08 Uhr -Vier weitere EHEC-Tote, Behörden geben keine Entwarnung - WEITER LESEN…
31.05.2011
Hamburg | Münster | Berlin: Gesundheitsminister Daniel Bahr: "Wir haben nach wie vor eine steigende Zahl von Infektionsfällen. Deshalb ist weiter Vorsicht und Besonnenheit geboten. Ich empfehle, auf Hygiene zu achten und regelmäßig die Hände zu waschen. Das Robert Koch-Institut und das Bundesinstitut für Risikobewertung haben empfohlen, bis auf weiteres Tomaten, Salatgurken und Blattsalate insbesondere in Norddeutschland nicht roh zu verzehren. Diese Empfehlung sollten die Menschen beachten. Und wer bei sich Anzeichen eines blutigen Durchfalls feststellt, sollte sofort einen Arzt aufsuchen."
An den Folgen einer Ehec-Infektion sind gestern vier Menschen gestorben, damit hat sich die Zahl der Toten in Deutschland auf 14 erhöht. Erstmals gab es auch Opfer außerhalb Norddeutschlands: Zwei Frauen aus Nordrhein-Westfalen – eine 91 Jahre alt, die andere zwischen 40 und 50 – sowie eine 87-Jährige aus Mecklenburg-Vorpommern und ein 75-jähriger Mann aus Schleswig-Holstein.
In Hamburg, wo die meisten Infektionen aufgetreten waren, gibt es seit dem Wochenende weniger Neuerkrankungen. Das teilte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) gestern mit. Auch in Brandenburg, wo es bisher fünf bestätigte und fünf Verdachtsfälle gab, gibt es seit gestern drei neue mögliche Erkrankungen. Die Kranken werden im Potsdamer Klinikum Ernst von Bergmann behandelt. Bei einem der Patienten wird die neue Therapie mit dem Wirkstoff Eculizumab angewendet.
Dem Institut für Hygiene des Universitätsklinikums Münster ist die Herstellung eines Bestätigungstests gelungen. Prof. Karch: „Screening- und Bestätigungstest für HUSEC041 ist jetzt verfügbar“
Das Institut für Hygiene in Münster ist das vom Robert Koch-Institut bestellte Konsiliarlabor für das Hämolytisch-Urämische-Syndrom in Deutschland. Bei dem Test handelt es sich um eine so genannte Multiplex-PCR, bei der spezifische Gene des Ausbruchsstammes vervielfältigt und somit nachgewiesen werden können. Mit Hilfe dieses molekularbiologischen Verfahrens ist es möglich, schon kleinste Mengen von EHEC-Erregern innerhalb weniger Stunden auf die speziellen Eigenschaften des Ausbruchsstammes zu untersuchen. Konkret geht es um vier Gene, die in ihrer Kombination für HUSEC041 einzigartig sind. Bei den vier Genen handelt es sich um die für die O104- und H4-Antigene, für das Shiga Toxin 2 sowie für die Schwermetallresistenz kodierenden Gene. Dieser Test kann in jedem molekularbiologischen Labor durchgeführt werden.
„Dieses Verfahren haben wir in den vergangenen Tagen bereits einer umfangreichen Prüfung unterzogen“, erklärt Prof. Karch. So konnte die Untersuchung der aus 42 HUS-Patientenisolaten bestehenden HUSEC-Kollektion am Institut für Hygiene sowie anderer E. coli zeigen, dass durch diesen Test zweifelsfrei und in nur wenigen Stunden HUSEC041 (O104:H4) nachgewiesen werden kann. Das komplette Testprotokoll wurde heute (30. Mai) von Prof. Karch und seinem Team auf der Website www.ehec.org jedem zur Verfügung gestellt. Desweiteren wurden in den letzten Tagen bereits wichtige bakterielle Virulenzeigenschaften nachgewiesen. Die Ergebnisse zeigen, dass es sich bei bei dem HUSEC041-Ausbruchsstamm um einen Erreger mit erweiterten Virulenz-, Schwermetall- und Antibiotikaresistenz-Eigenschaften handelt.
Prof. Karch: „Dieser Stamm kann als Hybrid oder Chimäre bezeichnet werden, da er Virulenzeigenschaften unterschiedlicher Erreger vereint.“ Die Arbeiten an der Gesamtgenomsequenzierung werden in Münster mit Hochdruck vorangetrieben und sind bald abgeschlossen. (ausführliche Informationen auf der Pressekonferenz um 14 Uhr)
Das Bundesinstitut für Risikobewertungempfiehlt derzeit weiterhin vorsorglich Tomaten, Salatgurken und Blattsalate nicht roh zu verzehren. Diese Hinweise, die insbesondere auf in Norddeutschland erhältliche Ware abzielen, haben weiterhin Bestand, solange die Ermittlungen des Ausbruchsgeschehens andauern.
Es ist davon auszugehen, dass die Infektionsquelle noch aktiv ist. Der Nachweis von EHEC in Salatgurken in Hamburg, die unter anderem aus Spanien importiert wurden, führte zu mehreren Warnmeldungen über das Europäische Schnellwarnsystem. Noch ist nicht bewiesen, dass auf den untersuchten Gurken der gleiche EHEC-Subtyp vorhanden war wie in den Stuhlproben der Erkrankten.
Was bedeutet EHEC, HUS und O104?

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