BDI: Steigende Energiekosten – deutsche Wirtschaft in Schieflage
16.09.2022
… über 90 Prozent der Unternehmen sehen in den gestiegenen Preisen eine starke oder existenzielle Herausforderung.
Berlin: Die schlechte Nachricht kam per Messengerdienst: Der russische Gasversorger Gazprom teilt Anfang September lapidar mit, dass die Pipeline Nord Stream 1 bis auf Weiteres geschlossen bleibt. Damit ist nun das Szenario eingetreten, was viele befürchtet haben – Wladimir Putin dreht Deutschland den Gashahn zu.
Viele Bürgerinnen und Bürger blicken mit Sorge auf den kommenden Winter und ihre kommenden Heiz- und Nebenkostenabrechnungen. In den sozialen Medien teilen viele Menschen bereits Briefe von ihren Energieversorgern, die ihre Preise verdrei-, vervier- oder sogar verfünffachen.
Die hohen Gaspreise treffen aber nicht nur Privathaushalte, sondern auch Unternehmen. Am niederländischen Gashandelspunkt TTF stieg der Preis für den Liefermonat Oktober zwischenzeitlich auf fast 350 Euro die Megawattstunde. Seit Wochen hält er sich jenseits der 200-Euro-Marke. Das entspricht mehr als einer Verzehnfachung des Preisdurchschnitts der letzten Dekade.
Ähnlich ist die Preisentwicklung beim Strom. Die Lieferung für das nächste Kalenderjahr kostete an der Leipziger Strombörse zwischenzeitlich fast 1000 Euro die Megawattstunde. Nun liegt der Preis bei gut 500 Euro pro Megawattstunde, was ebenfalls mehr als einer Verzehnfachung des Preisdurchschnitts der letzten Dekade entspricht.
Damit treffen die hohen Preise nicht nur die energieintensiven Betriebe, sondern die Industrie in ihrer ganzen Breite. Nun müssen Betriebe um ihre Existenz bangen, bei denen Energie bisher nur einen geringeren Teil der Gesamtkosten ausmachte. Das zeigt auch eine aktuelle BDI-Umfrage unter fast 600 Mittelständlern, wonach über 90 Prozent der Unternehmen in den gestiegenen Preisen eine starke oder existenzielle Herausforderung sehen.
Die Entlastungpakete, die die Bundesregierung beschließt, sind keine Antwort auf diese Herausforderungen, denn sie helfen vor allem Verbraucherinnen und Verbraucher. Der BDI erwartet, dass Unternehmen stärker entlastet werden. Die Bundesregierung muss jetzt aktiv werden, um Insolvenzen und weitere wirtschaftliche Verwerfungen per Soforthilfen zu verhindern. Gleichzeitig muss sie dafür sorgen, dass das Energieangebot am Markt erhöht wird. Es ist höchste Zeit, dass das Motto „Jede Kilowattstunde zählt“ auch gelebt wird.

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