Biokraftstoffverbände: Deutlich mehr Super E10 im Tank
06.04.2022
Marktdaten Bioethanol 2021: Bioethanolproduktion leicht gestiegen │ Deutlich mehr Super E10 im Tank
Berlin: Der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) hat die Marktdaten 2021 für die Produktion und den Verbrauch von zertifiziert nachhaltigem Bioethanol in Deutschland veröffentlicht. Die heimische Bioethanolherstellung betrug im Jahr 2021 mehr als 700.000 Tonnen, womit sich die Produktion im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht hat. Stark gestiegen ist die Nachfrage nach Super E10.
In einem sich 2021 wieder belebenden Kraftstoffmarkt, in dem mit 16,5 Mio. Tonnen etwa 1,6 Prozent mehr Benzin abgesetzt wurde als im Vorjahr (2020: 16,3 Mio.Tonnen), steigerte sich der Verbrauch von Bioethanol spürbar. Die den Benzinsorten Super E10, Super Plus und Super (E5) beigemischte Menge Ethanol und des aus Ethanol hergestellten Kraftstoffadditivs Ethyl-tertiär-butylether (ETBE) erhöhte sich im Jahr 2021 um 4,5 Prozent auf knapp 1,15 Mio. Tonnen und erreichte damit wieder das Niveau des Jahres 2019 (2020: 1,10 Mio. Tonnen). Zur ETBE-Erzeugung wurden über 157.000 Tonnen Bioethanol verwendet und damit 25,1 Prozent mehr als im Jahr 2020 (knapp 126.000 Tonnen). Die Beimischung von Bioethanol zu Benzin erhöhte sich um knapp 2 Prozent auf über 990.000 Tonnen (2020: knapp 972.000 Tonnen). Der Bioethanolanteil im Benzinmarkt stieg im vergangenen Jahr auf 6,6 Vol.-Prozent an (2020: 6,4 Vol.-Prozent).
Auch der Marktanteil der Benzinsorte Super E10 am Benzinabsatz erhöhte sich im vergangenen Jahr deutlich auf 17,1 Prozent (2020: 13,9 Prozent). Die absolute Absatzmenge von Super E10 stieg im Jahr 2021 um 25 Prozent und betrug 2,8 Mio. Tonnen. Im Vorjahr waren es 2,3 Mio. Tonnen. Super (E5) erreichte mit 12,8 Mio. Tonnen in 2021 einen Marktanteil von 77,3 Prozent. Im Vorjahr entsprachen die abgesetzten 13,1 Mio. Tonnen Super (E5) einem Marktanteil von 80,7 Prozent. Super Plus erreichte einen etwas höheren Marktanteil von 5,6 Prozent (2020: 5,4 Prozent).
Die deutsche Produktion von Bioethanol stieg im zurückliegenden Jahr leicht um 0,6 Prozent auf über 700.000 Tonnen (2020: 697.000 Tonnen).
Die Herstellung von Bioethanol auf Grundlage von Zuckerrübenstoffen erhöhte sich im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr deutlich um 12,4 Prozent, während die Bioethanolherstellung aus Futtergetreide leicht um 1,6 Prozent sank. Insgesamt wurden im Jahr 2021 in den deutschen Bioraffinerien 1,3 Mio. Tonnen Zuckerrüben und 2,4 Mio. Tonnen Futtergetreide zu Bioethanol und zusätzlich zu zahlreichen Koppelprodukten wie vor allem gentechnikfreie Proteinfuttermittel, biogenes CO2 oder organische Düngemittel und Biogas verarbeitet. Heimisches Bioethanol wird als nachhaltiger und nicht fossiler Grundstoff auch in der chemischen und pharmazeutischen Industrie verwendet, beispielsweise zur Herstellung von Desinfektionsmitteln oder Kosmetika. Lebensmittel- und Getränkewirtschaft sind ebenfalls wichtige Abnehmer der Bioethanolproduzenten.
Die in den nächsten Jahren stufenweise ansteigende Treibhausgasminderungs-Quote von derzeit 7,0 auf 25,0 Prozent im Jahr 2030 wird für mehr erneuerbare Kraftstoffmengen im Straßenverkehr sorgen. Kurzfristig überlagern aber die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die globalen Rohstoffmärkte diese Einschätzung.
Der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) vertritt branchenübergreifend die Interessen seiner Mitgliedsunternehmen und –verbände, deren Spektrum von der landwirtschaftlichen Produktion der Rohstoffe bis zur industriellen Erzeugung und Weiterverarbeitung von Bioethanol und aller Co-Produkte reicht. Zu den Co-Produkten zählen DDGS, CDS, biogene Kohlensäure, Gluten, Hefe, Biomethan und organischer Dünger. Für Kraftstoffanwendungen, für Getränke und Lebensmittel oder die chemische Industrie wird unterschiedlich klassifiziertes Bioethanol aus Futtergetreide, Zuckerrüben oder biogenen Abfall- und Reststoffen produziert. In Deutschland enthalten die derzeit an Tankstellen angebotenen Benzinsorten zwischen 5 % und 10 % zertifiziert nachhaltiges Bioethanol.

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