31. Meeresumweltsymposium in Hamburg
23.05.2022
Hamburg: Regionale Zusammenarbeit im Ostseeraum, Meeresschutz und Klimaschutz, die UN Ozeandekade, Schifffahrt und Umwelt sowie der Spagat zwischen Klimaschutz und Schutz der Meeresumwelt im Rahmen des Ausbaus der Offshore-Windenergie waren wesentliche Themen des 31. Meeresumweltsymposium 2022.
Rund 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Hamburg und digital aus zahlreichen mit Fragen der Meere befassten Behörden, Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Verbänden, der interessierten Öffentlichkeit sowie der Medien diskutierten intensiv die Frage, wie der Schutz der Meere mit einer nachhaltigen Nutzung besser verbunden werden kann. Auch die Frage, wie die Sensibilität der Gesellschaft für den Schutz der Meere geschärft werden kann, war ein wichtiges Thema.
„Insgesamt haben Maßnahmen und Vorhaben zum Schutz der Meere international, aber vor allem auch auf der politischen Ebene deutlich an Fahrt aufgenommen,“ erklärte die Präsidentin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), Dr. Karin Kammann-Klippstein, anlässlich des interdisziplinären Symposiums. Der Ocean Summit im Februar in Brest, die Fortsetzung der Verhandlungen zu Biologischer Vielfalt des Meeres in Gebieten jenseits der nationalen Gerichtsbarkeit (Marine Biodiversity of Areas Beyond National Jurisdiction - BBNJ) nach zweijähriger Pause und die bevorstehende UN Ocean Conference im Juni in Lissabon seien nur einige deutliche Zeichen dafür. Stefan Tidow, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), betonte den hohen Stellenwert, den Meeresschutz zukünftig in der Politik Deutschlands habe. „Wir wollen“, so Tidow, „den Meeresschutz in Deutschland zukünftig stärken. Dazu braucht es einen übergreifenden und integrativen Ansatz, der das Schutzziel auch in den unterschiedlichen Fachpolitiken verankert. Dazu wird unsere Meeresstrategie beitragen“
Foto: Die Meere bilden gemeinsam einen Ozean Foto: Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie
Deutlich zeigten sich die Herausforderungen für den gleichzeitigen Schutz des Klimas und der Meere im Bereich des Ausbaus der Offshore-Windenergie. Das Ausbauziel von 70 GW aus Offshore-Windenergie macht nach übereinstimmender Auffassung der Teilnehmer deutlich, dass es mehr denn je wichtig sei, dass sich die unterschiedlichen Beteiligten als gleichberechtigte Diskussionsteilnehmer und Verbündete für beides, Klimaschutz und Naturschutz, verstünden.
Einig waren sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass eine wesentlich bessere Datenbasis als bisher benötigt werde, um die Meere, die Meeresumwelt und ihre Prozesse umfassender zu verstehen und ihren Schutz kontinuierlich zu verbessern. Dafür müsse die Erhebung von marinen Daten weiter verstärkt werden. Dies betreffe auch entlegene, weniger zugängliche Gebiete.
Beiträge dazu leisten „Ships of Opportunity“ wie das Expeditionsschiff DAGMAR AAEN des deutschen Polarforschers und Buchautors Arved Fuchs. Ausgerüstet mit hochpräziser Technologie erhebt das Schiff während seiner „Ocean Change“-Expeditionen meereskundliche Daten unter anderem im arktischen Meer. In seinem Bericht über Beobachtungen während der „Ocean Change“-Expeditionen betonte Arved Fuchs, dass Meeresumweltschutz nur dann erfolgreich sein könne, wenn die Menschen mitgenommen werden. „Wir müssen“, so forderte er, „in den Menschen eine Saite zum Klingen bringen, wenn wir über die Meere sprechen.“ Dann würde auch das Verständnis für die Bedeutung der Meere wachsen. Dafür ermöglicht er der allgemeinen Öffentlichkeit, über die Bereitstellung seiner Daten auf dem GEOMAR online-Portal BELUGA und durch Berichte von Bord an seinen Erlebnissen teilzuhaben.
Große Hoffnungen setzen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die „Dekade der Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung 2021 bis 2030“ (Ozeandekade) der Vereinten Nationen. Die durch die Zwischenstaatliche Ozeanographische Kommission der UNESCO (Intergovernmental Oceanographic Commission - IOC) koordinierte und von der UN-Generalversammlung ausgerufene Dekade hat u.a. das Ziel, das Wissen aus Forschung und Gesellschaft zusammenzubringen und zu nutzen, um die Nutzung der Meere nachhaltig zu gestalten und einen guten Zustand der Meere zu erhalten und zu verbessern. „Dieses Ziel kann dann erreicht werden, wenn die Gesellschaft in diesen Prozess eingebunden wird“, betonte der Ozeanograph und Klimaforscher Prof. Dr. Martin Visbeck, der Ko- Vorsitzende des deutschen Ozeandekaden–Komitees ist, dessen Aufgabe die Förderung der Ziele der Ozeandekade in Deutschland ist.
Zum Abschluss des Meeresumweltsymposiums 2022 wies Dr. Bernd Brügge, Vizepräsident des BSH, darauf hin, dass es viele ambitionierte, aber durchaus erfolgversprechende Pläne und Vorhaben gebe, die den Schutz der Meere durch eine konsequentere Ausrichtung der Nutzungen auf Nachhaltigkeit erhöhen würden. Es komme jetzt darauf an, diese auch umzusetzen und mit Leben zu füllen.
Das BSH organisierte das Symposium im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Es gilt als einzige so große und umfassende interdisziplinäre wissenschaftliche Veranstaltung in Deutschland, die sowohl Schutz als auch Nutzung der Meere adressiert.
Das BSH ist die zentrale maritime Behörde Deutschlands. An den beiden Dienstsitzen in Hamburg und Rostock sowie auf 5 Schiffen arbeiten rund 1.000 Beschäftigte aus über 100 Berufen. Im Mittelpunkt der Aufgaben stehen u.a. die Förderung, Sicherheit und Überwachung der Seeschifffahrt, Forschung und Erhebung langer Datenreihen im Bereich der Ozeanographie und Meereschemie, der Wasserstandsvorhersagedienst sowie die nautische Hydrographie, im Rahmen derer amtliche Seekarten erstellt werden. Ein in letzter Zeit stetig anwachsender Bereich ist die Zuständigkeit als Genehmigungs- und Überwachungsbehörde für Offshore-Windenergieanlagen. Als deutsche Flaggenstaatsverwaltung und Dienstleister für die maritime Wirtschaft unterstützt das BSH diese mit Genehmigungen, Haftungsbescheinigungen, Produktprüfungen, Zulassungen und Bereitstellung von Daten.
Um die Vereinbarkeit von Schutz und Nutzung der Meere kontinuierlich zu verbessern und das Wissen über die Meere kontinuierlich zu vertiefen, arbeitet das BSH in der maritimen anwendungsorientierten Forschung und an der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen. Untersuchungen und Bereitstellung von Daten zu Seegangsmessungen in Offshore-Windparks und sowie der Aufbau von Schallmessnetzen in Nord- und Ostsee und die Bereitstellung von Daten und technischen Informationen zu Impulsschall im Meer sind Beispiele dafür. Auch die Entwicklung von Technologien zur Messung von Schiffsemissionen in der Luft gehört dazu. Mit dem BSH Systemlabor Navigation und Kommunikation steht eine Testumgebung für komplexe Navigations- und Kommunikationssysteme zur Verfügung.

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