12. Korrosionsschutztagung: Neue Forschungsergebnisse beim maritimen Korrosionsschutz
18.02.2013
Hamburg: Nickelreduzierte Edelstähle können die weit verbreiteten Standard-Austenitstähle unter bestimmten Bedingungen ersetzen. Der Einsatz von nickelarmen Alternativstählen wirkt sich beruhigend auf die Preisausschläge sogenannter Edelstähle aus. Das zeigt ein Forschungsprojekt, dessen Ergebnisse Andreas Burkert von der Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung (BAM) auf der 12. Tagung „Korrosionsschutz in der maritimen Technik“ in Hamburg vorstellte. Die Schiffbautechnische Gesellschaft e.V., die Gesellschaft für Korrosionsschutz e.V. und der Germanische Lloyd veranstalten die Tagungsreihe zum Korrosionsschutz seit 2001.
In der Industrie werde man sich des Stellenwerts geeigneter Korrosionsschutzstrategien immer bewusster, erklärte Daniel Engel vom Beratungsunternehmen Corroconsult und Vorsitzender des Tagungskomitees den rund 160 Teilnehmern.
Die Begriffe Ferrite, Austenite und Duplex-Stähle kennzeichnen Werkstoffgruppen rostfreier Stähle, auch Edelstähle genannt. Hintergrund des Forschungsprojektes, das Andreas Burkert vorstellte, sind die stark schwankenden Rohstoffpreise, die über die Legierungszuschläge auf die Edelstahlpreise durchschlagen. „Insgesamt zeigen die Preise eine steigende Tendenz“, sagte Burkert. Vielfach eingesetzte Standardaustenite zeichnen sich durch einen relativ hohen Nickelgehalt aus. „Dadurch kommt es bei den Standardausteniten zu äußerst volatilen Legierungszuschlägen.“ Entscheidend sei hier das Element Nickel, erklärte Burkert weiter. Der Einsatz von nickelreduzierten Stählen könne daher die Preise stabilisieren und in technischer Hinsicht den Korrosionsschutz erhöhen.
Der Auftaktvortrag von Burkert fand ebenso die ungeteilte Aufmerksamkeit der Teilnehmer wie die sieben folgenden Vorträge der Tagung. Thomas Hentschel von der Hydro Aluminium Rolled Products GmbH wies darauf hin, dass Aluminium in vielen Fällen ohne Oberflächenbeschichtung in Seewasser und Seeklima eingesetzt werden könne. Aluminium weist durch seine natürliche Oxidschicht eine hervorragende Korrosionsbeständigkeit auf. „Es kommt zu keinem flächigen, sondern nur zu einem lokalen Korrosionsangriff“, erklärte Hentschel, „die Angriffstiefe nimmt aber nach einigen Jahren Freibewitterung nicht mehr zu.“ Neben der Korrosionsbeständigkeit sprächen Leichtbau, Recyclingfähigkeit und Umformbarkeit für Aluminium als Konstruktionswerkstoff im maritimen Bereich.
Gleich zwei Beiträge befassten sich mit thermoplastischen Pulverbeschichtungen. Corinne Dziekan von Dupont Performance Coating und Raf Van Os von Van Os-Duracoat n.v. erläuterten die Chemie der Thermoplaste und zeigten Anwendungsbeispiele. Im maritimen Bereich sind bislang Nasslack-Beschichtungen die Regel. „Thermoplastische Kunststoffe sind leider bis jetzt ziemlich unbekannt geblieben“, sagte Van Os. Dabei böten diese Kunststoffe Vorteile wie verbesserten Korrosionsschutz, Umweltverträglichkeit und eine lange Lebensdauer.
Neue Abrostungsraten hatte Günter Binder, Bundesanstalt für Wasserbau, für natürlich vorkommende Gewässer ermittelt. Das Resultat: „Die in der DIN 50929 beschriebenen Abrostungsraten sind zu hoch und anzupassen.“ Binder empfahl weitere Forschungsvorhaben, um bestehende Diskrepanzen zu klären.
Torsten Krebs stellte in seinem Beitrag eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung verschiedener kathodischer Korrosionsschutzsysteme vor. Er plädierte dafür, nicht die Investitionskosten, sondern eine Gesamtkostenrechnung über die gesamte Lebensdauer für die Entscheidung heranzuziehen. Bei seinen Untersuchungen stellte sich außerdem heraus, dass die Energiekosten eine untergeordnete Rolle spielen.
Die neue Normenreihe DIN EN 1090 befasst sich mit dem Korrosionsschutz an Stahltragwerken. Michael Kühnel, der beim Germanischen Lloyd die Abteilung Werkstoffe und Korrosionsschutz leitet, erklärte das umfassende Anforderungsprofil der neuen Norm, die u.a. die alte DIN 18800-7 ersetzt.
Zum Abschluss der Tagung arbeitete die Juristin Christine von Vangerow noch einmal die Unterschiede der Gutachtertätigkeiten vor dem Hintergrund möglicher Korrosionsschäden heraus. (Pressemeldung vom 0402.2013)

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