenige Monate hilft nicht, die hohen Preise zu drücken, und greift zu kurz.
- Zur Abfederung der Preissteigerungen sollte die Bundesregierung die Stromnetzentgelte kofinanzieren. Die Stromnetzentgelte werden stark steigen und mit einer staatlichen Kofinanzierung lässt sich ohne starke Markteingriffe entgegenwirken. Auch die Verlängerung des Spitzenausgleichs für die energieintensiven Unternehmen muss schleunigst umgesetzt werden.
- Die Reduktion der Mehrwertsteuer auf den Gasverbrauch geht an den mit ausufernden Energiekosten kämpfenden Unternehmen vorbei. Die Bundesregierung muss bei den Entlastungen die Unternehmen stärker berücksichtigen.
- Jeder staatliche Eingriff in den Strommarkt muss zwingend europäisch abgestimmt sein. Deutschland ist keine Insel, sondern zentraler Bestandteil eines europäischen Strommarkts. Ein nationaler Alleingang schafft nur noch mehr Probleme. Die Abstimmung mit den europäischen Partnern muss schnell gehen und darf kein Grund für weitere Verzögerungen sein.“
Zur Umfrage gelangen Sie hier. Zentrale Ergebnisse lauten: - Mehr als 90 Prozent der Unternehmen sehen in den gestiegenen Preisen für Energie und Rohstoffe eine starke (58 Prozent) oder existenzielle Herausforderung (34 Prozent). Noch im Februar 2022 bewerteten „nur“ 23 Prozent die Herausforderung als existenziell.
- Lieferschwierigkeiten und -verzögerungen sind für rund drei Viertel der Unternehmen eine starke (71 Prozent) oder existenzielle (sechs Prozent) Herausforderung.
Die Preisentwicklung zwingt rund 40 Prozent der Unternehmen, Investitionen in die ökologische und digitale Transformation zurückzustellen. - Mittelfristig planen 28 Prozent der Unternehmen einen Brennstoffträgerwechsel, um unabhängiger von Gas zu sein. Mehr als ein Drittel der Unternehmen (37 Prozent) können derzeit keinen Brennstoffträgerwechsel vornehmen, sie bleiben (vorerst) auf Erdgas angewiesen. Jedes zehnte Unternehmen sieht sich aktuell gezwungen, die Energieversorgung von Gas auf Öl umzustellen.
- Fast jedes zehnte Unternehmen hat die Produktion in Deutschland derzeit gedrosselt oder unterbrochen. Weiterhin denkt fast jedes vierte Unternehmen darüber nach oder ist bereits dabei, Unternehmensanteile / Teile der Produktion und Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern.
- Wer Unternehmen durch die Krise helfen und zugleich die Standortqualität stärken will, sollte die Energiekosten begrenzen, Bürokratie spürbar abbauen und dem Fachkräftemangel begegnen. Das Fehlen von Fachkräften und unnötige beziehungsweise komplexe administrative Vorgaben im Inland behindern auch die Zusammenarbeit im Wertschöpfungsverbund (eher) stark, beklagen 78 bzw. 61 Prozent der Unternehmen.
Umfrage: Lagebild im industriellen Mittelstand
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. | Lobbyregisternummer R000534

Melden Sie sich zum Newsletter an und wir informieren Sie aktuell über neue Meldungen auf nordic market.

Meyer Gruppe gründet Meyer Wismar
17.11.2022 Meyer Gruppe baut Kreuzfahrtschiff für Disney Cruise Line mit Methanol-Antrieb
Foto: Meyer Werft GmbH & Co. KG © Hero Concept Painting FINAL

Disney kauft Global 1 - das weltgrößte Kreuzfahrtschiff
17.11.2022 Mecklenburg-Vorpommern: Kreuzfahrtreederei Disney kauft Global 1 - das weltgrößte Kreuzfahrtschiff

Marktforschungsstudie Energieversorgung: Marktforschung im Netzgebiet der WEMAG
24.10.2022 Marktforschungsstudie Energieversorgung: Kundenwünsche besser verstehen - Marktforschung im Netzgebiet der WEMAG

Tierisch lustig oder tierisch leidvoll - Haustiere in sozialen Netzwerken
24.10.2022 Auftaktveranstaltung für ein Projekt zum Umgang mit Haustieren in sozialen Netzwerken - Tierisch lustig oder tierisch leidvoll.

TADANO AC 3.060-1
„STARKER KRAN“: POLITA SOLLEVAMENTI STELLT TADANO AC 3.060-1 IN DIENST
14.04.2022 Uns haben vor allem die größte Reichweite aller Krane seiner Leistungsklasse in Kombination mit seiner beachtlichen Hubstärke von bis zu 60 Tonnen auf Anhieb überzeugt.

Symrise Hautpflege-Inhaltsstoff SymFerment®
Symrise und Probi entwickeln nachhaltigen Hautpflege-Inhaltsstoff SymFerment®
12.04.2022 Symrise und Biotech-Unternehmen Probi entwickeln nachhaltigen Hautpflege-Inhaltsstoff SymFerment®
Foto: Symrise AG