Wissenschaft

Biofouling - wachsende Teilnehmerzahl: Dritter Runder Tisch Biofouling stößt auf großes Interesse

25.09.2021

BSH Bundesamt für Seeschifffahrt und HydrographieHamburg | Rostock: „Unterwasserreinigung“ war das diesjährige Schwerpunktthema des dritten Runden Tischs Biofouling am 03.09.2021. Mehr als 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Behörden, Politik, Industrie, Klassifikationsgesellschaften und Forschung nahmen auf gemeinsame Einladung des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) und des Verbands Deutscher Reeder (VDR) virtuell teil. Im vergangenen Jahr hatten rund 40 Personen teilgenommen.

Neben Vorträgen über die internationalen Entwicklungen und Genehmigungsgrundlagen bot die Veranstaltung auch praktische Erfahrungsberichte und Details zu innovativen Reinigungstechniken. Das BSH stellte seine Beteiligung an dem EU Interreg Projekt COMPLETE PLUS vor, in dem die Beschäftigten aktuell eine Risikobewertung als Entscheidungsbasis für die Erlaubnisfähigkeit von Unterwasserreinigungen in der Ostseeregion entwickeln. Die anschließenden angeregten Diskussionen sollen, von BSH und VDR koordiniert, in Kleingruppen weitergeführt werden.

Die Schifffahrt nutzt zum Schutz von unter Wasser liegenden Oberflächen und zur Minimierung des Biofoulings häufig Antifoulingsysteme. Bei der Reinigung von Schiffsrümpfen und Nischenregionen auf diesen Antifoulingsystemen kann es zu einer Freisetzung von Bioziden, Partikeln und gebietsfremden aquatischen Organismen kommen. Deshalb ist die Unterwasserreinigung in vielen Ländern explizit oder de facto verboten. In Deutschland arbeiten die Norddeutschen Bundesländer an national einheitlichen Regelungen zur Erlaubnisfähigkeit der Unterwasserreinigung. Auf internationaler Ebene strebt die Internationale Seeschifffahrts-Organisation IMO eine abgestimmte Lösung an.

Biofouling ist der unerwünschte Bewuchs von Unterwasserstrukturen durch Mikroorganismen, Pflanzen, Algen und Tiere. Neben dem Ballastwasser von Schiffen ist Biofouling ein signifikanter Vektor zur Einschleppung und Verbreitung nicht-einheimischer Arten. Biofouling kann zu einer Einschleppung von invasiven Arten führen, die eine Gefahr für die menschliche Gesundheit, die Umwelt und die jeweiligen Ökosysteme darstellen, aber auch zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden.

Zur Verbreitung nicht-einheimischer Arten durch Biofouling hat das BSH gemeinsam mit der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) im Rahmen des Expertennetzwerks des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) Untersuchungen zum Bewuchs an Sportbooten durchgeführt. Es wurden 34 nicht-einheimische Arten gefunden, die 22,4 Prozent der Gesamtartenzahl ausmachten. Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

Der Runde Tisch Biofouling soll durch Austausch von Informationen, Techniken, Praktiken und Regularien im Bereich Biofouling Management Lösungen zur Verminderung der Einschleppung und Verbreitung invasiver Arten, des Eintrages von Bioziden sowie der Herabsetzung von CO2 und anderen Emissionen wissensbasiert unterstützen. Für weitere Informationen zu der Veranstaltung oder zum Biofouling stehen das BSH (biofouling@bsh.de) und der VDR (naegeli@reederverband.de) gern zur Verfügung.

Das BSH ist die zentrale maritime Behörde Deutschlands. An den beiden Dienstsitzen in Hamburg und Rostock sowie auf 5 Schiffen arbeiten rund 1.000 Beschäftigte aus über 100 Berufen. Im Mittelpunkt der Aufgaben stehen u.a. die Förderung, Sicherheit und Überwachung der Seeschifffahrt, Forschung und Erhebung langer Datenreihen im Bereich der Ozeanographie und Meereschemie, der Wasserstandsvorhersagedienst sowie die nautische Hydrographie, im Rahmen derer amtliche Seekarten erstellt werden. Ein in letzter Zeit stetig anwachsender Bereich ist die Zuständigkeit als Genehmigungs- und Überwachungsbehörde für Offshore-Windenergieanlagen. Als deutsche Flaggenstaatsverwaltung und Dienstleister für die maritime Wirtschaft unterstützt das BSH diese mit Genehmigungen, Haftungsbescheinigungen, Produktprüfungen, Zulassungen und Bereitstellung von Daten.

Um die Vereinbarkeit von Schutz und Nutzung der Meere kontinuierlich zu verbessern und das Wissen über die Meere kontinuierlich zu vertiefen, arbeitet das BSH in der maritimen anwendungsorientierten Forschung und an der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen. Untersuchungen und Bereitstellung von Daten zu Seegangsmessungen in Offshore-Windparks und sowie der Aufbau von Schallmessnetzen in Nord- und Ostsee und die Bereitstellung von Daten und technischen Informationen zu Impulsschall im Meer sind Beispiele dafür. Auch die Entwicklung von Technologien zur Messung von Schiffsemissionen in der Luft gehört dazu. Mit dem BSH Systemlabor Navigation und Kommunikation steht eine Testumgebung für komplexe Navigations- und Kommunikationssysteme zur Verfügung.

(Pressemeldung vom 24.09.2021)
Quelle: Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie | Foto: BSH
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